+++ Kiew: Stärkere russische Angriffe bei Awdijiwka und Marjinka +++
Das ukrainische Militär hat über verstärkte russische Angriffe an der Front im östlichen Gebiet Donezk berichtet. "Wenn wir über den Osten sprechen, dann hat sich die Situation in Marjinka und Awdijiwka verschärft", sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch im ukrainischen Staatsfernsehen. "Die Russen haben dort den Beschuss erhöht. Darüber hinaus haben sie dort Sturmangriffe gestartet." Zugleich betonte Maljar, die russische Armee versuche bereits seit rund einem Jahr vergeblich, die beiden Orte einzunehmen.
Die Ukraine, die sich seit mehr als anderthalb Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, hat im Juni eine Gegenoffensive zur Befreiung besetzter Gebiete begonnen. Insbesondere im Süden des Landes verzeichnete sie dabei auch schon mehrfach kleinere Erfolge und kommt derzeit laut eigenen Angaben täglich im Schnitt 50 bis 200 Meter voran.
+++ Guterres erwartet Selenskyj zur UN-Vollversammlung in New York +++
UN-Generalsekretär António Guterres erwartet für die bevorstehende Generaldebatte der UN-Vollversammlung den ersten Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in New York seit Beginn des russischen Angriffskriegs. "Ich werde Präsident Selenskyj empfangen", sagte Guterres am Mittwoch. Der 74-jährige Portugiese erwartet bei dem größten diplomatischen Treffen der Welt - zu dem auch der russische Außenminister Sergej Lawrow erwartet wird - allerdings keine politischen Durchbrüche. "Ich hätte gerne die Möglichkeit, zu vermitteln, um Friedensgespräche zu führen - aber ich denke, dass wir davon weit entfernt sind", sagte Guterres.
Selenskyjs Teilnahme in New York wird seit Längerem weithin erwartet, der Ukrainer hat aber noch keine Reisepläne öffentlich angekündigt.
Ab Montag werden mehr als 140 Staats- und Regierungschefs in der UN-Zentrale am New Yorker East River erwartet; die Debatte startet am Dienstag und geht eine Woche. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock werden zu der Veranstaltung anreisen. Mit Spannung wird erwartet, ob es am Rande der Debatte oder in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates am Mittwoch zu einem Aufeinandertreffen Selenskyjs mit Lawrow kommen könnte.
+++ Neuer Drohnen-Fund: Rumänien wirft Russland Luftraum-Verletzung vor +++
Nach einem weiteren Fund von Drohnen-Teilen im rumänischen Donaudelta hat das Außenministerium in Bukarest Russland die Verletzung des Luftraums des Nato-Landes vorgeworfen und den russischen Botschafter einbestellt. Das berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax am Mittwoch unter Berufung auf das Ministerium. Die neu gefundenen Trümmer gehörten zu einer "Drohne, die jenen ähnelt, die die russische Armee benutzt", erklärten Außen- und Verteidigungsministerium übereinstimmend. Man habe die Verbündeten der Nato informiert und berate mit diesen über die Entwicklungen an der rumänisch-ukrainischen Grenze, hieß es vom Außenministerium weiter.
Nachdem Delta-Bewohner den Katastrophenschutz alarmiert hatten, fand Rumäniens Luftwaffe die Drohnen-Trümmer mit Splittern im Umkreis von mehreren Dutzenden Metern am Mittwoch in der Nähe der Dörfer Victoria und Nufaru. Diese liegen etwa 14 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Grenze entfernt, am Donau-Arm Sfantu Gheorghe. Medien berichteten unter Berufung auf nicht genannte Quellen, dass sich ein militärisches Objekt in der Nähe dieses Fundorts befinde.
Bereits vorige Woche waren in der Nähe des Dorfs Plauru an zwei Stellen Drohnen-Trümmer gefunden worden, die russischen Drohnen "ähneln", wie das Verteidigungsministerium erklärte. Plauru liegt weniger als 500 Meter vom ukrainischen Hafen Ismajil entfernt, der kurz davor von russischen Kampfdrohnen angegriffen worden war. Die Nato betrachtete diese Vorfälle als nicht von Russland beabsichtigt.
