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Ukraine-Krieg aktuell im News-Ticker:         Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Geschehnisse am 28.08.2023 im Überblick

Die aktuellen Nachrichten im Ukraine-Krieg. (Foto) Suche
Die aktuellen Nachrichten im Ukraine-Krieg. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Metzel

+++ Polen und Balten fordern: Wagner-Kämpfer sollen Belarus verlassen +++

Polen und die Baltenstaaten Litauen, Lettland und Estland haben den sofortigen Abzug russischer Wagner-Söldner aus Belarus verlangt. "Wir rufen das belarussische Regime auf, die Wagner-Gruppe aus dem belarussischen Hoheitsgebiet zu entfernen sowie alle illegalen Migranten aus dem Grenzgebiet abzuziehen und in ihre Heimatländer zurückzubringen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Innenminister der vier Länder am Montag nach einem Treffen in Warschau. Im Falle eines bewaffneten Zwischenfalls an der Grenze oder eines starken Schubs von Migranten werde man in einer konzertierten Aktion alle Grenzübergänge zu Belarus schließen.

Nach einem gescheiterten Aufstand der Wagner-Armee gegen Moskaus Militärführung im Juni hatten viele Kämpfer auf Einladung des Machthabers Alexander Lukaschenko Quartiere in Belarus bezogen. Söldnerchef Jewgeni Prigoschin kam nach russischen Behördenangaben kürzlich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Mit der Anwesenheit der Wagner-Söldner in Belarus ist die Nervosität bei den angrenzenden EU- und Nato-Ländern noch gewachsen. Im vergangenen Jahr hatte Warschau die Landabschnitte seiner 418 Kilometer langen Grenze zu Belarus mit einem 5,5 Meter hohen Zaun gesichert. Genau wie Litauen und Lettland beschuldigt Polen Lukaschenko, in organisierter Form Migranten an die EU-Außengrenze zu bringen, um Druck auf den Westen auszuüben.

Polens Innenminister Mariusz Kaminski drohte, sein Land werde im Falle weiterer Provokationen alle Grenzübergänge zu Belarus schließen. Litauen plant nach Angaben von Innenministerin Agne Bilotaite, zwei weitere seiner insgesamt sechs Grenzübergänge zu Belarus vorübergehend dicht zu machen. Es werde sich um die Kontrollpunkte Lavoriskes und Raigardas handeln, sagte die Ministerin litauischen Medienberichten zufolge in Warschau. Einen Zeitpunkt nannte sie nicht. Das baltische Land hatte zuvor bereits am 18. August zwei Grenzübergänge geschlossen.

+++ Kreml: Bestattungsdatum für Prigoschin steht noch nicht fest +++

Mehrere Tage nach dem Tod des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin ist das Datum seiner Bestattung weiter unklar. "Ich habe noch keine Informationen über die Beerdigung", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag laut Agentur Interfax vor Journalisten, die nach der Beisetzung der insgesamt zehn Opfer des Flugzeugabsturzes vom vergangenen Mittwoch fragten. "Sobald eine Entscheidung gefallen ist, wird sie vermutlich öffentlich gemacht werden", fügte Peskow hinzu.

Das Flugzeug mit Prigoschin an Bord war etwa auf halber Strecke zwischen Moskau und St. Petersburg im Gebiet Twer abgestürzt. Offiziell ist die Absturzursache noch nicht geklärt. Allerdings gehen weite Teile der russischen Öffentlichkeit wie auch westliche Regierungen davon aus, dass der Privatjet des Wagner-Chefs gezielt zum Absturz gebracht wurde.

Priogoschin (62), dessen Kämpfer monatelang an der Seite der regulären russischen Armee gegen die Ukraine kämpfte, hatte im Juni aus Frust über die mangelnde Versorgung eine Meuterei gegen die Militär- und Staatsführung in Moskau angezettelt. Diese war allerdings schon nach rund einem Tag wieder beendet.

