Die Energiewende läuft in Deutschland an. Für eine deutschlandweite Versorgung mit Öko-Strom muss das Stromnetz ausgebaut werden. Doch die Pläne der Bundesregierung gehen ins Geld. Die Industrie rechnet mit Kosten in Milliardenhöhe.
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Die Bundesregierung will bis 2045 Deutschland klimaneutral machen. Dafür müssen erneuerbare Energien noch stärker ausgebaut werden. "Bereits bis 2030 ist das Ziel, mindestens 80 Prozent des Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien, vor allem aus Wind- und Solarenergie zu decken", heißt es in einem Beitrag der Bundesregierung zur Energiewende. Doch dafür muss der Netzausbau vorangetrieben werden. Das könnte Milliarden kosten, schätzt ein Experte.
Robert Habeck fordert schnellere Maßnahmen für Energiewende
In Deutschland läuft die Energiewende an. Doch es braucht schnellere und pragmatischere Entscheidungsprozesse bei wichtigen Infrastrukturprojekten, forderte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am 23. Oktober 2023 im emsländischen Meppen beim Spatenstich für die Stromtrasse A-Nord, die in einigen Jahren Offshore-Strom von der Nordseeküste ins Rheinland leiten soll. "Das ist ein Startsignals des Machens und des Umsetzens", sagte Habeck. Über die Erdkabeltrasse A-Nord solle jährlich über die 300 Kilometer lange Leitung zwei Gigawatt Windstrom von Emden in Ostfriesland ins nordrhein-westfälische Meerbusch-Osterath geleitet. Das Projekt soll 2027 fertig gestellt werden.
Die Übertragungsleistung entspreche der Kapazität von zwei Atomkraftwerken oder dem Verbrauch von zwei Millionen Haushalten, hieß es dazu aus dem niedersächsischen Umweltministerium. Die Kabeltrasse sei damit ein wesentlicher Beitrag auf Niedersachsens Weg zur Klimaneutralität mit günstigen erneuerbaren Energie, sagte Landesumweltminister Christian Meyer (Grüne).
Wichtig sei auch eine Nord-Ost-Verbindung. Ein weiteres Projekt, Suedlink, läuft bereits. Damit soll Suedlink soll Strom aus Windparks in Schleswig-Holstein über Stromtrassen über Niedersachsen, Hessen und Thüringen nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren.
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Stromnetzwerk in Deutschland ausbauen: Experte rechnet mit Milliarden-Kosten
Bis 2045 muss das Stromnetz deutlich ausgebaut werden, erklärt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, gegenüber "Tagesspiegel Background". Welche Leitungen genau benötigt werden, prüfe seine Behörde. Ein genauer Netzwerkplan sei wichtig. Doch der dringend benötigte Netzausbau wird teuer. "Die Schätzungen der Netzbetreiber zeigen, dass der notwendige Netzausbau Investitionen im dreistelligen Milliardenbereich erfordert", erklärt Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDI, gegenüber der "Bild". Besonders Erdkabel für die Stromautobahnen gehen ins Geld. Sie seien "achtmal teurer" als Freileitungen. Der Ausbau soll durch Mittel aus dem Bundeshaushalt bezuschusst werden, sagt Lösch. Dadurch sollen die Kosten für Privathaushalte und Unternehmen nicht weiter ansteigen.
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bos/loc/news.de/dpa
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