Sahra Wagenknecht ist aus der Linken ausgetreten und plant die Gründung einer eigenen Partei. Laut einer Umfrage würde die Politikerin die "politische Landschaft" in Deutschland damit gravierend verändern. Vor allem die AfD würde verlieren.
Sahra Wagenknecht trat gemeinsam mit neun weiteren bisherigen Abgeordneten der Linken aus der Partei aus. Am Montag stellte sie das "Bündnis Sahra Wagenknecht" vor. Der Verein soll 2024 in die Gründung einer neuen Partei münden. Und die könnten den anderen Parteien massiv Stimmen klauen.
"Wagenknecht-Partei verändert die politische Landschaft!" 12 Prozent für Sahra Wagenknecht sorgt für Wahlbeben
Laut einer aktuellen Insa-Umfrage im Auftrag der "Bild"-Zeitung würde die Wagenknecht-Partei aus dem Stegreif auf 12 Prozent kommen. CDU/CSU würde 26,5 Prozent der Stimmen holen. Auf Platz 2 würde die AfD mit 18 Prozent landen. Die SPD kommt demnach auf 15,5 Prozent der Stimmen, die Grünen auf 12 Prozent und die FDP auf 5,5 Prozent. Die Linke würde mit 4 Prozent den Einzug in den Bundestag verpassen. Die meisten Stimmen würde die AfD durch die Wagenknecht-Partei verlieren. "Eine Wagenknecht-Partei verändert die politische Landschaft. Bisherige Koalitionsmöglichkeiten, wie ein Jamaika-Bündnis, hätten keine parlamentarische Mehrheit mehr. Die Ampel plus Wagenknecht käme dagegen auf eine knappe parlamentarische Mehrheit. Die Linke scheitert an der Fünf-Prozent-Hürde. Auch für die FDP wird es eng", sagt Insa-Chef Hermann Binkert gegenüber der "Bild"."Eine Wagenknecht-Partei ist stimmenmäßig bereits auf Augenhöhe mit Bündnis90/Die Grünen. Ein zweistelliges Ergebnis für das Bündnis Sahra Wagenknecht schon bei der Europawahl scheint möglich."
"AFD-Wähler die Dümmsten aller Dummen?" Netz verwirrt über Wagenknecht-Umfrage
Im Netz sorgt das Wagenknecht-Bündnis für reichlich Wirbel. "Leute, die Tante #Wagenknecht macht ne Pressekonferenz und 5 Std. später, soll sie 12% haben, wo von selbstverständlich die meisten Prozente von der #AfD kommen? Das beste aber, die #LINKE verliert nur 0,5%", zeigt sich ein Nutzer der Plattform X, ehemals Twitter, verwirrt. "Für wie dämlich hält man uns eigentlich? Ein noch nicht mal im Parteistatus befindliche, linke 2.0 #Wagenknecht Bewegung soll 12% haben? Träumt mal schön weiter", heißt es in einem Tweet. "Glaubt ihr das ? Ich nicht ... Das würde ja bedeuten, dass die AFD-Wähler die Dümmsten aller Dummen sind"; schreibt ein weiterer Twitter-Nutzer.
Glaubt ihr das ? Ich nicht ...
— ???????? DEXIT ???????? (@Dexit2021) October 23, 2023
Das würde ja bedeuten, dass die AFD-Wähler die Dümmsten aller Dummen sind. #Wagenknecht #Wagenknechtpartei pic.twitter.com/PJcrtIc01X
Ich fasse mal zusammen. Wir haben per heute:
— DocRJP (@unzulaenglich) October 23, 2023
- die braune AfD
- eine AfD "mit Substanz" namens CDU (#Merz)
- eine "seriöse" AfD (#Wagenknecht)
- eine implodierte Linke
- eine SPD, die noch nie irgendwie definiert war.
Die kann man alle in der Pfeife rauchen.
Bleiben die Grünen
Wagenknecht will AfD-Wählern Angebot machen - Partei-Plan mit Risiko
Die Politikerin Sahra Wagenknecht zielt mit ihrer geplanten neuen Partei auch auf bisherige Wähler der AfD. "Natürlich gibt es ganz viele Menschen, die wählen die AfD, nicht weil sie rechts sind, sondern weil sie wütend sind, weil sie verzweifelt sind", sagte die bisherige Linken-Politikerin am Montagabend im ZDF-"heute journal". Auch das sei ein Grund, warum sie und ihre Mitstreiter mit dem neuen Projekt an den Start gehen. Viele Menschen seien wütend über die Regierungspolitik und wüssten nicht, was sie wählen sollen. "Viele haben daraus den Schluss gezogen, okay, wenn jetzt erstmal nichts anderes da ist, wählen wir AfD. Wir wollen diesen Menschen ein seriöses Angebot geben", sagte Wagenknecht.
Wagenknecht räumte in den ARD-"Tagesthemen" ein, dass die AfD es geschafft habe, die Adresse der Unzufriedenheit zu sein. Deren Wähler sollten eine "seriöse Adresse" bekommen, die nicht nur Protest artikuliere, sondern auch Konzepte und Antworten habe sowie die soziale Gerechtigkeit auf die Agenda setze. "Das tut die AfD ja tatsächlich nicht", betonte Wagenknecht.
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bua/sba/news.de/dpa
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