Migranten werden in Deutschland durch spezielle Beratungsangebote und Integrationskurse unterstützt. Dafür gibt der Staat jedes Jahr mehrere Millionen Euro aus. Doch einem neuen Geheimbericht zufolge bleibt offenbar unklar, ob die damit verbundenen Ziele wirklich erreicht werden können.
Für Asylbewerber ist es wichtig, sich in ihrem neuen Land zurechtzufinden, Deutsch zu lernen und Grundlegendes zur hiesigen Geschichte, Kultur und der Rechtsordnung zu wissen. Dafür bietet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Beratungen und spezielle Integrationskurse an. Doch erreicht die Behörde damit wirklich ihr Ziel? Oder werden dabei Steuergelder verschwendet?
Probleme bei Integrationskursen: BAMF erreicht Zielgruppe nicht
Einem Bericht des Bundesrechnungshofs zufolge, der aktuell der "Bild" vorliegt, deutet alles eher auf Letzteres hin. So würde das BAMF Integrationskurse anbieten, die überhaupt nicht zur Zielgruppe - erwachsene Asylbewerber, die erst kurz in Deutschland sind - passen. "Die meisten Ratsuchenden gehören nicht zur Zielgruppe der MBE (Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer, d. Red.)", zitiert die "Bild" aus dem Bericht. "Inwieweit das förderpolitische Ziel erreicht wird, kann nicht bewertet werden." Weitere Probleme seien, dass die befristete Beratungsdauer für Migranten von maximal drei Jahren regelmäßig überschritten werde und die Asyl-Behörde seit 18 Jahren ihre selbst gesteckten Ziele nicht überprüfen würde.
Bundesrechnungshof übt Kritik an möglicher Steuergeldverschwendung durch Asyl-Behörde
Insgesamt gebe es 1.500 Beratungsstellen in Deutschland. Die Rechnunsgprüfer bemängeln ein "kaum überschaubares Angebot" sowie eine "Zersplitterung der Zuständigkeiten auf allen staatlichen Ebenen". Allerdings kosten die Integrationsprogramme den Staat seit 2005 810 Millionen Euro. Für kommendes Jahr seien weitere 57,5 Millionen Euro vorgesehen.
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