Wer würde die Wahl gewinnen, wenn am nächsten Sonntag Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern wäre? Und welche Koalitionen wären aktuell möglich? Wir rechnen es durch!
Aktuelle Wahlumfrage für Mecklenburg-Vorpommern am 28.10.2023: AfD, SPD und CDU vorn
Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern wäre, würde die AfD daraus als stärkste Kraft hervorgehen. Das zeigt eine ARD-Umfrage vom 28.10.2023. Nach den Zahlen der Demoskopen würde die Partei von 35 Prozent der Bevölkerung gewählt und läge damit 15 Prozentpunkte vor der SPD, die mit 20 Prozent zweitstärkste Kraft würde. Anschließend folgt in der Umfrage die CDU mit 17,5 Prozent, die Linkspartei käme aktuell auf 8 Prozent. Die Grünen wären mit 6,5 Prozent im Parlament vertreten. Die FDP läge den aktuellen Prognosen zufolge bei 4 Prozent und würde somit an der 5-Prozent-Hürde scheitern.
Parlament | Landtag von Mecklenburg-Vorpommern |
---|---|
Institut | Institut Wahlkreisprognose |
Auftraggeber | keiner |
Befragte | 1.020 |
Art der Befragung | Online |
Veröffentlichungsdatum | 28.10.2023 |
Befragungszeitraum | 19.10.2023 bis 28.10.2023 |
Teilweise führen Forschungsinstitute Wahlbefragungen auch ohne Auftrag aus, so wie in diesem Fall. Die Verbreitung der Ergebnisse soll dann der Werbung für das Institut dienen.
Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern: Veränderung zur letzten Prognose
Im Vergleich zur vorherigen Umfrage des Instituts vom 15. August 2022 konnte die AfD deutlich zulegen. Sie gewinnt 11 Prozentpunkte. In der letzten Umfrage hatte die Partei noch 24 Prozent erreicht. Die AfD hat ihre Position gegenüber der SPD damit deutlich verbessert. Diese verliert im gleichen Zeitraum 7 Prozentpunkte. Die CDU schneidet 2,5 Prozentpunkte besser ab als bei der Umfrage zuvor, die Linkspartei bleibt unverändert bei 8 Prozent.
Partei | aktuelle Umfrage | Umfrage vom 15. August 2022 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
AfD | 35 % | 24 % | 11 |
SPD | 20 % | 27 % | -7 |
Christlich Demokratische Union | 17,5 % | 15 % | 2,5 |
Die Linke | 8 % | 8 % | 0 |
Bündnis 90/Die Grünen | 6,5 % | 13 % | -6,5 |
Freie Demokratische Partei | 4 % | 5 % | -1 |
Aktuelle Umfragewerte in Mecklenburg-Vorpommern und letzte Wahlergebnisse im Vergleich
Aktuell würde die CDU deutlich besser abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2021. Mit 13,3 Prozent erzielte sie damals ein um 3,7 Prozentpunkte niedrigeres Ergebnis. Dagegen müsste die SPD Verluste hinnehmen, nach 39,6 Prozent bei der letzten Wahl würde sie aktuell nur noch von 20 Prozent der Wahlberechtigten gewählt, ein Minus von 19,6 Prozentpunkten. Bündnis90/Die Grünen verlören 0,3 Prozentpunkte, die FDP müsste 1,8 Prozentpunkte abgeben.
Partei | aktuelle Umfrage | Wahl 2021 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
CDU | 17 % | 13,3 % | 3,7 Prozentpunkte |
SPD | 20 % | 39,6 % | -19,6 Prozentpunkte |
FDP | 4 % | 5,8 % | -1,8 Prozentpunkte |
Grüne | 6 % | 6,3 % | -0,3 Prozentpunkte |
AfD | 35 % | 16,7 % | 18,3 Prozentpunkte |
Linkspartei | 8 % | 9,9 % | -1,9 Prozentpunkte |
Welche Koalitionen wären in Mecklenburg-Vorpommern möglich?
Die aktuelle Koalition aus SPD und Linkspartei vereint der Umfrage zufolge 28 Prozent der Stimmen auf sich. Rechnet man jene Parteien heraus, die aktuell an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würden, ergibt sich ein geschätzter Anteil an Sitzen von 32 Prozent. Damit hätte die aktuelle Regierung bei einer Neuwahl zurzeit keine Mehrheit mehr.
Eine SPD-CDU-Koalition käme aktuell auf 37 Prozent und damit rund 43 Prozent der Sitze. Damit hätte diese Koalition keine Mehrheit.
Koalition | Beteiligte Parteien | Stimmanteil gesamt | geschätzter Anteil Sitze | Koalition möglich? |
---|---|---|---|---|
Große Koalition | CDU, SPD | 37 % | 43 % | nein |
Kenia-Koalition | CDU, SPD, Grüne | 43 % | 49 % | nein |
Rot-Rot-Grün | SPD, Linkspartei, Grüne | 34 % | 39 % | nein |
Wahlumfragen - wer wird gefragt?