In der Nacht zum Mittwoch hatte es in den an die Ukraine angrenzenden Gemeinden der Landkreise Tulcea und Galati erstmals per Mobilfunk Luftalarmwarnungen gegeben. Zudem waren bei Plauru Arbeiten zum Bau von Luftschutzbunkern im Gange.
+++Ukrainischer Botschafter: Netrebko trägt Mitverantwortung für Krieg +++
In der Auseinandersetzung um Auftritte der umstrittenen österreichisch-russischen Sängerin Anna Netrebko an der Staatsoper Unter den Linden hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, auf die Rolle der 51-Jährigen verwiesen. "Als Ex-Unterstützerin Putins und Propaganda-Mithelferin bei der Donbas-Besetzung trägt Frau Netrebko persönliche Mitverantwortung für den russischen Angriffskrieg, die sie nicht anerkennt", schrieb Makeiev zu einer Petition gegen die Auftritte.
"In der verspäteten Erklärung verurteilte sie nur den Krieg, ohne zu erwähnen, wer ihn überhaupt angefangen hat und wer ihn genozidal führt", heißt es weiter. Die Bühne der Staatsoper werde mit Netrebko aussehen wie vor dem Krieg. "Während deutsche staatliche, wirtschaftliche, akademische, regionale und praktisch die ganze zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland gestoppt wird, läuft bei der Berliner Oper 'culture as usual'", kritisierte der Botschafter. Die Intendanz setze "ein Zeichen des Wegschauens".
Makeiev dankte dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und Kultursenator Joe Chialo (beide CDU) für ihre Statements gegen die Auftritte. Makeiev kündigte an, am Freitag mit Chialo die Fotoausstellung "Russian War Crimes" in der Humboldt-Universität direkt gegenüber der Staatsoper zu besuchen.
Netrebko ist am Freitag in Giuseppe Verdis "Macbeth" in der Rolle der Lady Macbeth besetzt. Sie war wegen angeblicher Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Beginn des Ukraine-Krieges in die Kritik geraten. Gegen die Auftritte sind Proteste angekündigt. Die Petition hatte am Mittwoch mehr als 35 000 Unterschriften gesammelt.
Aus Sicht der Staatsoper ist es wichtig, differenziert zwischen vor und nach dem Kriegsausbruch zu unterscheiden. Netrebko habe seitdem keine Engagements in Russland angenommen. Sie habe sowohl durch ihr Statement als auch durch ihr Handeln seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine eine klare Position eingenommen und sich distanziert, das gelte es anzuerkennen.
+++ Ungarn will Einfuhrstopp für ukrainisches Getreide beibehalten +++
Ungarn will zum Schutz seiner Landwirtschaft auch künftig verhindern, dass billiges ukrainisches Getreide ins Land strömt. Die Regierung ersuche deshalb die EU-Kommission, eine diesbezügliche, am 15. September auslaufende Regelung zu verlängern, sagte Kanzleramtsminister Gergely Gulyas am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Budapest. Die Regelung erlaubt es den östlichen EU-Mitgliedern Ungarn, Polen, Slowakei, Rumänien und Bulgarien, ihre Märkte für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumen aus der Ukraine zu sperren.
Zugleich machte Ungarns Regierung deutlich, dass sie eine Einfuhrsperre für ukrainische Agrarprodukte eigenständig zu verhängen gedenkt, falls die EU die gegenwärtige Regelung nicht beibehält. "Wenn es nötig ist, verlängern und erweitern wir das Einfuhrverbot für ukrainische Landwirtschaftsprodukte in eigenstaatlicher Kompetenz", teilte Landwirtschaftsminister Istvan Nagy auf seiner Facebook-Seite mit.
+++ Rumänien: Mutmaßlich neue Drohnen-Teile nahe Ukraine gefunden +++
In Rumänien sind erneut mutmaßliche Teile von Drohnen entdeckt worden, etwas weiter im Landesinneren als die ersten Drohnen-Trümmer von vergangener Woche. Das Verteidigungsministerium in Bukarest teilte am Mittwoch mit, die Luftwaffe habe die neuen Fragmente bei den Ortschaften Nufaru und Victoria im Donaudelta gefunden, rund 22 und 25 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, am Donau-Arm Sfantu Gheorghe. Die Orte der zwei ersten Funde von Drohnenresten vergangene Woche lagen bei Plauru, weniger als 500 Meter vom ukrainischen Hafen Ismajil entfernt, der kurz davor von russischen Kampfdrohnen angegriffen worden war.
