+++ Schock für Putin: USA schnürt 175-Millionen-Dollar-Militärpaket für die Ukraine +++
Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfen bereit. Das US-Verteidigungsministerium in Washington teilte am Mittwoch parallel zu dem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in Kiew mit, das neue Paket habe einen Umfang von 175 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Euro). Es beinhalte unter anderem Ausrüstung zur Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung, Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und Artilleriemunition.
Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Nach Angaben des Pentagons haben die USA seit dem Kriegsbeginn Ende Februar 2022 militärische Hilfe im Umfang von mehr als 43 Milliarden US-Dollar (rund 40 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.
+++ EU verurteilt russischen Angriff auf Marktplatz in Ukraine scharf +++
Die EU hat die jüngsten russischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung in der Ukraine und die zivile Infrastruktur scharf verurteilt. Zudem fordere sie Russland auf, seine unmenschliche und illegale Aggression unverzüglich einzustellen, sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Mittwoch in Brüssel. "Vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten sind Kriegsverbrechen. Alle Befehlshaber, Täter und Komplizen dieser Gräueltaten werden zur Rechenschaft gezogen werden."
Bei einem russischen Luftangriff auf einen Markt in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka am Mittwoch wurden offiziellen Angaben zufolge mindestens 16 Menschen getötet. Es war einer der verheerendsten Angriffe seit Wochen. Russland betont stets, es greife nur militärische Ziele an.
Verstärkte russische Angriffe auf wichtige Einrichtungen für den Export ukrainischen Getreides zeigten zudem zum einen, dass Russland mit seinem illegalen Angriffskrieg gegen die Ukraine die weltweite Krise der Ernährungssicherheit verschärft, so der Sprecher. Daneben betreibe Moskau seine wirtschaftliche Gewinnmaximierung auf Kosten der Ukraine und bringe dabei Millionen von besonders schutzbedürftigen Menschen auf der ganzen Welt vorsätzlich in Gefahr bringt.
+++ Blinken betont in Kiew Fortschritte ukrainischer Gegenoffensive +++
Bei seinem Besuch in der Ukraine hat US-Außenminister Antony Blinken seinen Kollegen Dmytro Kuleba in der Hauptstadt Kiew zu Gesprächen getroffen. "Wir haben gute Fortschritte bei der Gegenoffensive gesehen", hob Blinken einer Mitteilung zufolge bei der Begrüßung hervor. Ziel seiner Reise sei es, sicherzustellen, dass Kiew alles Notwendige für die laufende Offensive habe. "Auf lange Sicht" sei das Ziel, die Abschreckungs- und Verteidigungskapazitäten der Ukraine zu stärken. Ein erneuter russischer Überfall wie vor über 18 Monaten solle so verhindert werden.
Kuleba betonte im Gegenzug die guten Beziehungen zum Hauptverbündeten. Gemeinsam ehrten die Minister gefallene ukrainische Soldaten auf einem Militärfriedhof am Stadtrand von Kiew.
Nach US-Angaben war auch ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geplant. Es werde zudem erwartet, dass Blinken bei seinem Besuch neue US-Hilfen für die Ukraine ankündige, berichteten US-Medien übereinstimmend. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Mittwoch, die Hilfen würden keinen Einfluss auf das Ergebnis der "militärischen Spezialoperation" haben.
+++ London: Lehrplan soll russische Schüler mit Krieg indoktrinieren +++
Mit dem neuen russischen Lehrplan sollen Schüler nach Ansicht Großbritanniens auf einen Militärdienst vorbereitet werden. Ein zentrales Element für ältere Schüler sei eine militärische Grundausbildung, bei der sie an Kalaschnikow-Sturmgewehren und Handgranaten ausgebildet würden und auch die Steuerung von Drohnen lernen sollten, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Neue Themen seien zudem die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim und der "Spezialoperation" genannte Krieg gegen die Ukraine.
"Der neue Lehrplan dient drei Zielen: die Schüler mit der Begründung des Kremls für die "militärische Spezialoperation" zu indoktrinieren, den Schülern eine kriegerische Denkweise einzuimpfen und die Ausbildungszeiten für die weitere Mobilisierung und den Einsatz zu verkürzen", hieß es in London weiter. Die Integration einer Drohnen-Schulung spiegele die Bedeutung der unbemannten Flugkörper auf dem Schlachtfeld wider und nutze Lektionen aus dem Krieg.
