Der Druck auf Wladimir Putin wächst: Zahlreiche Frauen fordern die Rückkehr ihrer mobilisierten Männer. Dabei steht der Kreml-Chef vor einer schwierigen Entscheidung.
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine tobt seit fast zwei Jahren. Tausende Soldaten sollen ihr Leben auf dem Schlachtfeld verloren haben. Um die Verluste auszugleichen und die Truppenstärke zu erhöhen, rekrutierte Wladimir Putin im September 2022 etwa 300.000 Reservisten. Nun regt sich jedoch Widerstand. Die Familien der mobilisierten russischen Soldaten forderten den Kreml-Chef nun sogar in einer Videobotschaft auf, die Männer an der Front wieder nach Hause zu schicken.
Wladimir Putin unter Druck: Russische Frauen fordern Rückkehr von mobilisierten Soldaten
Die Organisation "Put Domoi" hat das knapp neunminütige Manifest auf Telegram veröffentlicht. Darin fordern Frauen und andere Angehörige die Rückkehr ihrer Männer. Zudem betonen sie, dass sie mit den staatlichen Repressionen unzufrieden seien. "Wir sind Angehörige der Mobilisierten. Wir sind viele. Und es werden noch mehr. Wir fordern eine vollständige Demobilisierung. Zivilisten sollten nicht an Kriegshandlungen teilnehmen", sagen die Frauen in dem Video. Sie berufen sich dabei auf das von der Verfassung garantierte Recht auf öffentliche Versammlung und sozialen Protest. "Wir sind gegen die Führung des Landes, die unsere Probleme ignoriert. Wir sind gegen das Schweigen. Wir sind gegen die Gesetzlosigkeit der Kommandanten und die Repressionen gegen unsere Soldaten", fassen die Angehörigen der russischen Soldaten ihre Position zusammen. "Wir sind entschlossen, unsere Männer um jeden Preis zurückzuholen. Wir fordern den Rückzug unserer mobilisierten Zivilisten und ihre Rückkehr zu ihren Familien."
Wives and relatives of mobilised Russian men from the "Way home" organisation recorded a manifest demanding to return their men home. They are not satisfied with the government's repressions against them.
— WarTranslated (Dmitri) (@wartranslated) December 7, 2023
Notable is a far better quality recording compared to what we've been… pic.twitter.com/bQyQRgU47W
Für Putin bedeutet der Protest eine wachsende Bedrohung. Russlands Führung steht vor der schwierigen Entscheidung, diese zunehmend lautstarke Bewegung zu besänftigen oder die Truppenstärke im Krieg gegen die Ukraine aufrechtzuerhalten.
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"Sie protestieren nicht gegen den Krieg!" Video von russischen Frauen stößt auf Kritik
In der Kommentarspalte stößt das Video auf geteilte Meinungen. "Sie protestieren, um 'ihre Männer zurückzubekommen', sie protestieren nicht gegen den Krieg. Es ist ein weiterer Protest, bei dem es nur um SIE geht und nicht um das Problem, dass ihr Land einen Krieg gegen einen Nachbarn führt", kritisiert ein X-Nutzer. "Wenn ihre Ehemänner sterben, werden sie nicht den Sack Kartoffeln bekommen, weil sie sich beschwert haben", ist in einem sarkastischen Tweet zu lesen. "Mutige russische Frauen haben sich zu diesem Thema geäußert. Sie können verhaftet werden. Aber wenn sie nicht protestieren, wer wird dann für sie protestieren?", fragt sich ein anderer Nutzer. "Tja, eure Männer sind Dünger. Die Nächsten", heißt es in einem spöttischen Tweet.
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