In der Nacht zum Mittwoch hatte es in den an die Ukraine angrenzenden Gemeinden der Landkreise Tulcea und Galati erstmals per Mobilfunk Luftalarmwarnungen gegeben. Zudem waren bei Plauru Arbeiten zum Bau von Luftschutzbunkern im Gange.
Ob es sich bei den Funden vom Mittwoch um Drohnenreste handelt, werde noch untersucht, hieß es aus dem Verteidigungsministerium. Die Trümmer von Plauru stammen nach Angaben des Ministeriums von Drohnen, "die jenen ähneln, die die russische Armee benutzt".
+++ Weitere 20 Schützenpanzer Marder in der Ukraine +++
Deutschland hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere 20 Schützenpanzer vom Typ Marder zur Verfügung gestellt. Außerdem bekam die Ukraine zwei weitere Minenräumpanzer Wisent. Das geht aus der Liste der Bundesregierung über Militärhilfe für die Ukraine hervor, die am Mittwoch aktualisiert wurde. Auch 1,2 Millionen Schuss Munition für Handfeuerwaffen sowie 3000 Schuss Artilleriemunition vom Kaliber 155 Millimeter gehörten zum Paket. Außerdem wurden der Ukraine 20 Drohnen sowie schwere und leichte Fahrzeuge übergeben. Die Ukraine wehrt seit über anderthalb Jahren eine russische Invasion ab. Deutschland ist dabei einer ihrer wichtigsten Unterstützer.
+++ Russland attackiert südukrainische Donauhäfen mit Kampfdrohnen +++
Russland hat die Donauhäfen in der Südukraine nahe der rumänischen Grenze erneut massiv mit Kampfdrohnen angegriffen. Bei dem über vier Stunden dauernden Angriff in mehreren Wellen konnte die ukrainische Flugabwehr am Mittwochmorgen eigenen Angaben nach 32 Drohnen abfangen. Das teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Dennoch seien die Hafeninfrastruktur und ein Parkplatz für Lastkraftwagen getroffen worden. Sieben Zivilisten in den Städten Reni und Ismajil seien verletzt worden. Insgesamt habe die russische Armee in der Nacht 44 sogenannte Kamikaze-Drohnen eingesetzt.
Rumänischen Medienberichten zufolge wurden in den an die Ukraine angrenzenden Gemeinden der Landkreise Tulcea und Galati erstmals per Mobilfunk Luftalarmwarnungen gesendet. Es seien aber keine neuen Fälle von abgestürzten Trümmerteilen über rumänischem Gebiet bekanntgeworden. Kürzlich gefundene Trümmerreste russischer Drohnen in dem Nato-Staat hatten die Furcht vor einer Ausweitung des Krieges genährt.
Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten eine russische Invasion ab. Russland versucht dabei, auch eine Seeblockade durchzuführen, und greift seit mehreren Wochen auch unweit der Donaumündung gelegene südukrainische Flusshäfen entlang der rumänischen Grenze an. Ukrainischen Angaben zufolge wurde vor einem Jahr die erste aus dem Iran gelieferte Shahed-Drohne abgeschossen. Insgesamt habe Russland seitdem von diesem Typ über 2000 Stück eingesetzt.
+++ Kim glaubt an Moskaus Sieg im Angriffskrieg gegen die Ukraine +++
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat beim Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin Russlands Sieg in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine vorausgesagt. "Ich bin tief überzeugt davon, dass die heldenhafte russische Armee und das Volk glänzend die Siegestradition übernehmen werden und ihre Ehre und ihren Ruhm an den Fronten der militärischen Spezialoperation demonstrieren", sagte Kim am Mittwoch nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Damit werde es Russland zugleich gelingen, einen starken Staat aufzubauen.
Moskau ist bei der von Putin im Februar 2022 befohlenen Invasion weit von seinen ursprünglichen Kriegszielen entfernt. Die russische Armee musste mehrere Niederlagen einstecken und verteidigt sich derzeit gegen Kiews Gegenoffensive im Süden der Ukraine. Zwar hält Russland einschließlich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim immer noch rund 20 Prozent des Nachbarlandes besetzt, zuletzt gab es aber Informationen über zunehmende Probleme bei der Versorgung der Truppen mit Waffen und Munition.