Die Frage, ob Russlands Präsident Wladimir Putin zur Beerdigung kommen werde, beantwortete Kremlsprecher Peskow nicht. Gerätselt wird auch darüber, wie groß das Begräbnis ausfallen wird, das laut russisch-orthodoxer Tradition eigentlich schon wenige Tage nach dem Tod hätte erfolgen müssen. Prigoschin war einst mit dem Orden "Held Russlands" ausgezeichnet worden.

+++ Ukrainische Vizeverteidigungsministerin: Armee befreit Dorf Robotyne +++

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge nach wochenlangen Kämpfen die russischen Besatzer aus einem Dorf im südukrainischen Gebiet Saporischschja verdrängt. "Nach der Befreiung von Robotyne rücken unsere Truppen südöstlich davon weiter vor", sagte am Montag Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar gemäß einer Mitteilung. Der russische Widerstand sei weiter heftig. Nächste Ziele in Richtung der Stadt Tokmak seien die Orte Nowoprokopiwka und Otscheretuwate. Angaben aus dem Kriegsgebiet können oft nicht direkt unabhängig überprüft werden.

Auch im ostukrainischen Gebiet Donezk rückten die ukrainischen Truppen ihren Angaben nach weiter vor. "An der Südflanke von Bachmut haben wir ein gewisses Vorrücken", sagte Maljar. In der vergangenen Woche sei dabei ein Quadratkilometer befreit worden. In der Ortschaft Klischtschijiwka seien ukrainische Einheiten vorgerückt. Insgesamt seien dem russischen Gegner an diesem Frontabschnitt 44 Quadratkilometer abgerungen worden.

Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten mit massiver westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Vor gut zwölf Wochen hat Kiew mit einer lang angekündigten Gegenoffensive begonnen. Im Rahmen dessen wurden gut ein Dutzend Dörfer und rund 250 Quadratkilometer befreit. Moskau hatte bei seiner rund sieben Monate dauernden Offensive im Osten der Ukraine eine mehr als doppelt so große Fläche erobert und dabei mehrere Städte komplett zerstört. Einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim kontrolliert Russland weiter über 100 000 Quadratkilometer des ukrainischen Staatsgebiets.

+++ Moskau meldet Abschuss von Drohnen und Marschflugkörper über Krim +++

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben zwei Drohnen und einen Marschflugkörper über der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim abgeschossen. "Heute um 11:30 Uhr (10:30 Uhr MESZ) wurde ein weiterer Versuch des Kiewer Regimes vereitelt, einen Terroranschlag auf Objekte der Russischen Föderation zu verüben", teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag mit. Vor der Küste der Krim sei über dem Schwarzen Meer ein Marschflugkörper vernichtet worden. Zuvor hatte das Ministerium den Abschuss zweier Drohnen gemeldet.

Dem russischen Militärblog Rybar zufolge handelt es sich bei den Drohnen um Aufklärungsdrohnen des Typs Tekever aus portugiesischer Produktion. Beide seien im Norden der Krim vom Himmel geholt worden. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Zuletzt hatte die Ukraine ihre Angriffe auf die seit 2014 von Russland annektierte Halbinsel verstärkt und in der vergangenen Woche sogar einen Kommandotrupp auf der Krim abgesetzt. Ziel der Angriffe ist es, die Nachschubrouten der russischen Besatzungstruppen im Süden der Ukraine zu unterbrechen und Munitions- und Treibstofflager im Hinterland zu treffen. Moskau nutzt die Krim seit Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 als Versorgungsbasis für sein Militär.

+++ Tote nach Raketeneinschlag in ukrainischer Speiseölfabrik +++

Durch russischen Raketenbeschuss einer Speiseölfabrik in der zentralukrainischen Region Poltawa sind mindestens zwei Mitarbeiter getötet worden. Fünf weitere Menschen wurden ukrainischen Behörden zufolge in der Nacht zum Montag verletzt. Alle Opfer seien zum Zeitpunkt des Angriffs in Nachtschichten in dem rund 250 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew gelegenen Betrieb im Einsatz gewesen, schrieb der Leiter des Präsidentenamtes, Andrij Jermak, auf Telegram.

