Die AfD bekommt in Ostdeutschland schon seit Monaten großen Zuspruch. Bei anstehenden Landtagswahlen könnte sie für mehrere politische Beben sorgen. Besonders in Sachsen erleben die Rechtspopulisten weiter einen Höhenflug, wie eine neue Umfrage zeigt.
Die Landtagswahlen in Sachsen sind zwar erst in einem Jahr (am 1. September 2024). Doch schon jetzt wird befürchtet, dass es dabei einen weiteren Rechtsruck gibt. Denn die Alternative für Deutschland legte bereits in den vergangenen Monaten deutlich zu. Jetzt ergibt eine weitere Befragung: Die AfD könnte mit Abstand stärkste Kraft bei der Wahl in dem ostdeutschen Bundesland werden.
Umfrage-Schock in Sachsen: AfD könnte bei Landtagswahl 2024 als klare Siegerin hervorgehen
Mitte August wollte das Meinungsforschungsinstitut INSA im Auftrag der drei großen sächsischen Tageszeitungen Freie Presse, Leipziger Volkszeitung und Sächsische Zeitung von 1.500 Wahlberechtigten wissen, bei wem sie aktuell ihr Kreuz auf dem Wahlzettel setzen würden. Mit 35 Prozent geht die AfD als klarer Sieger hervor. Dies würde im Vergleich zur Landtagswahl 2019 einen Gewinn um 7,5 Prozentpunkte bedeuten. Allerdings würden auch 35,9 Prozent eine Regierungsbeteiligung der Rechtspopulisten als "sehr schlecht" bewerten, 22,5 Prozent hingegen als "sehr gut". Auf Platz 2 landet in der Umfrage die CDU mit 29 Prozent (-3,1). Alle anderen Parteien schaffen es nicht einmal einzeln über die 10-Prozent-Marke. Mit aktuell 6 beziehungsweise 5 Prozent müssen vor allem die Ampel-Parteien Grüne und FDP sogar um den Einzug ins sächsische Parlament bangen. Auch die SPD liegt nur noch bei 7 Prozent. Die Linke kommt noch auf 9 Prozent.
Arbeit von Ministerpräsident Michael Kretschmer wird in Sachsen überwiegend positiv bewertet
Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) könnte mit diesem Ergebnis die große Koalition mit der SPD nicht fortsetzen. Dennoch gibt es auch positive Signale für den Regierungschef. So sind in der Insa-Umfrage immerhin 51 Prozent der Befragten mit seiner Arbeit zufrieden, davon 13 Prozent sogar sehr. Dagegen sind 78 Prozent mit der Arbeit der Bundesregierung unzufrieden.
So reagieren Politiker in Sachsen auf das gute Umfrage-Ergebnis der AfD
Jörg Urban, Vorsitzender der AfD Sachsen reagierte laut "sächsische.de" wie folgt zu dem guten Umfrage-Ergebnis seiner Partei: "Natürlich freuen wir uns über den großen Zuspruch der Sachsen. Zugleich nehmen wir das überwältigende Vertrauen in unsere Arbeit mit Demut zur Kenntnis." Währenddessen sagte Henning Homan, Co-Vorsitzender der SPD in dem ostdeutschen Bundesland: "Das ist ein Warnschuss für alle Koalitionsparteien in Sachsen. Die aktuelle Bundespolitik wird so von Kampagnen und Streit dominiert, dass jegliche Sachpolitik in der öffentlichen Wahrnehmung überhaupt keine Rolle mehr spielt."
Was sagen Wahlumfragen wirklich aus?
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Insa gibt eine statistische Fehlertoleranz von plus/minus 2,2 Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.
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gom/news.de/dpa