Moskau berichtet die erfolgreiche Abwehr mehrere Drohnen-Angriffe. Im Süden und Osten ihres Landes setzt die ukrainische Armee ihre Gegenoffensive zur Befreiung besetzter Gebiete fort. Das sind die aktuellen News zum Ukraine-Krieg.
Erstmals seit dem Ende des von Russland aufgekündigten Getreideabkommens haben zwei zivile ausländische Frachtschiffe einen ukrainischen Hafen angelaufen. Russland bestreitet unterdessen die Berichte der Ukrainer, wonach diese kürzlich das Dorf Andrijiwka im Donezker Gebiet befreiten. Und Polen verbietet als letztes an Russland grenzendes EU-Land die Einreise russischer Autos.Im Süden und Osten ihres Landes setzt die ukrainische Armee ihre Gegenoffensive zur Befreiung besetzter Gebiete fort.Ein Überblick zum Geschehen in der Ukraine.
Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Entwicklungen am 17.09.2023 im Überblick
+++Kritik an Beteiligung russischer Soldaten an Militärparade in Mexiko +++
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist die Beteiligung russischer Soldaten an der Militärparade zum Unabhängigkeitstag in Mexiko in dem lateinamerikanischen Land auf Kritik gestoßen. "Damit hat er klargemacht, dass Diktatoren und nicht Demokraten seine Freunde sind", schrieb die Präsidentschaftskandidatin der Opposition, Xóchitl Gálvez, über die Einladung der russischen Soldaten durch die Regierung des populistischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador in der Nacht auf Sonntag (Ortszeit) auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter.
Der einflussreiche Journalist Léon Krauze schrieb: "Heute hat die Regierung die feierliche Parade zum Unabhängigkeitstag mit einer Eskorte aus Russland besudelt, einem Land, das in eine souveräne Nation einmarschiert ist, abscheuliche Kriegsverbrechen begangen, Kinder entführt und vergewaltigt und Zivilisten bombardiert hat. Das ist eine ungeheuerliche Schande."
Anlässlich des 213. Jahrestags des Beginns des Unabhängigkeitskriegs in Mexiko waren am Samstag zahlreiche Soldaten durch das Zentrum von Mexiko-Stadt marschiert, darunter auch Einheiten anderer Staaten. Aus Russland war das 154. Preobraschenski-Regiment dabei, dessen Vorläufer bereits im 17. Jahrhundert von Zar Peter dem Großen gegründet worden war. Mexikos linksnationalistischer Staatschef López Obrador hat den russischen Angriff auf die Ukraine zwar verurteilt, hält sich mit deutlicher Kritik an Moskau aber zurück.
Auch von ukrainischer Seite wurde die Beteiligung russischer Soldaten an der Parade verurteilt. "Die Militärparade in Mexiko-Stadt wurde durch die Teilnahme eines russischen Regiments besudelt: Ihre Stiefel und die Hände der Kriegsverbrecher sind mit Blut befleckt", schrieb die ukrainische Botschafterin in Mexiko, Oksana Dramaretska, auf X.
+++ US-Generalstabchef: Gegenoffensive der Ukrainer ist nicht gescheitert +++
Die ukrainischen Streitkräfte sind nach Einschätzung des US-Generalstabsches Mark Milley mit ihrer Gegenoffensive "nicht gescheitert". "Sie haben nicht versagt. Ich weiß, dass es einige Kommentare gibt, dass diese Offensive irgendwie gescheitert ist. Sie ist nicht gescheitert", sagte Milley dem US-Sender CNN in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Es habe Teilerfolge gegeben, außerdem habe die Ukraine eine große Kampfkraft. Die Gegenoffensive sei zwar langsamer vorangegangen als erwartet, so Milley. Dafür sei sie aber "beständig" gewesen. Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 eine russische Invasion ab.
+++ Moskau bestätigt Gespräche mit Kim über Getreide, Bahn und Hafen +++
Beim Besuch von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Russland wurden nach offiziellen Angaben aus Moskau unter anderem Getreidelieferungen, der Bau einer Brücke über einen Grenzfluss und die Wiederbelebung einer Bahnstrecke zu einem Hafen besprochen. Das teilte der russische Umwelt- und Bodenschatzminister Alexander Koslow am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit. Daneben sei auch über die Wiederaufnahme des regulären Flugverkehrs zwischen beiden Ländern gesprochen worden. Ein Treffen auf Regierungsebene sei im November in Pjöngjang geplant.
