Ließ Wladimir Putin jetzt seine eigenen Soldaten erschießen? Medienberichten zufolge sollen dutzende Kreml-Kämpfer in russisches Artilleriefeuer geraten sein. Was dazu bisher bekannt ist.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs gab es sowohl auf ukrainischer als auch auf russischer Seite zahlreiche Todesopfer. Dutzende russische Soldaten sollen nun jedoch durch ihre eigenen Männer umgebracht worden sein.
Russische Artillerie tötet eigene Soldaten in der Ostukraine
Nachdem die ukrainische Gegenoffensive die erste Hauptverteidigungslinie der Russen an derSüdfront hatte durchbrechen können, schickte der Kreml Soldaten der Ostfront zur Verstärkung. Das soll jedoch dazu geführt haben, dass die Russen nun wohl auf ihre eigenen Männer feuerten. Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf nicht-offizielle ukrainische Quellen, die der Armee nahe ständen, berichtet, seien die Ukrainer einige hundert Meter zwischen Opytne und Awdiiwka vorgerückt. Putins Truppen hätten deshalb nach Verstärkung gerufen, stattdessen jedoch den Befehl erhalten, sich geordneten zurückzuziehen. Die Soldaten hätten jedoch nicht geordnet ihre Position verlassen, sondern seien fluchtartig abgezogen.
Russische Drohnen hätten daraufhin bis zu 200 Soldaten südwärts rennen sehen, sie für ukrainische Soldaten gehalten und das Artilleriefeuer eröffnet. Offizielle ukrainische Armeequellen sollen das Eindringen der Ukrainer in Opytne bestätigt haben. Es sei jedoch "schwer, schon über eine Kontrolle zu sprechen", wird Witali Barabasch, Chef der Militärverwaltung von Awdiiwka, zitiert.
Wurden russische Soldaten bewusst beschossen?
Laut "Bild" sei in russischen Telegram-Kanälen von einem "furchtbaren Unfall" berichtet worden. Dort sei zunächst von mindestens 61 Opfern insgesamt unter den getöteten russischen Soldaten geredet worden. 27 davon seien bereits tot gewesen. Es wird jedoch infrage gestellt, ob es sich tatsächlich um einen Unfall handelte oder die russischen Soldaten womöglich bewusst von ihren eigenen Männer beschossen wurden. Militärexperte Thomas C. Theiner hält es im "Bild"-Interview zwar für möglich, dass es aufgrund rigider Hierarchien und damit einhergehender langsamer Kommunikationswege in der russischen Armee sowie aufgrund unscharfer Drohnenbilder zu einem Fehler gekommen sein könnte, dennoch kann er sich auch ein Rache-Motiv vorstellen. Flucht werde unter russischen Soldaten schon immer hart bestraft. "Wir haben sie in diesem Krieg bei Bachmut erlebt, wir haben sie im Zweiten Weltkrieg unter Stalin erlebt und auch schon im Ersten Weltkrieg, als der Zar mindestens 300 000 eigene Soldaten töten ließ", so der Experte.
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rad/news.de
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