Das neue Bündnis Sahra Wagenknecht würde bei einer Wahl aktuell 13 Prozent erhalten. Die regierende Kenia-Koalition hätte dagegen keine Mehrheit mehr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage.
Aktuelle Wahlumfrage für Brandenburg am 17.1.2024: AfD, CDU und SPD vorn
Mit überraschend starken 13 Prozent würde das Bündnis Sahra Wagenknecht zur vierstärksten Kraft werden, wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl in Brandenburg wäre. Das zeigen Zahlen, die das Meinungsforschungsinstitut INSA im Auftrag mehrere brandenburger Lokalzeitungen erhoben hat.
Stärkste Partei bliebe die AfD. Nach den Zahlen der Demoskopen würden die Rechten von 28 Prozent der Bevölkerung gewählt und lägen damit 10 Prozentpunkte vor der CDU, die mit 18 Prozent zweitstärkste Kraft würde. In der Wählergunst auf Platz drei läge die SPD mit 17 Prozent, die Bündnis Sahra Wagenknecht käme aktuell auf 13 Prozent. Die Grünen wären mit 8 Prozent im Parlament vertreten. Die Linkspartei läge den aktuellen Prognosen zufolge bei 6 Prozent, würde also ebenfalls ins Parlament einziehen.
Parlament | Brandenburgischer Landtag |
---|---|
Institut | INSA |
Auftraggeber | Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) / Märkische Oderzeitung (MOZ) / Lausitzer Rundschau (LR) |
Befragte | 1.000 |
Art der Befragung | Online |
Veröffentlichungsdatum | 17.1.2024 |
Befragungszeitraum | 08.1.2024 bis 15.1.2024 |
Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Brandenburg: Veränderung zur letzten Prognose
Der Erfolg der neuen Partei rund um Politik-Ikone Sahra Wagenknecht geht in Brandenburg vor allem zulasten von SPD und Linkspartei. Beide verlieren 4 Prozentpunkte, die SPD verliert damit ihre Position als zweitstärkste Kraft. Das ist jetzt die CDU, die mit 18 Prozent genauso gut abschneidet wie bei der vergangenen Umfrage vor einem halben Jahr.
Anders als in Thüringen muss die AfD keine Stimmen abgeben, sie gewinnt allerdings auch keine weiteren hinzu und bleibt bei 28 Prozent. Die Grünen verlieren einen Prozentpunkt und kommen nur noch auf 8,0 Prozent.
Partei | aktuelle Umfrage | Umfrage vom 4. Juli 2023 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
AfD | 28 % | 28 % | 0 |
CDU | 18 % | 18 % | 0 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 17 % | 21 % | -4 |
Bündnis Sarah Wagenknecht | 13 % | x % | 13 |
Bündnis 90/Die Grünen | 8 % | 9 % | -1 |
Die Linke | 6 % | 10 % | -4 |
Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler | 4 % | 5 % | -1 |
Freie Demokratische Partei | 3 % | 3 % | 0 |
Aktuelle Umfragewerte in Brandenburg und letzte Wahlergebnisse im Vergleich
Bei einer Wahl würde die CDU deutlich besser abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2019. Mit 15,6 Prozent erzielten sie damals ein um 2,4 Prozentpunkte niedrigeres Ergebnis. Die SPD verlöre dagegen Stimmenanteile und käme nun auf 17 Prozent nach 26,2 Prozent bei der letzten Wahl. Das würde ein Minus von 9,2 Prozentpunkten bedeuten. Bündnis 90/Die Grünen hatte bei der vergangenen Wahl 10,8 Prozent erreicht, müsste also 2,8 Prozentpunkte abgeben. Die FDP verlöre 1,1 Prozentpunkte.
Partei | aktuelle Umfrage | Wahl 2019 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
CDU | 18 % | 15,6 % | 2,4 Prozentpunkte |
SPD | 17 % | 26,2 % | -9,2 Prozentpunkte |
FDP | 3 % | 4,1 % | -1,1 Prozentpunkte |
Grüne | 8 % | 10,8 % | -2,8 Prozentpunkte |
AfD | 28 % | 23,5 % | 4,5 Prozentpunkte |
Linkspartei | 6 % | 10,7 % | -4,7 Prozentpunkte |
Bündnis Sahra Wagenknecht | 13 % | x | x |
Welche Koalitionen wären in Brandenburg möglich?