Kim hatte sich bei seiner fünftägigen Reise durch Russland auch mit Kremlchef Wladimir Putin getroffen und großes Interesse an der Luft- und Raumfahrttechnik des großen Nachbarn erkennen lassen. Putin hatte zudem davon gesprochen, dass es Potenzial für einen Ausbau der militärtechnischen Kooperation gebe.
Laut Experten könnte Nordkorea Artilleriemunition und Raketen für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine liefern. Als Gegenleistung soll eine Transfer moderner russischer Militärtechnologien im Gespräch sein. Pjöngjang ist speziell an Raketen- und Atomtechnik interessiert - auch wenn Putin versicherte, dass sich Russland an die weiterhin geltenden Sanktionen des UN-Sicherheitsrats halten werde. Offiziell gab es keine Angaben zu einer Einigung im militärischen Bereich.
+++ Medien: Ukrainische Soldaten in lange besetztem Klischtschijiwka +++
Der Chef des Präsidialbüros in Kiew, Andrij Jermak, hat ein Foto mit ukrainischen Soldaten veröffentlicht, das in der lange von russischen Truppen besetzten Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes aufgenommen worden sein soll. "Die Ukraine holt sich das ihre immer zurück", unterschrieb Jermak am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal das Foto. Auf dem Bild sind Militärs zu sehen, die vor einer zerstörten Kirche ukrainische Flaggen halten. Ukrainische Medien verorteten das Bild unter anderem anhand der markanten Kirche in Klischtschijiwka, einem Ort südlich der umkämpften Stadt Bachmut im Gebiet Donezk. In den vergangenen Wochen gab es schwere Gefechte um das Dorf.
Offiziell hat das ukrainische Verteidigungsministerium eine Befreiung Klischtschijiwkas noch nicht bekanntgegeben. Der Ort war im Januar 2023 von den Russen besetzt worden. Zuletzt hatte das Kiewer Militär eigenen Angaben zufolge die benachbarte Ortschaft Andrijiwka zurückerobert. Bildern zufolge ist von dem Ort infolge der schweren Kämpfe allerdings nicht mehr viel übrig geblieben.
Die Einnahme Klischtschijiwkas durch die Ukraine würde die taktische Lage der russischen Besatzer in Bachmut deutlich verschlechtern, die nun Gefahr laufen, vom Süden und vom Norden her in die Zange genommen zu werden. Um Bachmut hatten Russen und Ukrainer gut ein halbes Jahr lang gekämpft. Aufseiten der russischen Streitkräfte kamen hier vor allem die Söldner der Privatarmee Wagner zum Einsatz. Ende Mai erklärte Russland die Stadt für eingenommen.
+++ Frachter wollen 20 000 Tonnen Weizen nach Afrika und Asien bringen +++
Die Reedereien der Schiffe "Resilient Africa" und "Aroyat" hätten ihre Bereitschaft bekundet, den Hafen von Tschornomorsk am Schwarzen Meer anzulaufen und dort rund 20.000 Tonnen Weizen für afrikanische und asiatische Länder zu laden, teilte der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow am Samstag bei Facebook mit. Einige Stunden später am Abend waren beide Frachter dem Schiffsinformationsdienst MarineTraffic zufolge erfolgreich in Tschornomorsk eingetroffen. Eine offizielle Bestätigung stand zunächst noch aus.
Beide Schiffe fahren unter der Flagge des Pazifikstaats Palau, ihre Besatzungen bestehen den Angaben aus Kiew zufolge aus Bürgern der Ukraine, der Türkei, Aserbaidschans und Ägyptens.
Im Zuge des russischen Angriffskriegs werden die ukrainischen Schwarzmeerhäfen von der russischen Flotte blockiert. Eine internationale Vereinbarung für ukrainische Agrarexporte aus insgesamt drei Häfen - darunter Tschornomorsk - war im Juli von den Russen nicht verlängert worden.
