Dieser Rückschlag könnte für Wladimir Putin und seine Truppen weitreichende Konsequenzen haben: Nach der Rückeroberung von Klischtschijiwka durch die ukrainischen Truppen droht der Russen-Armee bei Bachmut neue Schmach.
Für die ukrainische Armee ist es ein weiterer Meilenstein im von Russland entfesselten Angriffskrieg, für Wladimir Putins Truppen ein herber Rückschlag: Das ukrainische Militär hat am Sonntag (17.09.2023) die Rückeroberung der lange von russischen Truppen besetzten Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes gemeldet. Wie auf dem Schlachtfeld entstandene Video-Aufnahmen zeigen, konnten Putins Truppen dem Beschuss mit Kamikaze-Drohnen nicht standhalten. Der "Bild" zufolge wurde dabei "eine komplette russische Brigade von mehreren Tausend Soldaten" eliminiert.
Ukrainisches Militär verkündet: Ortschaft Klischtschijiwka zurückerobert
"Ich kann bestätigen, dass dies dank der Anstrengungen der 80. Luftsturmbrigade, der 5. Sturmbrigade und der vereinigten Brigade der Nationalen Polizei "Ljut" ("Wut") gelungen ist", zitierte die Zeitung "Ukrajinska Prawda" den Sprecher der Heeresgruppe Ost, Ilja Jewlasch. Mehrere Stunden zuvor hatte bereits der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, auf Telegram ein Foto veröffentlicht, das ukrainische Soldaten in dem Ort im Gebiet Donezk zeigen soll. "Die Ukraine holt sich das ihre immer zurück", schrieb Jermak dazu.
Wladimir Putins Russen-Armee gedemütigt: Ukraine verkündet Einnahme vonKlischtschijiwka
Die Brigade "Ljut" veröffentlichte ein Video, auf der sie ebenfalls die Einnahme der Ortschaft unmittelbar südlich der Stadt Bachmut verkündete. "Der Feind versucht aber weiterhin, sie wieder zu besetzen", sagte einer der Soldaten, die die ukrainische Fahne und die Flaggen der beteiligten Armee-Einheiten in die Kamera halten. Im Hintergrund ist anhaltender Gefechtslärm zu vernehmen. Von russischer Seite gab es bislang keinen Kommentar. Unabhängig lassen sich die Meldungen der Kriegsparteien zunächst oft nicht überprüfen.
Wladimir Putin in Bedrängnis: Ukrainische Armee nimmt Russen-Soldaten in die Zange
Mit der Einnahme Klischtschijiwkas durch die Ukraine verschlechtert sich die taktische Lage der russischen Besatzer in Bachmut deutlich. Sie laufen nun Gefahr, vom Süden und vom Norden her in die Zange genommen zu werden. Um Bachmut im Gebiet Donezk hatten Russen und Ukrainer gut ein halbes Jahr lang gekämpft. Aufseiten der russischen Streitkräfte kamen hier vor allem die Söldner der Privatarmee Wagner zum Einsatz. Ende Mai erklärte Russland die Stadt für eingenommen.
Selenskyj feiert ukrainisches Militär nach Rückeroberung von weiterer Ortschaft
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den beteiligten Einheiten für die Rückeroberung der Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes gedankt. "Heute möchte ich besonders die Soldaten erwähnen, die Schritt für Schritt der Ukraine ihr Eigentum zurückholen, gerade in der Gegend von Bachmut", sagte Selenskyj am Abend des 17. September in seiner täglichen Videobotschaft. "Klischtschijiwka. Prachtkerle", sagte er.
Neben dem ukrainischen Militär richtete Selenskyj seinen Dank an die Rettungskräfte des Landes. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor rund anderthalb Jahren haben die russischen Truppen auch viele ukrainische Städte weit hinter der Front beschossen. Die Mitarbeiter des ukrainischen Zivilschutzes sind daher seit Monaten im verstärkten Einsatz, um Verletzte zu retten, aber auch Tote zu bergen.
Ukrainische Armee: Setzen Angriffe bei Klischtschijiwka fort
Die ukrainische Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihre Gegenoffensive rund um die kürzlich befreite Ortschaft Klischtschijiwka im Osten ihres Landes fort. "Die Verteidigungskräfte setzen ihre Angriffsoperationen in der Nähe von Klischtschijiwka fort, fügen dem Feind erhebliche Verluste (...) zu und festigen ihre neuen Positionen", teilte der ukrainische Generalstab am Morgen des 18. September auf Facebook mit. Auch rund um den Ort Andrijiwka versuchten die Russen erfolglos, die ukrainischen Verteidigungslinie zu durchbrechen, hieß es aus Kiew.
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loc/news.de/dpa
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