Seit jeher gilt Ramsan Kadyrow als einer der loyalsten Vertrauten Wladimir Putins, doch in einem Punkt gerät der Tschetschenen-Machthaber in Gewissenskonflikte und droht, dem Kreml-Despoten den Gehorsam zu verweigern.
Spätestens seit Beginn des Ukraine-Krieges Ende Februar 2022 kann Wladimir Putin seine Vertrauten, die ihm unverbrüchlich die Treue halten, an einer Hand abzählen. Als einer der loyalsten Gefolgsleute des Kreml-Despoten gilt Ramsan Kadyrow, Machthaber in der russischen Teilrepublik Tschetschenien und oft als Wladimir Putins "Bluthund" bezeichnet.
Ramsan Kadyrow als treu ergebener Putin-Unterstützer - doch HIER drohen Meinungsverschiedenheiten
Kadyrow und Putin verbindet eine langjährige Freundschaft, der russische Präsident dekorierte den Tschetschenen-Anführer mit etlichen Orden, was Kadyrow seinerseits mit uneingeschränktem Gehorsam quittierte. In einem Punkt gerät Ramsan Kadyrow jedoch immer wieder in Gewissenskonflikte und droht, sich mit Wladimir Putin zu überwerfen.
ISW-Analyse deckt Schwachstelle in Putin-Kadyrow-Bündnis auf
Zu diesem Schluss kommen zumindest Überlegungen, die von Mitgliedern der in Washington D.C. ansässigen Denkfabriknamens Institute for the Study of War, kurz ISW, angestellt wurden. Die Experten für Fragen der Verteidigungs- und Außenpolitik beschäftigten sich einem Bericht von "Newsweek" zufolge abermals damit, die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg einzuschätzen und fanden dabei einen Aspekt, der über kurz oder lang einen Keil zwischen das Putin-Kadyrow-Bündnis treiben könnte. Ramsan Kadyrow mag zwar Wladimir Putin loyal zugetan sein, doch vorrangig steht für den Tschetschenen-Anführer die Wahrung der Interessen seiner muslimischen Untertanen auf der Agenda. Bei der Unterstützung Wladimir Putins ist das ein eindeutiger Interessenkonflikt, denn der Kreml-Chef genießt den größten Rückhalt in der ultranationalistischen russisch-orthodoxen Gemeinschaft, die wiederum von Putins Gunst profitiert.
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Ramsan Kadyrow im Gewissenskonflikt zwischen Putin-Gehorsam und Tschetschenen-Interessen
Mit eben jener religiösen Gruppe kann Ramsan Kadyrow allerdings, so wurde es mehrfach in Äußerungen des Putin-Bluthundes deutlich, wenig anfangen. Für Kadyrow sei es der ISW-Analyse zufolge ein Hindernis, dass der Kreml die russisch-orthodoxe Ideologie gutheiße. Kadyrows Mission, "die Gunst seiner tschetschenischen muslimischen Wählerschaft mit der Wahrung der Gunst des Kremls in Einklang zu bringen", werde somit zum Drahtseil-Akt. Immer wieder rutschten dem Tschetschenen-Anführer despektierliche Bemerkungen zu religiösen Themen heraus, was Putins russisch-orthodoxen Anhängern ein Dorn im Auge sein dürfte. Ebenso steht Kadyrow als Vertreter einer muslimisch geprägten Bevölkerungsgruppe im Fokus der Kritik jener, die Russland am liebsten ohne andere Religionen als den russisch-orthodoxen Glauben sähen.
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loc/news.de
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