Bei den Gesprächen der international isolierten Staatschefs Putin und Kim am Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands geht es Beobachtern zufolge auch um mögliche Militärhilfe Nordkoreas.
Am Rande des offiziellen Mittagessens teilte der nordkoreanische Machthaber mit, dass er mit Putin während des Vieraugengesprächs über die politische und militärische Lage in Europa und auf der koreanischen Halbinsel gesprochen habe. Er hoffe, dass seine Visite den Grundstein zu einer strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Nachbarländern lege, fügte Kim hinzu. Details über mögliche Waffenlieferungen wurden vorerst nicht bekannt
+++ Baltenstaaten machen Grenze für russische Autos dicht +++
Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben ihre Grenze für in Russland zugelassene Fahrzeuge dichtgemacht. Im Einklang mit den Leitlinien der EU-Kommission darf ab Mittwoch 10 Uhr Ortszeit niemand mehr in einem Auto mit russischen Kennzeichen die Grenze nach Estland passieren, wie das Innenministerium in Tallinn mitteilte.
Damit folgt Estland den beiden anderen baltischen Staaten Lettland und Litauen, die die Regelung auch bereits anwenden. Autos mit russischen Nummernschildern müssen demnach an den Außengrenzen der drei EU- und Nato-Staaten umkehren. Andernfalls könnten die Fahrzeuge konfisziert werden, hieß es.
Ausnahmen gelten etwa für den Transitverkehr zwischen Russland und dessen Ostsee-Exklave Kaliningrad und für Fahrzeuge, die von diplomatischen und konsularischen Vertretungen genutzt werden. Umgekehrt dürfen Autos mit russischen Nummernschildern die baltischen Staaten über die EU-Außengrenze verlassen, sofern sie nur als Transportmittel genutzt werden.
Hintergrund ist eine Klarstellung der EU-Kommission vom 8. September zur Umsetzung der gegen Russland verhängten EU-Sanktionen. Demnach dürfen in Russland zugelassene Fahrzeuge nicht mehr in das Gebiet der EU einfahren. Dabei spiele es keine Rolle, ob deren Nutzung privat oder gewerblich erfolge.
"Wir können nicht zulassen, dass die Bürger eines Aggressorstaates die Vorteile von Freiheit und Demokratie genießen, während Russland seinen Völkermord in der Ukraine fortsetzt", sagte der estnische Außenminister Margus Tsahkna. Das verbindliche Einfahrverbot sei richtig und die Beschränkungen erzielten eine größere Wirkung, wenn sie gemeinsam umgesetzt werden.
Als Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine hatte die baltischen Staaten gemeinsam mit Polen zuvor bereits vor knapp einem Jahr die Einreise für viele Menschen aus dem Nachbarland gestoppt.
+++ Zwei russische Kriegsschiffe durch ukrainische Angriffe beschädigt +++
Bei ukrainischen Raketenangriffen auf die Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim sind in der Nacht offiziellen Angaben nach zwei Kriegsschiffe beschädigt worden. "Durch Treffer von gegnerischen Marschflugkörpern haben zwei in Reparatur befindliche Schiffe Schäden erlitten", teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwochmorgen mit. Zuvor hatte der von Moskau eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew mitgeteilt, bei der Attacke seien 24 Personen verletzt worden.
Russischen Angaben zufolge hat die Flugabwehr sieben Marschflugkörper abgeschossen. Zudem seien drei bei dem Angriff auf die Marinewerft Ordschonikidse eingesetzte Wasserdrohnen vernichtet worden. Unabhängig können die Angaben nicht überprüft werden. Zudem geht aus der Meldung des Ministeriums nicht hervor, wie viele Marschflugkörper ihr Ziel erreicht haben und wie hoch der Schaden ist.
Ukrainische Medien veröffentlichten Bilder der brennenden Werft. US-Militärblogger schrieben, dass in den Docks ein U-Boot der Kilo-Klasse und ein Landungsschiff getroffen worden seien. Die U-Boote der seit 1980 gebauten Kilo-Klasse werden mit Dieselmotoren betrieben und bis heute von der russischen Marine für vielfache Zwecke eingesetzt.
