Zieht Wladimir Putin ein Kriegsende in Betracht? Bei einer großen Pressekonferenz in Moskau sprach der Kreml-Chef jetzt von Frieden in der Ukraine - dazu nannte er jedoch diese speziellen Bedingungen.
Seit etwa einem Jahr und zehn Monaten führt Russlands Präsident Wladimir Putin nun schon seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Noch immer scheint kein Ende der verheerenden Situation in Sicht. Damit Frieden in dem Kriegsland aus russischer Sicht einkehren kann, nannte Putin jetzt seine Bedingungen.
Unter diesen Bedingungen sieht Wladimir Putin Frieden in der Ukraine
Der Kremlchef sieht für seinen Krieg gegen die Ukraine alle bisherigen Ziele weiter in Kraft. Bedingung für einen Frieden sei der neutrale Status des Landes - also der Verzicht auf die Nato-Mitgliedschaft - und die Entmilitarisierung des Nachbarlandes, sagte Putin am Donnerstag bei einer großen Pressekonferenz in Moskau. Beobachter schätzen dies als Angebot an den Westen mit der Aufforderung an die Ukraine ein, im Krieg zu kapitulieren. "Der Frieden kommt dann, wenn wir unsere Ziele erreicht haben", sagte Putin.
Zugleich sagte Putin, dass für den Krieg keine neue Teilmobilmachung nötig sei. Die Zahl der Freiwilligen werde bis Jahresende bei einer halben Million Vertragssoldaten liegen, täglich kämen 1500 hinzu. Putin lobte indes, dass die nach der umstrittenen Teilmobilmachung im vergangenen Jahr eingezogenen 300000 Soldaten hervorragende Ergebnisse hervorbrächten. "Sie kämpfen ausgezeichnet", sagte der 71-Jährige.
Wladimir Putin spricht erneut von einer "Entnazifizierung" der Ukraine
Einmal mehr sprach er auch vom Ziel einer "Entnazifizierung" der Ukraine. Als Beispiele nannte Putin die Verehrung für den Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera und den Fall eines Ukrainers, der im Zweiten Weltkrieg aufseiten der Nazis gekämpft hatte und im kanadischen Parlament im Beisein von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit stehenden Ovationen bedacht wurde. Der Parlamentspräsident in Kanada musste danach zurücktreten.
Putin hielt nach einer kriegsbedingten Pause im Vorjahr erstmals wieder eine große Pressekonferenz ab.Die Fragerunde für Journalisten wurde als Medienspektakel des Staatsfernsehens mit der TV-Show "Der direkte Draht", bei der Bürger ihre Probleme schildern können, zur Sendung "Ergebnisse des Jahres" verknüpft.
Putin-Rede wird zum russischen Medienspektakel
Die Aufmerksamkeit für das mediale Großereignis ist nicht nur wegen Putins vernichtenden Angriffskrieges gegen die Ukraine groß. Es ist das erste Mal seit Beginn der Invasion, dass er sich in einem solchen TV-Format äußert. Der Kremlchef will am 17. März auch zum fünften Mal zum Präsidenten gewählt werden. Dafür hatte er eigens die Verfassung ändern lassen.
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rad/bos/news.de/dpa