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Sahra Wagenknecht bei "Markus Lanz": "Nette Mails" von Rechtsextremist Mörig! Wirbel um Auftritt in ZDF-Talk

Sahra Wagenknecht war am Mittwochabend bei "Markus Lanz" zu Gast. Sie äußerte sich auch zu einem geheimen Treffen von AfD-Politikern und Neonazis im vergangenen November. Dabei gab sie zu, den Organisator der Veranstaltung zu kennen.

Sahra Wagenknecht gab bei "Markus Lanz" zu, Mails von dem Rechtsextremisten Gernot Mörig bekommen zu haben. (Foto) Suche
Sahra Wagenknecht gab bei "Markus Lanz" zu, Mails von dem Rechtsextremisten Gernot Mörig bekommen zu haben. Bild: picture alliance/dpa | Lando Hass

Hochrangige AfD-Politiker hatten sich im vergangenen November mit Neonazis und Unternehmen in Potsdam getroffen, um gemeinsam Pläne für massenhafte Abschiebungen aus Deutschland zu besprechen. Das enthüllte das Recherchenetzwerk "Correctiv". Organisiert wurde das Treffen von einem ehemaligen Zahnarzt aus Düsseldorf namens Gernot Mörig, der seit vielen Jahren in der rechtsextremen Szene aktiv ist. Überraschend gab die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht am Mittwochabend bei "Markus Lanz" zu, dass auch sie Kontakt zu Mörig hatte.

Sahra Wagenknecht enthüllt bei "Markus Lanz" am 17.01.24 Kontakt zu Rechtsextremisten Gernot Mörig

"Ich kenne den...Der hat mir mehrfach Mails geschrieben", gab Sahra Wagenknecht in der ZDF-Talkshow zu. Sie fügte aber auch gleich hinzu: "Ich wusste nur vorher nicht, dass das ein Rechtsradikaler ist." Weiter sagte sie zu ihrer Kommunikation mit Gernot Mörig: "Der hat mir nette Mails geschrieben. Der hat mir vor Jahren mal ein Abendessen mit einem linken deutschen Kabarettisten vermittelt." Wagenknecht schlussfolgerte nach den jüngsten Enthüllungen: "Diese Leute sind offenbar sehr umtriebig in dem Versuch, in alle Richtungen Kontakte zu knüpfen." Sie stellte zudem klar: "Jetzt werde ich mit diesem Mann keinerlei Kontakt mehr haben."

Sahra Wagenknecht bekam "nette Mails" von Gernot Mörig - Rechtsextremist stellte Kontakt zu Volker Pispers her

Sahra Wagenknecht bestätigte wenig später in der Sendung noch, dass es sich bei dem angesprochenen Kabarettisten um Volker Pispers handelte. "Wenn mir jemand anbietet, dass ich einen Menschen treffen kann, den ich interessant finde, den ich hochrespektabel finde, dann freut mich das und dann mache ich das." Das Treffen habe vor ungefähr zehn Jahren stattgefunden. "Welt"-Journalist Robin Alexander hakte weiter nach: "Wieso ruft der Kabarettist nicht selber an? Wieso braucht ein linker Kabarettist einen Rechten, um bei Frau Wagenknecht anzurufen?" Wagenknecht selbst behauptete, sie würde öfter von jemandem anderen gefragt, ob sie Leute treffe. Gernot Mörig habe ihr danach weitere Mails geschickt, in denen er sie zum Beispiel für Reden gelobt habe. "Dann habe ich mich bedankt und das war's." Markus Lanz wollte schließlich von Wagenknecht noch wissen, warum sie nicht überprüft habe, wer genau sie da kontaktierte. Die Bundestagsabgeordnete verwies auf einen anderen gemeinsamen Kontakt, ging ansonsten nicht näher auf die Frage ein. "Correctiv"-Reporter Marcus Bensmann wollte von Wagenknecht wissen: "Kann es nicht auch sein, dass Herr Mörig in Ihnen eine Art Hoffnungsfigur sieht für seinen Plan?" Sahra Wagenknecht reagierte empört: "Mit so was hab ich nichts zu tun und will ich nichts zu tun haben."

Nach Auftritt von Sahra Wagenknecht bei "Markus Lanz": Sollte ihr Kontaktschuld angehängt werden?

Sahra Wagenknechts Kontakt zu dem Rechtsextremisten Mörig rief dennoch ein großes Medienecho hervor. Doch ist dieses berechtigt? Auch auf X (vormals Twitter) wurde dazu diskutiert. Ein Nutzer meint: "Der Kontakt zwischen #Wagenknecht und #Möhring wird gerade skandalisiert und riecht nach Kontaktschuld. Wagenknecht ist gewiss keine Rechtsextreme und hat auch deutlich gemacht, dass #Remigration mit ihr nicht möglich ist. Muss man jetzt schon Kontakte auf Gesinnung prüfen?". Ebenso sieht es dieser User: "Was für eine sensationsheischende Zweitverwertung wider besseres Wissen. Frau Wagenknecht hat klar dargelegt, wie es gewesen ist. Es spricht weder gegen sie noch gegen Volker Pispers." Andere sind skeptisch. "#Wagenknecht kennt also den Initiator des Geheimtreffens, wusste ewig nicht, wer es ist – aber egal, er war nett & nütztlich.Sagt die Frau, die Alles und Jeden hinterfragt und Parteikunde beim Russland-Reisen-Organisator Volksbank Pirna ist, weil sich nix besseres fand.", heißt es in einem weiteren Kommentar. Und auch dieser User zweifelt: "Wagenknecht weiß erstaunlich wenig über ihre Kontakte!"

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