???? Giant explosions at the ship repair facility for Russia's Black Sea Fleet in Sevastopol, occupied Crimea pic.twitter.com/V4gOQbZlwJ
— Igor Sushko (@igorsushko) September 13, 2023
+++ London: Teile neuer russischer Armee überstürzt in Ukraine eingesetzt +++
Russland hat nach Informationen britischer Geheimdienste Teile einer neuen Armee deutlich früher in die Ukraine verlegt als geplant. "Es ist wahrscheinlich, dass die Einheiten überstürzt eingesetzt wurden, auch weil Russland weiterhin mit einer überlasteten Streitmacht an der Front zu kämpfen hat und die Ukraine ihre Gegenoffensive auf drei verschiedenen Achsen fortsetzt", teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.
Noch im August hätten Rekrutierungsanzeigen für die neue russische 25. Armee behauptet, die Truppe werde erst von Dezember an in der Ukraine eingesetzt. Doch seien nun erste Teile "höchstwahrscheinlich" erstmals in die Ukraine entsandt worden und würden im besetzten Gebiet Luhansk im Osten des Landes stationiert, hieß es in London. "Es besteht jedoch auch die realistische Möglichkeit, dass Russland versuchen wird, Teile der 25. Armee zu nutzen, um eine Reservetruppe im Einsatzgebiet aufzufrischen und so den Kommandeuren mehr operative Flexibilität zu ermöglichen", teilte das Ministerium weiter mit.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffs gegen die Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
+++ Kim verspricht Putin: Wir unterstützen alle Entscheidungen +++
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Kremlchef Wladimir Putin Medienberichten zufolge seine Hilfe im Angriffskrieg gegen die Ukraine zugesagt. Russland habe sich zum Schutz seiner Souveränität und Sicherheit erhoben, sagte Kim der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Mittwoch bei einem Treffen mit Putin. "Wir haben immer und werden weiter alle Entscheidungen Putins und Entscheidungen der russischen Regierung unterstützen. Ich hoffe, dass wir im Kampf gegen den Imperialismus und beim Aufbau eines souveränen Staats immer zusammen sein werden."
Putin und Kim haben sich am Mittwoch auf dem russischen Weltraumbahnhof Wostotschny getroffen. Es war der erste Besuch des nordkoreanischen Machthabers seit vier Jahren in Russland. Neben Fragen der Raketentechnik stehen Beobachtern zufolge auch Waffen- und Munitionslieferungen aus Nordkorea an Russland auf der Tagesordnung der Gespräche.
+++ Putin und Kim treffen sich an Russlands neuem Weltraumbahnhof +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Medienangaben den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny in Russlands Fernem Osten empfangen. Die beiden Staatsführer hätten sich die Startrampe angeschaut und sich mit der Montage einer Trägerrakete vom Typ "Angara" bekannt gemacht, teilte die Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch mit.
+++ Ukrainer rücken nahe Bachmut vor +++
Bei dem Ort Klischtschijiwka südlich der ostukrainischen Stadt Bachmut seien "teilweise Erfolge" zu verzeichnen, teilte der Generalstab in Kiew mit. Die russische Armee hatte Bachmut im Gebiet Donezk nach monatelangen verlustreichen Kämpfen im Mai erobert. Allerdings greift die Ukraine nun ihrerseits nördlich und südlich der Stadt an und setzt die Besatzer an den Flanken unter Druck.
Weitere Teilerfolge meldete der Generalstab aus der Gegend von Robotyne im Gebiet Saporischschja im Süden. Dort arbeitet sich die ukrainische Armee seit Wochen langsam durch stark verminte russische Verteidigungslinien hindurch. Die Militärangaben beider Seiten sind oft nicht sofort überprüfbar. Sie entsprechen in diesem Fall aber in etwa der Lage, die Experten mit Hilfe von Fotos und Videos erkennen können. Von allen Frontabschnitten meldete die ukrainische Armee russischen Artilleriebeschuss und Luftangriffe.
