Der ukrainische Geheimdienst behauptet aktuell, dass Russland in der Ukraine erbeutete westliche Waffen an die Hamas geliefert haben soll. Der Kreml hingegen wirft der Ukraine Waffenlieferungen an die Terrororganisation vor.
Die Hamas hatte am Samstag bei einem Großangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei wurden viele Menschen verletzt und in den Gazastreifen verschleppt. Israel erklärte daraufhin einen Krieg gegen die Hamas-Terroristen. In diesem Zusammenhang kam die Frage auf, welche Rolle Russland bei den Angriffen spielt? Laut Medienberichten soll der Kreml eine perfide Strategie verfolgen, um die Ukraine für die brutalen Kämpfe verantwortlich zu machen.
Nach Angriff auf Israel: Russland macht Westen für Nahostkonflikt verantwortlich
Internationale Beobachter werfen Russland vor, die Kämpfe in Israel für seinen eigenen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausnutzen zu wollen. So hatte das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) am Samstag geschrieben, der Kreml werfe dem Westen in einer Informationskampagne vor, die Konflikte im Nahen Osten zugunsten der Unterstützung für die Ukraine vernachlässigt zu haben. Russland hat zudem auch Kontakte zur im Gazastreifen herrschenden Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. Kreml SprecherDmitri Peskow hatte sich am Montag gegenüber der Agentur Interfax nicht dazu geäußert, wie es zukünftig mit den Kontakten aussieht.
Militärberichte: Russland soll Hamas-Kämpfer mit im Ukraine-Krieg erbeuteten Waffen versorgt haben
In diesem Zusammenhang berichtete der ukrainische Geheimdienst am Montag, dass Russland westliche Waffen, die ukrainischen Soldaten abgenommen wurden, an die Hamas-Kämpfer weitergab. Es handelt sich um "Trophäenwaffen" aus Ländern der EU und aus den USA. Putins Regierung soll aber die Ukraine für die Waffenlieferungen verantwortlich machen. Sie behauptet, dass das ukrainische Militär solche vom Westen gespendeten Waffen "regelmäßig" an die Hamas als Teil einer Operation unter falscher Flagge verkauft. Kiew nannte es eine "Kampagne zur Diskreditierung der Ukraine im Nahen Osten".
Wenn Sie mehr zu den Hintergründen der Angriffe in Israel wissen wollen, finden Sie hier weitere Informationen.
Nato-Waffen in Israel: Medwedew verbreitet irre Propaganda
Dimitri Medwedew teilt die gefährliche Propaganda Russlands ebenfalls auf seinem Telegram-Kanal geteilt: "Nun, Nato-Freunde, habt ihr euer Spiel beendet? Waffen, die an das Neonazi-Regime in der Ukraine geliefert wurden, werden in Israel aktiv eingesetzt." Er bezeichnete die ukrainischen Behörden als korrupt und als Diebe, die wichtige Güter wie Öl gestohlen haben sollen. Außerdem behauptete er, dass die Ukraine bald unter anderem auch Panzer auf dem Schwarzmarkt verkaufen würde.
Russland gibt Westen Schuld am Nahostkonflikt
Russland selbst äußerte sich dazu nicht. Offizielle Bestätigungen dafür gibt es nicht. Wichtig zu bedenken ist hier, dass Russland diese Anschuldigungen nutzt, um gezielt Desinformationen zu verbreiten. Moskau zeigte sich hingegen bestürzt, was die Angriffe auf Israel angeht. "Wir beobachten mit großer Sorge, was rund um Israel, im Nahen Osten, passiert", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Es bestehe die Möglichkeit einer Ausweitung der Eskalation in der Region, fügte er hinzu und rief beide Seiten zum Einstellen der Gefechte auf. Währenddessen traf sich am Montag Russlands Außenminister Sergej Lawrow mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit. Er forderte auch auf das Blutvergießen zu stoppen und gab dem Westen an den Kämpfen indirekt die Schuld. Darüber berichtete die "Washington Post".
Israel warnte vor russischen Waffenlieferungen an Hamas und Hisbollah
Vor den Waffenlieferungen warnte bereits Mitte Juni 2023 das israelische Militär. "Wir sind sehr besorgt, dass einige dieser Fähigkeiten in die Hände der Hisbollah und der Hamas fallen könnten", sagte ein hochrangiger israelischer Kommandeur gegenüber "Newsweek", der anonym bleiben will.
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bos/news.de/dpa
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