Düstere Zeiten für Donald Trump: Der Ex-US-Präsident ist Dauergast vor Gericht, sieht sein Immobilien-Imperium zerbröseln und büßt Millionen Dollar ein. Seinen Platz unter den 400 reichsten Menschen der USA ist Trump bereits los.
Eigentlich wollte sich Donald Trump auf seinen Wahlkampf konzentrieren, um bei den Präsidentschaftswahlen 2024 zu glänzen - doch inzwischen ist der Republikaner Dauergast in US-amerikanischen Gerichtssälen. Gleich mehrere Prozesse hat Trump am Hals, seit Anfang Oktober steht der Amtsvorgänger von US-Präsident Joe Biden nun wegen Betrugsvorwürfen vor Gericht.
Donald Trump erneut vor Gericht: Diese Betrugsvorwürfe stehen im Zentrum des neuen Zivilprozesses
Zur Eröffnung des Zivilprozesses am 2. Oktober 2023 erschien der ehemalige US-Präsident sogar selbst in Manhattan vor Gericht - immerhin geht es für den 77-Jährigen um eine empfindliche Menge Geld und lukrative Immobilien. Der Prozess, den die demokratische New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James ins Rollen gebracht hat, könnte Donald Trumps millionenschweres Geschäftsimperium in New York wie eine Seifenblase platzen lassen.
Sie wirft Trump, seinen Söhnen und leitenden Mitarbeitern vor, den Firmenwert seiner Trump Organization jahrelang manipuliert zu haben, um an günstigere Konditionen für Kredite und Versicherungsverträge zu kommen.James warf Trump in einer Mitteilung vor, "sein Nettovermögen jahrelang fälschlicherweise aufgebläht" zu haben, um sich zu bereichern und damit Institutionen zu hintergehen. Sie freue sich darauf, während des Prozesses das ganze Ausmaß seines Betrugs aufzuzeigen. Unabhängig davon, wie reich oder mächtig man sei, würden die Gesetze für alle Menschen gleich gelten, hieß es weiter.
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Donald Trump "in echten Schwierigkeiten": Platzt das Immobilien-Imperium des Ex-US-Präsidenten?
In einer Vorentscheidung Ende September hatte der New Yorker Richter Arthur Engoron dies bereits in Teilen bestätigt. In dem Verfahren geht es nun um die genaue Festlegung möglicher Strafen sowie um offene Anschuldigungen. Eine Gefängnisstrafe droht Trump nicht, Auswirkungen auf seine Bewerbung zur Präsidentschaft ebenso wenig. Der Prozess könnte sich über Monate hinziehen.
Anklägerin Letitia James will erreichen, dass Trump 250 Millionen US-Dollar (rund 237 Millionen Euro) zahlen muss und in New York keine Geschäfte mehr machen darf. Unklar ist, ob er bei einer Verurteilung auch Immobilien wie seinen berühmten Trump Tower an der 5th Avenue abgeben müsste. Sollte Trump betrügerisches Handeln nachgewiesen werden, sei abzusehen, dass das Immobilienportfolio des Ex-Präsidenten veräußert werde. "Die schlimmstmögliche Konsequenz ist in diesem Fall bereits bekannt, nämlich die Aussetzung der Unternehmenslizenzen", so der New Yorker Anwalt Tristan Snell in einer Einschätzung gegenüber MSNBC. "Wahrscheinlich werden die Immobilien liquidiert und versteigert. Trump ist bereits in echten Schwierigkeiten", so der Jurist weiter.
Krasse finanzielle Einbußen: Donald Trump aus Reichen-Ranking gekickt
Den ersten empfindlichen Schlag unter die Gürtellinie hat Donald Trump bereits einstecken müssen: Wie die britische "Metro" berichtet, flog Donald Trump bereits von der Liste der 400 reichsten US-Amerikaner, die vom "Forbes Magazine" gepflegt wird. Im Jahr 2022 schmolz Donald Trumps Vermögen um mehr als 600 Millionen US-Dollar, was unter anderem mit dem Wertverlust einiger Bürogebäude Trumps begründet wurde. Auch Einbußen auf Donald Trumps Social-Media-Plattform "Truth Social" stießen den Republikaner aus dem Reichen-Ranking, schrumpfte der Wert des Portals doch zuletzt von rund 730 Millionen US-Dollar auf weniger als 100 Millionen US-Dollar zusammen. Mit seinem derzeitigen Vermögen von "nur" 2,6 Milliarden US-Dollar sei Donald Trump schlichtweg zu arm, um es unter die 400 reichsten US-Amerikaner zu schaffen
Donald Trump ätzt gegen "Hexenjagd" vor Präsidentschaftswahl 2024
Donald Trump nutzte die Aufmerksamkeit vor dem Prozessauftakt für eine Botschaft, die an einen Wahlkampfauftritt erinnerte: "Dies ist die Fortsetzung der größten Hexenjagd aller Zeiten", sagte er in Anspielung auf eine Reihe von Anklagen gegen ihn. Die Vorwürfe seien nicht haltbar, der Richter ein Schurke und die schwarze Staatsanwältin James eine "Rassistin", die "Trump kriegen wollte, bevor sie etwas über mich wusste".
Vor dem Gericht galten zum Prozessauftakt erhöhte Sicherheitsmaßnahmen, es gab viele Absperrungen, Polizisten und Medienvertreter und einige wenige pro-Trump-Demonstranten. Der ehemalige Präsident will im kommenden Jahr erneut zum US-Präsidenten gewählt werden und liegt im Bewerberfeld der Republikaner klar vor seinen innerparteilichen Konkurrentinnen und Konkurrenten.
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loc/news.de/dpa
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