+++ Gouverneur: Großbrand nach Angriff auf Sewastopol +++
Bei einem mutmaßlichen Raketenangriff auf die Bucht von Sewastopol auf der russisch besetzten Krim wurden laut der von Moskau eingesetzten Gebietsverwaltung mindestens 24 Menschen verletzt. Eine "nicht-zivile Einrichtung" in der Hafenstadt Sewastopol sei infolge der Attacke in Flammen aufgegangen, teilte Gouverneur Michail Raswoschajew über Telegram mit, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am frühen Mittwochmorgen meldete. Dem Bericht zufolge hallten etwa zehn Explosionen durch die Stadt, in der die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist. Raswoschajew machte das ukrainische Militär für den Angriff verantwortlich. Die Krim war 2014 völkerrechtswidrig von Russland annektiert worden.
+++ Selenskyj verteidigt Offenlegung der Vermögen von Staatsdienern +++
Inmitten des Krieges will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein zentrales Mittel im Kampf gegen die Korruption wieder einführen. Die digitalen Erklärungen von Staatsbediensteten zu ihren Vermögensverhältnissen sollten wieder öffentlich sein, sagte er in Kiew. Selenskyj legte sein Veto ein gegen ein Gesetz des Parlaments, das ein weiteres Jahr Geheimhaltung für diese Informationen vorsah.
"Hier geht es nicht nur um die politische Verantwortung des Parlaments, sondern auch um unsere Beitrittsverhandlungen mit der EU", sagte er am Dienstag in seiner abendlichen Videoansprache. Das Parlament solle seine Entscheidung noch im September korrigieren.
Die öffentliche Darlegung der Vermögen ranghoher Staatsdiener galt als wichtige Reform nach der Protestwelle auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz 2014/15. Sie wurde 2022 wegen des russischen Angriffskrieges ausgesetzt. Das Parlament wollte die Offenlegung wieder einführen, verfügte aber die Sperre, die noch ein weiteres Jahr gelten sollte. Initiativen aus der ukrainischen Zivilgesellschaft sammelten Zehntausende Unterschriften gegen das Gesetz.
+++ Energieministerium sieht Ukraine für Winter gewappnet +++
Im vergangenen Kriegswinter saßen die Menschen in der Ukraine oft im Dunkeln und Kalten, weil die russische Armee systematisch Kraftwerke und andere Teile der Energieinfrastruktur aus der Luft beschoss und Schäden nur notdürftig geflickt werden konnten. "Derzeit bereiten sich die Strom-, Kohle-, Öl- und Gasindustrie intensiv auf die neue Heizperiode vor", teilte das Energieministerium in Kiew mit. "Die von ukrainischen Kraftwerken erzeugte Elektrizität reicht derzeit aus, um den Bedarf der Verbraucher zu decken." Deshalb seien Berichte über angeblich drohende Stromabschaltungen ab 1. Oktober falsch. Ein solches Szenario werde jedoch nicht ausgeschlossen, wenn Russland erneut die Energieinfrastruktur angreifen sollte.
+++ Baerbock will Winterschutzschirm über der Ukraine +++
Wegen der Gefahr für das ukrainische Energiesystem sprach sich auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock dafür aus, dem angegriffenen Land mit noch mehr Flugabwehrwaffen zu helfen. "Mein Besuch in dem Umspannwerk vor den Toren Kiews hat auch noch mal die Dringlichkeit gezeigt für den Schutz der Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung vor der kalten Jahreszeit." Das sagte die Grünen-Politikerin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe). "Mein Appell daher an uns und unsere Partner: Wir müssen einen Winterschutzschirm aus Luftabwehr über die kritische Infrastruktur der Ukraine spannen."
- Selenskyj verkündet Rückeroberung von Ortschaft im Gebiet Donezk Seite 1
- Hier lesen Sie die Nachrichten zum Ukraine-Krieg von Donnerstag, 14. September 2023. Seite 2
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Hier lesen Sie die Nachrichten zum Ukraine-Krieg von Mittwoch, 13. September 2023.Seite 3
- Hier lesen Sie die Nachrichten zum Ukraine-Krieg von Dienstag, 12. September 2023. Seite 4
- Hier lesen Sie die Nachrichten zum Ukraine-Krieg von Montag, 11. September 2023. Seite 5
Übersicht: Ukraine-Krieg im News-Ticker
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