Wie fast alle Wahlumfragen beruht auch diese des Meinungsforschungsinstituts Institut Wahlkreisprognose auf einer Stichprobe. Befragt werden also nicht alle Wahlberechtigte, sondern nur ein Teil dieser sogenannten Grundgesamtheit, in diesem Fall 1.020 Menschen. Damit das Ergebnis aussagekräftig ist, muss diese Gruppe die Gesamtbevölkerung möglichst gut abbilden, also beispielsweise in Bezug auf Alter und Geschlecht ähnlich zusammengesetzt sein. Diese Stichprobe wurde dann in persönlichen Face-to-Face-Interviews befragt.
Die Tabelle schlüsselt die Wahlberechtigten der Bundestagswahl 2021 nach Alter und Geschlecht auf. Angegeben sind die Werte jeweils in Prozent. So waren 21,7 Prozent der Wahlberechtigten über 70 Jahre alt. Allein über 70-jährige Frauen stellten 12,4 Prozent der Wahlberechtigten.
Alter | Männer | Frauen | Gesamt |
---|---|---|---|
18 - 29 | 7,3 | 6,9 | 14,2 |
30-39 | 7,2 | 7,0 | 14,2 |
40-49 | 6,8 | 6,7 | 13,5 |
50-59 | 9,7 | 9,6 | 19,3 |
60-69 | 8,3 | 8,8 | 17,1 |
70 und älter | 9,2 | 12,4 | 21,7 |
Gesamt | 48,5 | 51,5 | 100 |
Die Angaben basieren auf Daten der Bundeswahlleiterin. Weil die Zahlen gerundet wurden, sind Abweichungen zwischen den angegebenen Summen und der rechnerischen Summe aus den Einzelgrößen möglich.
Wie zuverlässig sind Wahlumfragen?
Auch wenn die Sozialstruktur der Befragten derjenigen der Bevölkerung entspricht, sind Abweichungen zwischen der Prognose und dem tatsächlichen Wahlergebnis möglich. Nicht alle Menschen haben die gleiche Bereitschaft, an einer Umfrage teilzunehmen. Denkbar wäre, dass Anhängerinnen und Anhänger radikaler Parteien wie der AfD und der Linkspartei eher an Umfragen teilnehmen als solche von Mitte-Parteien. Außerdem antworten die Befragten nicht immer mit der Wahrheit. Sie könnten etwa bewusst eine radikale Partei nennen, um damit den regierenden Parteien einen "Denkzettel" zu verpassen, diese später aber nicht wählen.
In den 1970er-Jahren formulierte die damalige Leiterin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Elisabeth Noelle-Neumann zudem die Theorie von der Schweigespirale. Sie geht davon aus, dass Menschen vor allem Überzeugungen äußern, die in ihrem Umfeld als gesellschaftlich akzeptiert gelten. Noelle-Neumann äußerte damals die Vermutung, dass vor allem die CDU in den 1970er-Jahren unter diesem Phänomen litt.
So groß ist der Unterschied zwischen Umfragen und Ergebnissen
Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.
Institut | CSU | SPD | FDP | Grüne | AfD | Linkspartei | FW |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Wahlergebnis | 37,0 | 8,4 | 3,0 | 14,4 | 14,3 | 1,5 | 15,8 |
Institut Wahlkreisprognose | 37,5 | 8,0 | 3,0 | 15,5 | 14,0 | 1,0 | 15,0 |
Forschungsgruppe Wahlen | 37 | 9 | 3 | 16 | 14 | nicht erhoben | 15 |
INSA | 36 | 9 | 4 | 15 | 14 | 2 | 15 |
Civey | 37 | 9 | 4 | 15 | 14 | 1 | 15 |
Durchschnittliche Abweichung | +0,1 | -0,4 | -0,5 | -1,0 | +0,3 | x | +0,8 |
Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Tatsächlich schneidet die CDU nach Analysen des Portals dawum bei allen untersuchten Forschungsinstituten in den Umfragen schlechter ab als später bei der Wahl. Dort übertraf sie das von den Instituten Wahlkreisprognose und INSA vorhergesagte Ergebnis um durchschnittlich 1,5 Prozentpunkte. Bei den anderen Instituten war die Differenz geringer, aber auch die Forschungsgruppe Wahlen, Infratest dimap und Civey unterschätzten das spätere Wahlergebnis um durchschnittlich 0,9 bis 1,3 Prozentpunkte. Die Differenz könnte aber auch daran liegen, dass die Unionsparteien in einem Großteil des beobachteten Zeitraums die Kanzlerin stellten. Die Befragten könnten in Umfragen zunächst ihrer Unzufriedenheit Luft gemacht, sie aber später dennoch gewählt haben.
Deutlich schlechter als vorhergesagt, schnitten dagegen Linkspartei und AfD ab. Auch die FDP war in vielen Umfragen erfolgreicher als später bei der Wahl. Möglicherweise wählten viele FDP-Anhänger die Partei in vielen Bundesländern nicht, weil klar war, dass sie unter der 5-Prozent-Hürde bleiben würde.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 02.11.2023, 11:22 Uhr. +++
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