Die Ukraine richtete daraufhin einen temporären Korridor für zivile Schiffe ein, der auf eigenes Risiko genutzt werden kann. Diesen nutzten bereits fünf Frachter, um aus den ukrainischen Häfen auszulaufen, in denen sie teils seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 feststeckten. Unter ihnen war im August auch der deutsche Frachter "Joseph Schulte". Ukrainische Häfen angelaufen hat seit Einführung dieses temporären Korridors allerdings kein ziviles Frachtschiff.
+++ Russland bestreitet Verlust eines Dorfes im Gebiet Donezk +++
Russlands Militär hat ukrainische Berichte über die Rückeroberung des Dorfes Andrijiwka im östlichen Gebiet Donezk bestritten. Die ukrainische Armee habe "vergeblich versucht, die russischen Streitkräfte aus den Orten Klischtschijiwka und Andrijiwka (...) zurückzudrängen", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Für diese Aussage legte er allerdings keine Belege vor.
Am Freitag hatten sowohl der ukrainische Generalstab als auch Präsident Wolodymyr Selenskyj die Befreiung des durch den Krieg komplett zerstörten Ortes Andrijiwka gemeldet. Zudem hieß es aus Kiew, auch in den anliegenden Ortschaften Klischtschijiwka und Kurdjumowka seien die eigenen Truppen aktiv. Am Samstag veröffentlichte eine ukrainische Brigade zudem ein Video, das die Befreiungsoperation in Andrijiwka zeigen soll.
+++ Nato-Admiral: Russland verliert jeden Tag 200 bis 300 Meter Boden +++
Nato-Admiral Rob Bauer bescheinigte dem ukrainischen Militär unterdessen tägliche Erfolge. Die Ukrainer drängten russische Truppen bei ihrer Gegenoffensive pro Tag rund 200 bis 300 Meter zurück, sagte er anlässlich der Jahreskonferenz des Nato-Militärausschusses in Oslo. Der Grund, warum die ukrainische Gegenoffensive nicht schneller vorankomme, seien enorme Mengen russischer Minen.
+++ Russland: Angriffe mit Drohnen Richtung Krim und auf Moskau abgewehrt +++
Russland zerstörte nach Angaben des Verteidigungsministeriums sechs ukrainische Drohnen auf dem Weg zur Halbinsel Krim. Am frühen Sonntagmorgen habe die Luftabwehr Drohnenangriffe vor der westlichen, nordwestlichen und östlichen Küste der Krim gestoppt, teilte das Ministerium laut Staatsagentur Tass in Moskau mit. Darüber hinaus sei ein Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt worden - im Landkreis Istra und im Bezirk Ramenki seien zwei ukrainische Drohnen zerstört worden, hieß es weiter. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb auf seinem Telegram-Kanal, es seien bislang keine Opfer oder Schäden durch herabfallende Trümmerteile gemeldet worden.
Die Ukraine hatte zuletzt immer wieder die unter Bruch des Völkerrechts bereits 2014 von Russland annektierte Krim angegriffen. Dabei kam es mehrfach zu schweren Explosionen auch auf russischen Militärstützpunkten. Es gab schwere Schäden, Tote und Verletzte. Russland hatte seine Flugabwehr, aber auch die Patrouillen im Schwarzen Meer ausgeweitet, um die Attacken abzuwehren. Mehrfach schon haben Drohnen auch Objekte in Moskau selbst beschädigt. Die ukrainischen Angriffe stehen in keinem Verhältnis zu den schweren Bombardements durch Russland, das gegen die Ukraine vor mehr als anderthalb Jahren den Angriffskrieg begonnen hatte.
+++ Polen verbietet Einreise russischer Autos +++
Polen hat eine weitere Verschärfung seiner Sanktionen gegen Russland verkündet: Ab Sonntag dürfen keine Autos mehr nach Polen einreisen, die in Russland zugelassen wurden. Das teilte Innenminister Mariusz Kaminski mit, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. Für Lastwagen galt eine solche Beschränkung schon bisher. Polen folgt damit als letztes direkt an Russland grenzendes EU-Land dem Beispiel der drei Baltenrepubliken und Finnlands, die die Einreise für Autos mit russischer Zulassung bereits verboten haben.
