Zündet Nordkorea-Diktator bald wieder eine Atomwaffe? Kim Jong-un führte im Jahr 2017 seinen bislang letzten Nukleartest durch. Doch Menschenrechtler befürchten, dass ein stillgelegtes Testgelände wieder aufgebaut wird - mit Hilfe von Zwangsarbeitern.
Seit vielen Jahren blickt die Welt mit Sorge auf Nordkorea. Grund ist, dass das abgeschottete Land in Ostasien über Atomwaffen verfügt. Zudem drohte Machthaber Kim Jong Un mit dem Einsatz seiner Nuklearbomben und feuerte bereits mehrfach Raketen in Richtung des Japanischen Meeres ab. Jetzt mehreren sich auch noch die Befürchtungen, dass Nordkorea ein 2018 stillgelegtes Gelände für Atomwaffentests reaktiviert.
Kim Jong Un schürt Angst vor weiterem Atomtest in Nordkorea: Geheimpfad zwischen still gelegtem Testgelände und Gefangenenlager entdeckt
So gibt es einem neuen Bericht des Komitees für Menschenrechte in Nordkorea (HRNK) zufolge Hinweise darauf, dass Kim Jong Un das Testgelände Punggye-ri wieder aufbauen lassen ließ. Und zwar mit Hilfe von Zwangsarbeitern aus dem Internierungslager Hwasong, die über einen neu entdeckten und etwa 5,2 Kilometer langen Geheimpfad nach Punggye-ri kommen. Nordkorea habe auf dem Gelände zwischen den Jahren 2006 und 2017 insgesamt sechs unterirdische Atomwaffentests durchgeführt. Nach der Entdeckung des Weges auf Satellitenaufnahmen nehmen die Experten an, dass eine weitere Explosion vorbereitet werden könnte. Es sei nicht auszuschließen, dass der Pfad dafür genutzt wird, um Zwangsarbeiter zum Atomtestgelände - unter anderem für Reparaturen - zu transportieren.
Es seien allerdings auch andere Verwendungszwecke des Weges möglich - so könnte er zum Beispiel während der anfänglichen Planungs- und Bauphase dazu genutzt worden sein, die geologischen Bedingungen im Gebiet für die Durchführung unteriridischer Atomtests zu untersuchen. Auch ein Weg für Wachpatrouillen oder zur Aufstellung von Überwachungsgeräten für die Tests sei möglich. Zeugenaussagen zu den angeblich neuen Atomtest-Vorhaben liegen laut HRNK nicht vor.
Zündet Nordkorea bald eine weitere Atombombe?
Im Lager in Hwasong sollen Zwangsarbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen für Nordkoreas Regime schuften. Das Atomtestgelände Punggye-ri und Hwasong sind nur 1,5 Kilometer voneinander entfernt. Aufgrund des bergigen Gebiets mussten aber eigentlich lange Umwege mit einer Länge von 80 Kilometern zwischen den beiden Orten bewältigt werden. HRNK schreibt weiter zur möglichen Vorbereitung eines Atomtests: "In Anbetracht der hochsensiblen Charakters des Projekts ist es plausibel, dass das nordkoreanische Regime Arbeitskräfte eingesetzt hat, über die es die volle Kontrolle ausübt - politische Gefangene. Das Regime hätte auch keine keine Skrupel gehabt, die politischen Gefangenen den ernsten Gesundheits- und Sicherheitsrisiken auszusetzen, die mit dem Bau oder Instandhaltung einer nuklearen Testanlage auszusetzen, da sie die politischen Gefangenen als 'giftiges Gras' betrachtet, das ausgerottet werden muss."
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