Der Raketeneinschlag zerstörte der örtlichen Militärverwaltung zufolge die Produktionswerkstatt der Fabrik vollständig. Suchaktionen und Trümmerbeseitigung wurden am Vormittag noch fortgesetzt.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland in der Nacht insgesamt vier Marschflugkörper und zwei Raketen auf die Ukraine ab. Bei Krywyj Rih - der Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj - wurden Medienberichten zufolge einige Häuser durch abgestürzte Raketenteile beschädigt. Menschen sollen nicht verletzt worden sein.

Darüber hinaus beschoss Russlands Armee am Montagvormittag die Ortschaft Sadowe nahe der südukrainischen Stadt Cherson. Dabei wurden laut der regionalen Militärverwaltung eine 63-jährige Frau getötet und ein 58-jähriger Mann verletzt.

+++ Ukrainische Verteidigungsministerin: Armee befreit Dorf Robotyne +++

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge nach wochenlangen Kämpfen die russischen Besatzer aus einem Dorf im südukrainischen Gebiet Saporischschja verdrängt. "Nach der Befreiung von Robotyne rücken unsere Truppen südöstlich davon weiter vor", sagte am Montag Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar gemäß einer Mitteilung. Der russische Widerstand sei weiter heftig. Nächste Ziele in Richtung der Stadt Tokmak seien die Orte Nowoprokopiwka und Otscheretuwate. Angaben aus dem Kriegsgebiet können oft nicht direkt unabhängig überprüft werden.

Auch im ostukrainischen Gebiet Donezk rückten die ukrainischen Truppen ihren Angaben nach weiter vor. "An der Südflanke von Bachmut haben wir ein gewisses Vorrücken", sagte Maljar. In der vergangenen Woche sei dabei ein Quadratkilometer befreit worden. In der Ortschaft Klischtschijiwka seien ukrainische Einheiten vorgerückt. Insgesamt seien dem russischen Gegner an diesem Frontabschnitt 44 Quadratkilometer abgerungen worden.

Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten mit massiver westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Vor gut zwölf Wochen hat Kiew mit einer lang angekündigten Gegenoffensive begonnen. Im Rahmen dessen wurden gut ein Dutzend Dörfer und rund 250 Quadratkilometer befreit. Moskau hatte bei seiner rund sieben Monate dauernden Offensive im Osten der Ukraine eine mehr als doppelt so große Fläche erobert und dabei mehrere Städte komplett zerstört. Einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim kontrolliert Russland weiter über 100.000 Quadratkilometer des ukrainischen Staatsgebiets.

+++ Wladimir Putin streicht Militärübung Zapad 23 laut Geheimdienst +++

Das britische Verteidigungsministerium hält es für sehr wahrscheinlich, dass Russland eine für September geplante Militärübung abgesagt hat. Die Übung Zapad ("West") 23 hätte eigentlich der Höhepunkt des militärischen Ausbildungsjahres sein sollen, schrieben die Briten am Montag in ihrem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X. Die vorherige Aktion Zapad 21 sei die größte russische Übung seit sowjetischen Zeiten gewesen.

