Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, würde die AfD die meisten Stimmen bekommen. Einer aktuellen Umfrage zufolge käme sie aktuell auf 33 Prozent. Befragt wurden insgesamt 1.000 Personen.
Aktuelle Wahlumfrage für Sachsen-Anhalt am 24.10.2023: AfD, CDU und Linke vorn
Die AfD liegt bei der aktuellen Wahlumfrage zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt vorn. Das zeigt eine ARD-Umfrage vom 24.10.2023. 33 Prozent würden die Partei den Umfragen zufolge wählen. Sie läge damit 1 Prozentpunkte vor der CDU, die mit 32 Prozent auf Platz zwei kommen würde. Auf Platz drei folgt in der Umfrage die Linkspartei mit 9 Prozent, die SPD käme aktuell auf 8 Prozent. Die Grünen würden 5 Prozent der Stimmen bekommen. Die FDP läge den aktuellen Prognosen zufolge bei 4 Prozent und würde somit an der 5-Prozent-Hürde scheitern.
Parlament | Landtag von Sachsen-Anhalt |
---|---|
Institut | INSA |
Auftraggeber | BILD |
Befragte | 1.000 |
Art der Befragung | Online |
Veröffentlichungsdatum | 24.10.2023 |
Befragungszeitraum | 16.10.2023 bis 23.10.2023 |
Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: Veränderung zur letzten Prognose
Bereits am 27. Juni 2023 hatte das Meinungsforschungsinstitut INSA die Menschen in Sachsen-Anhalt nach ihren Wahlabsichten befragt. Damals erreichte die AfD 29 Prozent, konnte also seitdem deutlich zulegen und gewinnt 4 Prozentpunkte. Auch die CDU konnte zulegen, sie gewinnt einen Prozentpunkt hinzu. Die Linkspartei bleibt unverändert bei 9 Prozent, die SPD verliert einen Prozentpunkt.
Partei | aktuelle Umfrage | Umfrage vom 27. Juni 2023 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
AfD | 33 % | 29 % | 4 |
CDU | 32 % | 31 % | 1 |
Die Linke | 9 % | 9 % | 0 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 8 % | 9 % | -1 |
Bündnis 90/Die Grünen | 5 % | 6 % | -1 |
Freie Demokratische Partei | 4 % | 6 % | -2 |
Aktuelle Umfragewerte in Sachsen-Anhalt und letzte Wahlergebnisse im Vergleich
Aktuell würde die CDU deutlich schlechter abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2021. Mit 37,1 Prozent erzielte sie damals ein um 5,1 Prozentpunkte höheres Ergebnis. Auch die SPD würde Anteile verlieren, ihr Stimmanteil sank um 0,4 Prozentpunkte. Aktuell würde sie noch von 8 Prozent der Wahlberechtigten gewählt, bei der letzten Wahl waren es 8,4 Prozent gewesen. Bündnis90/Die Grünen verlören 0,9 Prozentpunkte, die FDP müsste 2,4 Prozentpunkte abgeben.
Partei | aktuelle Umfrage | Wahl 2021 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
CDU | 32 % | 37,1 % | -5,1 Prozentpunkte |
SPD | 8 % | 8,4 % | -0,4 Prozentpunkte |
FDP | 4 % | 6,4 % | -2,4 Prozentpunkte |
Grüne | 5 % | 5,9 % | -0,9 Prozentpunkte |
AfD | 33 % | 20,8 % | 12,2 Prozentpunkte |
Linkspartei | 9 % | 11,0 % | -2 Prozentpunkte |
Welche Koalitionen wären in Sachsen-Anhalt möglich?
Die aktuelle Koalition aus CDU, SPD und FDP, wegen der Parteifarben auch Deutschland-Koalition genannt, könnte aktuell nicht wiederholt werden, da die FDP an der 5-Prozent-Hürde scheitern würde. .
Eine Kenia-Koalition aus SPD, FDP und Grünen käme aktuell auf 45 Prozent der Stimmen und damit rund 52 Prozent der Sitze. Damit wäre sie eine Alternative zur aktuellen rot-rot-grünen Regierung, wenn aktuell der Landtag neu gewählt würde.
Koalition | Beteiligte Parteien | Stimmanteil gesamt | geschätzter Anteil Sitze | Koalition möglich? |
---|---|---|---|---|
Große Koalition | CDU, SPD | 40 % | 46 % | nein |
Kenia-Koalition | CDU, SPD, Grüne | 45 % | 52 % | ja |
Rot-Rot-Grün | SPD, Linkspartei, Grüne | 22 % | 25 % | nein |
Wahlumfragen - wer wird gefragt?
