Der mutmaßliche Tod von Jewgeni Prigoschin hat fatale Auswirkungen auf Putin und seine Truppen. Laut dem ukrainischen Verteidigungsminister sei die russische Armee dadurch geschwächt und Putin drohe nun der nächste Marsch auf Moskau.
Drei Tage nach dem mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz herrscht noch immer keine Klarheit über die Umstände. Russlands Präsident Wladimir Putin bestätigte am Donnerstagabend nur indirekt den Tod seines einstigen Günstlings, der als Chef der Privatarmee Wagner zwei Monate zuvor gegen ihn gemeutert hatte. Putin hatte seinem langjährigen militärischen Handlanger Prigoschin Verrat vorgeworfen, ihm und seinen Gefolgsleuten dann aber die Ausreise nach Belarus ermöglicht.
Wladimir Putin bestreitet nach Prigoschin-Tod Verwicklung in Flugzeugabsturz
Bei dem Flugzeugabsturz kamen zehn Menschen ums Leben. In den sozialen Medien wurde der Vorwurf erhoben, das vermeintliche Flugzeugunglück sei in Wahrheit ein Attentat auf Jewgeni Prigoschin gewesen - eine Einschätzung, die auch viele westliche Politiker und Militärexperten vertreten. Der Kreml wies derlei Anschuldigungen über eine Verwicklung entschieden zurück.
Ukraine-Verteidigungsminister überzeugt: Prigoschin-Tod schwächt Putin und seine Armee
Dessen ungeachtet, warum das Flugzeug tatsächlich abstürzte, glaubt der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow, dass derTod von Jewgeni Prigoschin Wladimir Putin und die gesamte russische Armee geschwächt hat. "Denn das hat der Welt gezeigt, wenn Putin irgendein Abkommen schließt und dieses Abkommen bricht, dann bedeutet das, dass man ihm nicht mehr trauen darf", so Resnikow aktuell im Interview mit der "Bild"-Zeitung.
Militärexperte prophezeit weiteren Marsch auf Moskau nach Prigoschin-Tod
Zugleich prophezeit der Militärexperte bereits den nächsten Marsch auf Moskau, denn "wenn irgendjemand das nächste Mal wieder marschiert, werden sie Putin auch nicht mehr glauben. Und dann werden sie weiter marschieren." Resnikow ist überzeugt, dass es über kurz oder lang einen Aufstand gegen Putin geben wird.
Anders als Wladimir Putin: Ukraine will Leben der Soldaten bei Gegenoffensive schützen
Angesprochen auf die ukrainische Gegenoffensive verrät Resnikow zudem: "Sie läuft wirklich nach unserem Plan. Dieser Plan wurde auch mit unseren Partnern vorher besprochen. Und jeder, der wirklich damit zu tun hat in diesem Prozess, weiß alles darüber. Die wissen darüber, wie die Verteidigungslinien des Gegners sind, wie die Sicherheitszonen sind, wo die Minenfelder sind, wo die Panzer umzingelt werden, wo die Befestigungsanlagen sind." Die Vorgehensweise der Ukrainer unterscheide sich dabei klar zu der von Wladimir Putin: Die Ukraine gehe langsam vor, weil sie im Gegensatz zu Wladimir Putin das Leben der Soldaten schützen und das Kriegsgerät schonen wolle.
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fka/news.de/dpa
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