"Die unzureichende Leistung des russischen Militärs in der Ukraine hat gezeigt, dass gemeinsame strategische Übungen nur begrenzten Wert hatten und hauptsächlich der Show gedient haben", schrieb das Ministerium. Russland habe Zapad 23 wahrscheinlich abgesagt, weil zu wenige Truppen und Ausrüstung verfügbar seien. Womöglich befürchte die Führung auch Kritik im Land, wenn sie eine weitere glanzvoll präsentierte Militärübung in Kriegszeiten abhalte.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

+++ Selenskyj will Korruption für Kriegsdauer mit Verrat gleichsetzen +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj möchte den Tatbestand der Korruption für die Dauer des russischen Angriffskriegs mit Landesverrat gleichsetzen lassen. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview sagte Selenskyj, er wolle dem Parlament einen solchen Gesetzesvorschlag vorlegen. "Ob der Gesetzesgeber diesen Vorschlag unterstützen wird, weiß ich nicht - aber ich werde es auf jeden Fall vorschlagen", sagte der Präsident.

Eine erfolgreiche Bekämpfung von Korruption und Schattenwirtschaft läge zugleich auch in der Hand der Bürger und Unternehmen, mahnte er. "Wir müssen ehrlich sein, wir müssen Steuern zahlen", sagte er.

Die ukrainische Gesetzgebung sieht für Korruption bisher unterschiedliche Strafen vor, von Geldstrafen bis zu vier Jahren Haft. In besonders schweren Fällen können es bis zu zwölf Jahre sein. Landesverrat hingegen wird mit 15 Jahren bis lebenslang bestraft.

Eine bessere Korruptionsbekämpfung ist auch wichtig für einen möglichen EU-Beitritt der Ukraine. Die Europäische Kommission fordert zudem, dass Standards im Kampf gegen Geldwäsche eingehalten werden und ein Gesetz gegen den übermäßigen Einfluss von Oligarchen umgesetzt wird.

+++ Kiews Verteidigungsminister sieht F-16-Kampfjets als "game changer" +++

Verteidigungsminister Resnikow nannte den bevorstehenden Einsatz von Kampfjets westlicher Bauart indes einen "ernsthaften game changer" - also eine bahnbrechende Neuerung im Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer. Die Maschinen vom Typ F-16, die westliche Verbündete der Ukraine in Aussicht gestellt haben, könnten wohl im kommenden Frühjahr in der Ukraine im Einsatz sein, sagte Resnikow laut "Bild".

Die Ukraine habe mit der Ausbildung der Piloten, Ingenieure und Techniker begonnen. Nun müsse die Infrastruktur für die F-16 in der Ukraine vorbereitet werden. "Das dürfte mindestens sechs Monate dauern, vielleicht ein bisschen länger. Deswegen denke ich, es wird im Frühling nächsten Jahres sein", sagte Resnikow im Podcast Ronzheimer des Unternehmens Axel Springer, zu dem auch "Bild" gehört.

Resnikow betonte, es gehe darum, "die Vorherrschaft Russlands am Himmel zu beenden". Die F-16-Jets würden ein Teil der Luftabwehr werden, auch um ukrainische Städte zu schützen. "Das wäre schon ein ernsthafter game changer. Ein ernsthafter", sagte er weiter.

+++ Russland: Kampfjet steigt wegen US-Drohne über Schwarzem Meer auf +++

Wegen einer US-Aufklärungsdrohne über dem Schwarzen Meer hat das russische Militär nach eigenen Angaben einen Kampfjet aufsteigen lassen. Luftüberwachungssysteme hätten ein Ziel erkannt, das sich auf den russischen Luftraum zubewegt habe, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag. Daraufhin sei ein Jagdflugzeug vom Typ Su-30 entsandt worden, um das Flugobjekt zu identifizieren und eine Verletzung der Grenze zu verhindern. Der russischen Militärführung zufolge drehte die Drohne vom Typ MQ-9A "Reaper" daraufhin ab, auch der Kampfjet kehrte zurück.

Aus Washington gab es zunächst keine Stellungnahme dazu. Die USA hatten nach früheren Vorfällen über dem Schwarzen Meer betont, ihre Aufklärungsdrohnen befänden sich rechtmäßig im internationalen Luftraum. In seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nutzt Moskau das Schwarze Meer unter anderem für den Beschuss ukrainischer Gebiete durch russische Kriegsschiffe.

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