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Robert Habeck: "Dann reden wir von 200.000 Euro!" Wirtschaftsminister gibt hohe Kosten für Hausbesitzer zu

Hausbesitzer sollten ihre Gebäude in den kommenden Jahren klimagerecht sanieren lassen. Wirtschaftsminister Robert Habeck hat jetzt aber zugegeben, dass dies für sie womöglich mit extrem hohen Kosten verbunden ist.

Robert Habeck sprach ungewohnt offen über hohe Kosten für Hausbesitzer im Zusammenhang mit der Energiewende. (Foto) Suche
Robert Habeck sprach ungewohnt offen über hohe Kosten für Hausbesitzer im Zusammenhang mit der Energiewende. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Das umstrittene Heizungsgesetz brachte Wirtschaftsminister Robert Habeck eine Menge Kritik ein. Denn es sieht ein schrittweises Verbot von Öl- und Gasheizungen bis Ende 2044 vor. Stattdessen sollen Eigentümer in Zukunft mehr auf Wärmepumpen setzen. Doch die Wärmewende wird dem ein oder anderen Hausbesitzer womöglich teuer zu stehen kommen. Das gab jetzt auch Habeck selbst zu.

Robert Habeck gibt hohe Kosten für Eigentümer bei Sanierung zu

Der Grünen-Politiker sagte beim Parlamentarischen Abend der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) laut "Welt": "In den am schlechtesten sanierten Gebäuden wohnen eben auch die ärmsten Menschen. Wenn da nicht nur eine Wärmepumpe für 20.000 Euro installiert wird, sondern auch die komplette energetische Sanierung auf ein deutlich höheres Niveau gefordert wird, dann reden wir von 200.000 Euro." Habecke beklagte laut dem Portal "Energiezukunft" außerdem, dass der Klimaschutz politisch stark unter Druck geraten sei. Dem Wirtschaftsminister zufolge sei "der Veränderungswille beschränkt", höhere Preise kaum durchsetzbar. Zudem sieht Habeck Probleme wie "lähmende Bürokratie" und rechtliche Hürden. Er forderte Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und zu verschlanken. "Alles, was bisher ein bis zwei Jahre lang geprüft und genehmigt wurde, sollte künftig in drei bis vier Monaten geplant und umgesetzt werden können", sagte Habeck laut "Energiezukunft".

Bei den Lobby-Vertretern aus der Sanierungsindustrie herrscht momentan schlechte Stimmung, weil die jährliche Sanierungsrate von Gebäuden auf einen Tiefststand von unter einem Prozent gefallen ist. Die Klimaziele Deutschlands könnten so nicht erreicht werden.

Kritik nach Aussagen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne)

Andreas Jung, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, kritiserte gegenüber der "Bild", dass Habeck Antworten schuldig bleibe, "wie wie Klimaschutz in Gebäuden trotzdem gemeinsam mit den Menschen gelingt". Auf X (vormals Twitter) ist die Empörung über Habecks Aussagen ebenfalls groß. Eine Nutzerin schreibt: "#Habeck„In den am schlechtesten sanierten Gebäuden wohnen eben auch die ärmsten Menschen, laut Habeck. Da kommt er erst jetzt drauf? Das ist eine Enteignung, anders kann es nicht bezeichnet werden." Auch ein anderer kritisiert: "Fein, dass er das hinterher zugibt und bis zum Abniclen des Gesetzes ja alles gar nicht so schlimm und teuer sein sollte." Das neue Heizungsgesetz sieht auch Fördermöglichkeiten vor. Diese dürfen laut Bundesregierung jedoch 70 Prozent der Kosten nicht übersteigen. Laut dem Gesetz gibt es zudem keine sofortige Austauschpflicht von bestehenden Heizungen.

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