Weil der Ukraine-Krieg länger dauert als erhofft, braucht Wladimir Putin weiter neue Kämpfer für die Front. Doch der Kreml-Chef schreckt offenbar vor einer weiteren Massenmobilisierung zurück. Tote Soldaten will er auf einem anderen Weg ersetzen.
Ursprünglich war es Wladimir Putins, die Ukraine innerhalb nur weniger Tage zu erobern. Doch nachdem die Truppen aus Kiew mit westlicher Unterstützung erbitterten Widerstand gegen die russischen Invasoren leisteten, zeichnete sich ein langer Krieg ab. Deshalb mobilisierte der Kreml-Chef schon vor gut einem Jahr 300.000 Reservisten aus dem eigenen Land für die Front. Doch auch im September 2023 kann Putin weiter keine nennenswerten Fortschritte präsentieren und wird nun bei der Suche nach neuen Soldaten offenbar immer verzweifelter.
Wladimir Putin total verzweifelt: Kreml-Chef sucht im Ausland Soldaten für Ukraine-Krieg
Laut Angaben des britischen Geheimdienstes sucht Moskau nun auch in an Russland angrenzende Staaten nach Unterstützern. In einem auch auf Twitter veröffentlichen Update zum Ukraine-Krieg heißt es: "Seit Ende Juni 2023 wendet sich Russland mit Rekrutierungsanzeigen an Bürger der Nachbarländer, um sie für den Kampf in der Ukraine zu gewinnen." Demnach seien online Anzeigen in Armenien und Kasachstan geschaltet worden, die mit einer Antrittsprämie von umgerechnet rund 4.700 Euro und einem Monatsgehalt von etwa 1.800 Euro locken. Angesprochen werden soll damit unter anderem die russische Bevölkerung im nördlichen Kasachstan.
Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine – 03 September 2023
— Ministry of Defence ???????? (@DefenceHQ) September 3, 2023
Find out more about Defence Intelligence's use of language: https://t.co/vWtgS987MP
???????? #StandWithUkraine ???????? pic.twitter.com/uUofSsu6hU
Hohe Verluste für Kreml-Truppen bei Ukraine-Invasion: Putin will vor Wahl 2024 wohl keine neue Massenmobilisierung riskieren
Doch auch in weiteren Ländern geht Putin auf Soldatenjagd: "Seit mindestens Mai 2023 wirbt Russland bei zentralasiatischen Migranten, die in der Ukraine kämpfen sollen, mit dem Versprechen einer schnellen Einbürgerung und Gehältern von bis zu 4.160 US-Dollar (umgerechnet rund 3.860 Euro). Berichten zufolge wurden usbekischen Bauarbeitern in Mariupol bei ihrer Ankunft die Pässe abgenommen und sie wurden gezwungen, sich dem russischen Militär anzuschließen. In Russland gibt es mindestens sechs Millionen Migranten aus Zentralasien, die der Kreml wahrscheinlich als potenzielle Rekruten ansieht." Die Maßnahmen ergreife Russland wahrscheinlich, um keine weitere unbeliebte Massenmobilisierung vor der Präsidentschaftswahl 2024 durchsetzen zu müssen. Bei der letzten vor gut einem Jahr versuchten Tausende Männer zu fliehen, um nicht in die Armee eingezogen zu werden. Verschiedenen Angaben zufolge soll Russland im Krieg bereits zwischen 40.000 und 60.000 Soldaten verloren haben, schreibt "Express.co.uk".
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