Die Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts INSA beruht auf in einer persönlichen Umfrage mit Face-to-Face-Interviews. Dabei wurden 1.000 Menschen befragt. Ziel solcher Umfragen ist es, eine möglichst repräsentative Stichprobe zu erhalten. Das bedeutet, dass die Befragten in Bezug auf Alter, Geschlecht, Einkommen und Wahlverhalten möglichst genau allen Wahlberechtigten entsprechen sollen. Da 51,5 Prozent der Wahlberechtigten Frauen sind, sollte auch bei den Befragten die Mehrheit weiblich sein.
Die Tabelle schlüsselt die Wahlberechtigten der Bundestagswahl 2021 nach Alter und Geschlecht auf. Angegeben sind die Werte jeweils in Prozent. So waren 21,7 Prozent der Wahlberechtigten über 70 Jahre alt. Allein über 70-jährige Frauen stellten 12,4 Prozent der Wahlberechtigten.
Alter | Männer | Frauen | Gesamt |
---|---|---|---|
18 - 29 | 7,3 | 6,9 | 14,2 |
30-39 | 7,2 | 7,0 | 14,2 |
40-49 | 6,8 | 6,7 | 13,5 |
50-59 | 9,7 | 9,6 | 19,3 |
60-69 | 8,3 | 8,8 | 17,1 |
70 und älter | 9,2 | 12,4 | 21,7 |
Gesamt | 48,5 | 51,5 | 100 |
Die Angaben basieren auf Daten der Bundeswahlleiterin. Weil die Zahlen gerundet wurden, sind Abweichungen zwischen den angegebenen Summen und der rechnerischen Summe aus den Einzelgrößen möglich.
Wie genau sind Wahlumfragen?
Auch wenn die Sozialstruktur der Befragten derjenigen der Bevölkerung entspricht, sind Abweichungen zwischen der Prognose und dem tatsächlichen Wahlergebnis möglich. Nicht alle Menschen haben die gleiche Bereitschaft, an einer Umfrage teilzunehmen. Denkbar wäre, dass Anhängerinnen und Anhänger radikaler Parteien wie der AfD und der Linkspartei eher an Umfragen teilnehmen als solche von Mitte-Parteien. Außerdem antworten die Befragten nicht immer mit der Wahrheit. Sie könnten etwa bewusst eine radikale Partei nennen, um damit den regierenden Parteien einen "Denkzettel" zu verpassen, diese später aber nicht wählen.
In den 1970er-Jahren formulierte die damalige Leiterin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Elisabeth Noelle-Neumann zudem die Theorie von der Schweigespirale. Sie geht davon aus, dass Menschen vor allem Überzeugungen äußern, die in ihrem Umfeld als gesellschaftlich akzeptiert gelten. Noelle-Neumann äußerte damals die Vermutung, dass vor allem die CDU in den 1970er-Jahren unter diesem Phänomen litt.
So groß ist der Unterschied zwischen Umfragen und Ergebnissen
Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.
Institut | CSU | SPD | FDP | Grüne | AfD | Linkspartei | FW |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Wahlergebnis | 37,0 | 8,4 | 3,0 | 14,4 | 14,3 | 1,5 | 15,8 |
Institut Wahlkreisprognose | 37,5 | 8,0 | 3,0 | 15,5 | 14,0 | 1,0 | 15,0 |
Forschungsgruppe Wahlen | 37 | 9 | 3 | 16 | 14 | nicht erhoben | 15 |
INSA | 36 | 9 | 4 | 15 | 14 | 2 | 15 |
Civey | 37 | 9 | 4 | 15 | 14 | 1 | 15 |
Durchschnittliche Abweichung | +0,1 | -0,4 | -0,5 | -1,0 | +0,3 | x | +0,8 |
Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Tatsächlich schneidet die CDU nach Analysen des Portals dawum bei allen untersuchten Forschungsinstituten in den Umfragen schlechter ab als später bei der Wahl. Dort übertraf sie das von den Instituten Wahlkreisprognose und INSA vorhergesagte Ergebnis um durchschnittlich 1,5 Prozentpunkte. Bei den anderen Instituten war die Differenz geringer, aber auch die Forschungsgruppe Wahlen, Infratest dimap und Civey unterschätzten das spätere Wahlergebnis um durchschnittlich 0,9 bis 1,3 Prozentpunkte. Die Differenz könnte aber auch daran liegen, dass die Unionsparteien in einem Großteil des beobachteten Zeitraums die Kanzlerin stellten. Die Befragten könnten in Umfragen zunächst ihrer Unzufriedenheit Luft gemacht, sie aber später dennoch gewählt haben.
Deutlich schlechter als vorhergesagt, schnitten dagegen Linkspartei und AfD ab. Auch die FDP war in vielen Umfragen erfolgreicher als später bei der Wahl. Möglicherweise wählten viele FDP-Anhänger die Partei in vielen Bundesländern nicht, weil klar war, dass sie unter der 5-Prozent-Hürde bleiben würde.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 02.11.2023, 11:22 Uhr. +++
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