+++ Selenskyj dankt Deutschland und anderen Staaten für Militärhilfe +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj dankte Deutschland und anderen Staaten für ihre anhaltende Unterstützung. "In dieser Woche haben wir erhebliche Fortschritte bei der Umsetzung bestehender Verteidigungsabkommen und bei anderen Unterstützungspaketen gemacht", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Dann dankte er mehreren Ländern - darunter auch Deutschland - für die jüngste militärische Unterstützung.
Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Entwicklungen am 16.09.2023 im Überblick
Die EU stoppt die Handelsbeschränkungen für Getreide aus der Ukraine, doch deren Nachbarn widersetzen sich der Freigabe. Mehr Unterstützung dürfte der ukrainische Präsident bei seinem USA-Besuch bekommen. Ein Überblick zum Geschehen in der Ukraine.
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+++Nato-Admiral: Russland verliert jeden Tag 200 bis 300 Meter Boden +++
Das ukrainische Militär drängt russische Truppen bei seiner Gegenoffensive nach Angaben von Nato-Admiral Rob Bauer täglich rund 200 bis 300 Meter zurück. Die Ukrainer zahlten dafür einen hohen Preis, es gebe viele Tote und Verletzte, sagte er am Samstag anlässlich der Jahreskonferenz des Nato-Militärausschusses in Oslo. "Die Russen verlieren daher jeden Tag, 200, 300 Meter", sagte der Niederländer.
Der Grund, warum die Offensive nicht schneller vorankomme, seien enorme Mengen russischer Minen. Es gebe kilometerweit Minenfelder mit fünf bis sechs Minen pro Quadratmeter, die die Ukrainer zurückhielten. "Sie müssen buchstäblich vorwärts kriechen, um durchzukommen." Zudem widersprach er der Meinung, dass der Vormarsch der Ukrainer nur langsam voranschreite, weil Munition fehle.
Die Ukraine wehrt seit mehr als 18 Monaten eine russische Invasion ab. Vor gut drei Monaten hat Kiew dabei mit einer Gegenoffensive begonnen und will vor allem im Süden des Landes die russischen Verteidigungslinien durchbrechen. Moskau kontrolliert einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim derzeit rund 100 000 Quadratkilometer ukrainischen Staatsgebiets.
+++Russland bestreitet Verlust eines Dorfes im Gebiet Donezk +++
Russlands Militär hat ukrainische Berichte über die Rückeroberung des Dorfes Andrijiwka im östlichen Gebiet Donezk bestritten. Die ukrainische Armee habe "vergeblich versucht, die russischen Streitkräfte aus den Orten Klischtschijiwka und Andrijiwka (...) zurückzudrängen", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag. Für diese Aussage legte er allerdings keine Belege vor.
Am Freitag hatten sowohl der ukrainische Generalstab als auch Präsident Wolodymyr Selenskyj die Befreiung des durch den Krieg komplett zerstörten Ortes Andrijiwka gemeldet. Zudem hieß es aus Kiew, auch in den anliegenden Ortschaften Klischtschijiwka und Kurdjumowka seien die eigenen Truppen aktiv. Am Samstag veröffentlichte eine ukrainische Brigade zudem ein Video, das die Befreiungsoperation in Andrijiwka zeigen soll.
+++ Kiew: Zwei Getreidefrachter wollen ukrainischen Hafen anlaufen +++
Erstmals seit dem Ende des von Russland aufgekündigten Getreideabkommens wollen Angaben aus Kiew zufolge zwei zivile ausländische Frachtschiffe einen ukrainischen Hafen anlaufen. Die Reedereien der Schiffe "Resilient Africa" und "Aroyat" hätten ihre Bereitschaft bekundet, den Hafen von Tschornomorsk am Schwarzen Meer anzulaufen und dort rund 20 000 Tonnen Weizen für afrikanische und asiatische Länder zu laden, teilte der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow am Samstag bei Facebook mit.
Beide Schiffe fahren demnach unter der Flagge des Pazifikstaats Palau, ihre Besatzungen bestehen aus Bürgern der Ukraine, der Türkei, Aserbaidschans und Ägyptens. Wann genau sie in Tschornomorsk erwartet werden, schrieb Kubrakow nicht. Laut dem Schiffsinformationsdienst MarineTraffic befanden sich die "Resilient Africa" und die "Aroyat" am Samstagnachmittag bereits vor der ukrainischen Küste, offenbar mit Kurs auf den nahen Hafen Tschornomorsk.