Die aktuelle Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen hätte der Umfrage zufolge keine Mehrheit. Gemeinsam erreichen die drei Parteien 43 Prozent der Stimmen und rund 48 Prozent der Sitze.
Eine große Koalition aus SPD und CDU käme aktuell auf gemeinsam 35 Prozent. Da nicht alle Parteien ins Parlament einziehen würden, entspräche das rund 39 Prozent der Sitze, die Koalition hätte also keine Mehrheit.
Koalition | Beteiligte Parteien | Stimmanteil gesamt | geschätzter Anteil Sitze | Koalition möglich? |
---|---|---|---|---|
Große Koalition | CDU, SPD | 35 % | 39 % | nein |
Kenia-Koalition | CDU, SPD, Grüne | 43 % | 48 % | nein |
Rot-Rot-Grün | SPD, Linkspartei, Grüne | 31 % | 34 % | nein |
Wahlumfragen - wer wird gefragt?
Die Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts INSA beruht auf in einer persönlichen Umfrage mit Face-to-Face-Interviews. Dabei wurden 1.000 Menschen befragt. Ziel solcher Umfragen ist es, eine möglichst repräsentative Stichprobe zu erhalten. Das bedeutet, dass die Befragten in Bezug auf Alter, Geschlecht, Einkommen und Wahlverhalten möglichst genau allen Wahlberechtigten entsprechen sollen. Da 51,5 Prozent der Wahlberechtigten Frauen sind, sollte auch bei den Befragten die Mehrheit weiblich sein.
Die Tabelle schlüsselt die Wahlberechtigten der Bundestagswahl 2021 nach Alter und Geschlecht auf. Angegeben sind die Werte jeweils in Prozent. So waren 21,7 Prozent der Wahlberechtigten über 70 Jahre alt. Allein über 70-jährige Frauen stellten 12,4 Prozent der Wahlberechtigten.
Alter | Männer | Frauen | Gesamt |
---|---|---|---|
18 - 29 | 7,3 | 6,9 | 14,2 |
30-39 | 7,2 | 7,0 | 14,2 |
40-49 | 6,8 | 6,7 | 13,5 |
50-59 | 9,7 | 9,6 | 19,3 |
60-69 | 8,3 | 8,8 | 17,1 |
70 und älter | 9,2 | 12,4 | 21,7 |
Gesamt | 48,5 | 51,5 | 100 |
Die Angaben basieren auf Daten der Bundeswahlleiterin. Weil die Zahlen gerundet wurden, sind Abweichungen zwischen den angegebenen Summen und der rechnerischen Summe aus den Einzelgrößen möglich.
Wie genau sind Wahlumfragen?
Immer wieder kommt es vor, dass die Ergebnisse einzelner Parteien deutlich von den Umfragen abweichen. In der Vergangenheit schnitt vor allem die CDU in den Wahlen oft besser ab als vorhergesagt. Bündnis90/Die Grünen blieb bei Wahlen dagegen meist unter den vorhergesagten Zahlen.
Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.
Institut | CSU | SPD | FDP | Grüne | AfD | Linkspartei | FW |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Wahlergebnis | 37,0 | 8,4 | 3,0 | 14,4 | 14,3 | 1,5 | 15,8 |
Institut Wahlkreisprognose | 37,5 | 8,0 | 3,0 | 15,5 | 14,0 | 1,0 | 15,0 |
Forschungsgruppe Wahlen | 37 | 9 | 3 | 16 | 14 | nicht erhoben | 15 |
INSA | 36 | 9 | 4 | 15 | 14 | 2 | 15 |
Civey | 37 | 9 | 4 | 15 | 14 | 1 | 15 |
Durchschnittliche Abweichung | +0,1 | -0,4 | -0,5 | -1,0 | +0,3 | x | +0,8 |
Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Dass es zu solchen Abweichungen kommt, hat vor allem zwei große Gründe. Einerseits ist es nicht leicht, eine Stichprobe zu ziehen, die von ihrer Zusammensetzung genau der Wahlbevölkerung entspricht. Während sich Angaben wie Alter, Geschlecht und Einkommen abfragen lassen, ist die Bereitschaft unterschiedlich groß, an Wahlumfragen teilzunehmen. Außerdem antworten Befragte in Umfragen nicht immer wahrheitsgemäß.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 18.01.2024, 10:03 Uhr. +++
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