Die Angst, das sich der Ukraine-Krieg auf weitere europäische Staaten ausweiten könnte, besteht weiter. Wäre Deutschland aktuell überhaupt ausreichend auf einen Putin-Angriff vorbereitet? Eindeutig nein, sagen Experten.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat die Kriegsangst auch in Deutschland zurückgebracht. Niemand weiß aktuell, wie weit Wladimir Putin noch gehen wird. Eine weitere Eskalation des Konflikts könnte im schlimmsten Fall sogar zu einer Konfrontation von Russland und der Nato münden. Doch wie gut ist Deutschland auf einen solchen - hoffentlich nie eintretenden - Krieg aktuell überhaupt vorbereitet?
Angst vor Angriff von Wladimir Putin auf Deutschland: Experten kritisieren fehlende Atombunker und schlechte Information im Verteidigungsfall
Experten schlagen jetzt Alarm. So sagte der Ex-Chef des Technischen Hilfswerks, Albrecht Broemme (70) gegenüber der "Bild": "Eine russische Hyperschallrakete braucht vier Minuten bis Berlin. Wir haben weder Atombunker noch unterirdische Hilfskrankenhäuser." Er bemängelt zudem eine schlechte beziehungsweise unzureichende Information der Bevölkerung im Ernstfall und kritisiert: "Der Zivilschutz wurde in den letzten 30 Jahren fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel." Nico Lange, Sicherheitsexperte der Münchener Sicherheitskonferenz, nennt skandinavische Länder als gutes Beispiel. Er fordert, dass jetzt auch in Deutschland Behörden und Bevölkerung "den Verteidigungsfall üben". Sachsens Innenminister Armin Schuster (62, CDU) will, dass in den nächsten Jahren zehn Milliarden Euro vom Bund für den Zivilschutz ausgegeben wird. Er sagt laut "Bild": "Militärische und zivile Verteidigungsfähigkeit müssen endlich zusammen gedacht und entwickelt werden".
Vorsorge für den Notfall - wie geht's?
Doch was können die Bürger aktuell selbst tun, um im Katastrophenfall gewappnet zu sein? Dieser muss schließlich nicht durch einen Angriff Russlands auf Deutschland eintreten. Auch Naturkatastrophen oder ein nuklearer GAU durch Beschädigungen in europäischen Kernkraftwerken könnte zu Ausnahmezuständen führen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt deshalb unter anderem folgende Maßnahmen, die auch im Verteidigungsfall hilfreich sein könnten:
- Bevorratung von Lebensmitteln und Getränken (ca. 14 Liter Flüssigkeit je Woche pro Person), das Anlegen einer Hausapotheke oder die Vorbereitung eines Notgepäcks. Hier finden Sie dazu eine Checkliste.
- bei einem Angriff Schutz suchen z.B. in U-Bahn-Stationen, Tiefgaragen, Kellerräumen
- Einnahme von Jodtabletten (z.B. bei Belastung durch radioaktiver Strahlung) nur nach Aufforderung durch Katastrophenschutzbehörden
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gom/news.de
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