Russland führt seit mehr als anderthalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dabei werden die ukrainischen Schwarzmeerhäfen von der russischen Flotte blockiert. Eine internationale Vereinbarung für ukrainische Agrarexporte aus insgesamt drei Häfen - darunter Tschornomorsk - war im Juli von den Russen nicht verlängert worden.
Die Ukraine richtete daraufhin einen temporären Korridor für zivile Schiffe ein, der auf eigenes Risiko genutzt werden kann. Diesen nutzten bereits fünf Frachter, um aus den ukrainischen Häfen, in denen sie teils seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 feststeckten, auszulaufen. Unter ihnen war im August auch der deutsche Frachter "Joseph Schulte". Ukrainische Häfen angelaufen hat seit Einführung dieses temporären Korridors allerdings kein ziviles Frachtschiff.
+++ Rache an Ramsan Kadyrow? Putin-Bluthund offenbar im Koma nach Vergiftung
Bereits vor einigen Tagen gab es Berichte darüber, dass Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow von seinem Leibarzt vergiftet worden sein soll. Nun soll sich sein Zustand jedoch so sehr verschlechtert haben, dass er im Koma liege.
+++ Polen begehrt gegen EU-Getreidebeschluss auf +++
Die EU-Kommission beendet die umstrittenen Handelsbeschränkungen für ukrainische Getreideprodukte - und wird daraufhin von mehreren Mitgliedstaaten öffentlich brüskiert. Polen, Ungarn und die Slowakei gaben am Freitagabend bekannt, dass sie auch ohne die Zustimmung Brüssels an Importverboten für bestimmte ukrainische Agrarprodukte festhalten wollen. Deutschland und andere EU-Länder hatten dieses Verhalten zuvor als unsolidarisch kritisiert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird in der kommenden Woche nach seinem Auftritt bei der UN-Generalversammlung in New York auch US-Präsident Joe Biden in Washington treffen, um weitere Unterstützung im Abwehrkrieg gegen Russland zu erbitten.
Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, der sich im Wahlkampf befindet und auf reichlich Stimmen von EU-Kritikern setzt, suchte am Freitagabend die offene Konfrontation mit Brüssel: "Weil es im Interesse der polnischen Landwirte ist", werde seine Regierung die Anordnung der Europäischen Kommission zum ukrainischen Getreide nicht befolgen. Damit machte er seine schon vor Wochen erhobene Drohung wahr, obwohl die Brüsseler Behörde immer wieder betont hatte, dass sie für Handelspolitik in der EU zuständig ist. In Polen wird am 15. Oktober ein neues Parlament gewählt, der Streit um die ukrainischen Waren ist dort zum Wahlkampfthema geworden.
Die bisherigen Einschränkungen hatten es den östlichen EU-Mitgliedern Ungarn, Polen, Slowakei, Rumänien und Bulgarien erlaubt, den freien Handel mit Produkten wie Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumen aus der Ukraine auf ihren Märkten zu beschränken. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) hatte in Brüssel immer wieder betont, dass Solidarität mit der von Russland angegriffenen Ukraine nicht nur versprochen, sondern auch gelebt werden müsse.
Dennoch folgten Ungarn und die Slowakei prompt dem Beispiel Polens. Ungarn "nimmt seine Angelegenheiten in die eigenen Hände, um die eigenen Bauern zu schützen", erklärte ein Regierungssprecher im Namen des Landwirtschaftsministers Istvan Nagy. Der Transit ukrainischen Getreides durch Ungarn bleibt demnach weiter erlaubt. Der geschäftsführende slowakische Regierungschef Ludovit Odor sagte: "Wir müssen einen übermäßigen Druck auf den slowakischen Markt verhindern, um auch gegenüber den einheimischen Landwirten fair zu bleiben."