+++ Toter bei neuen nächtlichen Angriffe auf Kiew und Odessa +++
Bei neuen russischen Angriffen mit Drohnen und Raketen auf Kiew und das Gebiet Odessa im Süden der Ukraine ist offiziellen Angaben zufolge ein Mensch ums Leben gekommen. "Ein Mitarbeiter eines Landwirtschaftsbetriebs wurde schwer verletzt und starb im Krankenhaus", teilte der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, auf Telegram mit. Daneben habe es auch erheblichen Sachschaden durch erneute Einschläge in den Hafenanlagen des Landkreises Ismajil gegeben.
In Kiew hingegen verlief die Attacke weitgehend glimpflich. Ein Betrieb im Umland soll durch herabstürzende Raketentrümmer Feuer gefangen haben. Die Flammen seien am Morgen gelöscht worden, teilte der Zivilschutz auf Telegram mit. Nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte wurden insgesamt 23 der insgesamt 33 Flugobjekte abgeschossen. Darunter alle sieben luftgestützten Marschflugkörper und eine umfunktionierte Flugabwehrrakete vom Typ S-300, die Russland seit Monaten auch zum Beschuss von Städten einsetzt. Von den 25 gestarteten Drohnen wurden immerhin 15 abgefangen.
+++ Kiew: 20.000 Ukrainer an Flucht gehindert +++
Seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als 18 Monaten hat der ukrainische Grenzschutz nach eigenen Angaben über 20.000 wehrpflichtige Männer an der Flucht aus dem Land gehindert. Viele Ukrainer versuchen, sich dem Kriegsdienst zu entziehen. Flüchtige seien vor allem an der "grünen Grenze" zu Rumänien und der Republik Moldau aufgegriffen worden. Es gehe hauptsächlich um Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren. Die Behörde hatte bereits mitgeteilt, dass allein im Grenzfluss Tyssa (Theiß), der die Ukraine von Rumänien und Ungarn trennt, mindestens 19 Männer ertrunken seien. Einige erfroren auch bei der Flucht durch die Karpaten.
Bei Kriegsbeginn war eine Generalmobilmachung samt Ausreiseverbot für wehrpflichtige Männern im Alter zwischen 18 und 60 Jahren angeordnet worden. Der EU-Statistikbehörde Eurostat zufolge sind in den 27 EU-Staaten und in Norwegen, Schweiz und Liechtenstein allerdings mehr als 650.000 ukrainische Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren als Flüchtlinge registriert. Ukrainische Stellen ziehen in Betracht, die Auslieferung illegal ausgereister Wehrpflichtiger aus den EU-Staaten und anderen Ländern zu erwirken.
+++ Selenskyj sichert Soldaten neue Ausrüstung zu +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj sicherte nach seinem Truppenbesuch in den umkämpften Regionen Donezk und Saporischschja den Soldaten einmal mehr neue Ausrüstung zu. Dabei berichtete er erneut von seinen Gesprächen mit Kommandeuren und Militärärzten während seiner Reise in die Nähe des Frontgebiets. Demnach besuchte Selenskyj 13 Brigaden. Er werde die Forderungen der Soldaten den Generälen, Regierungsbeamten und den Zuständigen für die internationalen Beziehungen übermitteln. Details nannte er nicht.
+++ Wladimir Putin außer sich! Schon mehr als 100 Abschüsse mit Luftabwehrsystem Iris-T +++
Das moderne deutsche Luftabwehrsystem Iris-T hat in der Ukraine nach Angaben des Herstellers schon mehr als 100 Angriffe aus der Luft abgewehrt, darunter solche mit Marschflugkörpern und Drohnen. "Wir haben eine nahezu hundertprozentige Abschussquote, das ist das, was uns von den ukrainischen Militärs zurückgemeldet wird", sagte Harald Buschek, ein Geschäftsführer beim Hersteller Diehl Defence. Es habe bislang "über 100 erfolgreiche Abschüsse" gegeben, sagte er.
Die Bundesregierung habe der Ukraine bislang zwei der Systeme überlassen, ein weiteres werde "in Kürze" ausgeliefert und vier weitere sollten später folgen, sagte Buschek. Das System "rettet dort täglich Leben", sagte Luftwaffenchef Ingo Gerhartz mit Blick auf den Einsatz in der Ukraine. Das Luftabwehrsystem Iris-T SLM ermöglicht dem Hersteller zufolge Schutz vor Angriffen durch Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und ballistische Kurzstreckenraketen. Es kann auf Ziele in bis zu 20 Kilometer Flughöhe und 40 Kilometer Entfernung feuern. Es wird also eine Art Schutzschirm über einer Fläche gespannt. Eines der Systeme könnte von der Reichweite her zum Beispiel eine mittlere Großstadt wie Nürnberg oder Hannover schützen. Deutschland hat für die eigene Nutzung sechs der Flugabwehrsysteme bestellt. Das erste soll im kommenden Jahr an die Bundeswehr ausgeliefert werden.
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