+++ Selenskyj: Dank an von der Leyen, Warnung an Polen und Ungarn +++
Selenskyj ging in seiner täglichen Videobotschaft am Freitag auf die Streitigkeiten ein. Er habe EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen für das Ende der Handelsbeschränkungen gedankt, sagte er. "Europa gewinnt immer, wenn Verträge funktionieren und Versprechen eingehalten werden", betonte Selenskyj. Er kündigte Gegenmaßnahmen an, sollten sich Polen, Ungarn und die Slowakei - die er nicht namentlich nannte - gegen die Ausfuhr ukrainischen Korns sperren. Solches Verhalten sei angesichts der russischen Seeblockade nicht im Sinne guter Nachbarschaft, kritisierte Selenskyj.
+++ USA bestätigen Bidens Treffen mit Selenskyj +++
Mehr Unterstützung kann sich die Ukraine von ihrem wichtigsten Verbündeten erhoffen, wenn US-Präsident Biden kommende Woche den ukrainischen Staatschef empfängt. "Es wird das dritte Treffen der beiden sein und es kommt zu einem kritischen Zeitpunkt", sagte Biden-Berater Jake Sullivan. Der US-Präsident freue sich darauf, seiner Unterstützung für die Ukraine Nachdruck zu verleihen und weiterhin eine weltweite Führungsrolle in dieser Sache einzunehmen. Ein Termin für das Treffen werde in den kommenden Tagen verkündet.
Zuvor wird Selenskyj am New Yorker East River vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen sprechen. Außerdem sind Treffen mit US-Kongressmitgliedern in Washington geplant. Im Senat erfährt die Ukraine seit Kriegsbeginn breite Unterstützung durch beide Parteien, im Repräsentantenhaus nahm zuletzt aber die Kritik an den anhaltenden Hilfszahlungen zu. Dort haben die Republikaner eine knappe Mehrheit.
+++ Kiew gibt Rückeroberung einer weiteren Ortschaft bekannt +++
Unterdessen bestätigte Selenskyj die Rückeroberung der nahe Bachmut im Gebiet Donezk gelegenen Ortschaft Andrijiwka von den russischen Besatzern. Auch in den anliegenden Ortschaften Klischtschijiwka und Kurdjumowka seien die eigenen Truppen aktiv. Die Befreiung von Andrijiwka hatte der Generalstab bereits am Morgen gemeldet, nachdem sich ähnliche Meldungen am Vortag noch als verfrüht herausgestellt hatten.
+++ Medien: Russlands General Surowikin mit Delegation in Algerien +++
Der nach dem Putsch der Wagner-Söldner lange verschollene russische General Sergej Surowikin soll Medienberichten zufolge mit einer Delegation des Verteidigungsministeriums zu Verhandlungen in Algerien sein. Die Reise zeuge davon, dass die Militärführung in Moskau der Kooperation mit arabischen Ländern größere Bedeutung zumesse und weiter Vertrauen in Surowikin habe, zitierte die Tageszeitung "Kommersant" einen Informanten aus dem Umfeld des Generals.
Surowikin war von Oktober 2022 bis Januar 2023 Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine gewesen. Er galt als einer der wichtigsten Verbündeten des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschins in der russischen Armee bei dessen Machtkampf mit dem Verteidigungsministerium. Den Aufstand von Prigoschins Söldnern Ende Juni verurteilte Surowikin zwar öffentlich, er wurde danach aber nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Mitte August wurde er dann Medienberichten zufolge seines Amtes als Chef der russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte enthoben. Erst Anfang September tauchte er erstmals wieder in der Öffentlichkeit auf.
+++ Baerbock weiterhin zurückhaltend zu Taurus-Lieferung +++
Zur Forderung der Ukraine nach weitreichenden modernen deutschen Marschflugkörpern vom Typ Taurus äußerte sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock weiterhin zurückhaltend. Hier müssten sensible Fragen beantwortet werden, "was nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick vielleicht klingen mag", sagte die Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken am Freitag in Washington. Man sei intensiv in der Prüfung. Dem Fernsehsender Welt sagte Baerbock, sie unterstützte die Haltung des Bundeskanzlers, nur im engen Schulterschluss mit den USA zu entscheiden: "Wir arbeiten da Hand in Hand mit den Amerikanern. Deswegen spielen die Entscheidungen der Amerikaner da auch mit rein." Man bleibe dazu im engen Austausch, wie das auch bei den Leopard-2-Panzern der Fall gewesen sei.
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bua/news.de/dpa
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