Erstellt von - Uhr

Ukraine-Krieg im News-Ticker: Drei ukrainische Piloten sterben bei Flugzeugzusammenstoß

Die Ukraine will ihre Verteidigung gegen Russland schnellstmöglich mit F-16-Kampfjets stärken - und soll die Schwarzmeerflotte des Aggressors auf der Krim angegriffen haben. Alle aktuellen News zum Krieg in der Ukraine im Ticker.

Die aktuellen Nachrichten aus dem Ukraine-Krieg auf einen Blick. (Foto) Suche
Die aktuellen Nachrichten aus dem Ukraine-Krieg auf einen Blick. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Valery Sharifulin

Die ukrainische Staatsführung drängt zur Eile, um die ihr zugesagten Kampfjets vom Typ F-16 möglichst bald gegen den Aggressor Russland einsetzen zu können. "Unser Ziel ist, uns an den Zeitpunkt anzunähern, da die F-16 uns helfen, die russischen Terroristen fernzuhalten. So schnell wie möglich", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitagabend auf der Plattform X, vormals Twitter. Neben den Niederlanden und Dänemark hat auch Norwegen F-16-Lieferungen an die Ukraine zugesagt.

Ukraine-Krieg im News-Ticker - alle aktuellen Entwicklungen am 26.08.2023 im Überblick

+++ Drei ukrainische Piloten sterben bei Flugzeugzusammenstoß +++

Bei einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge sind in der Ukraine übereinstimmenden Medienberichten vom Samstag zufolge drei Piloten ums Leben gekommen. Im Gebiet Schytomyr seien am Freitagabend zwei Trainingsflugzeuge des Typs L-39 in der Luft miteinander kollidiert, heißt es. Unter den Opfern ist demnach auf der unter seinem Pseudonym "Juice" bekannte Pilot Andrij Pilschtschykow.

Den Tod Pilschtschykows bestätigte sein Freund Pawlo Pozelujew in sozialen Medien. Pilschtschykow war Pilot des Kampfflugzeugs Mig-29 und hatte seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine an einer Reihe von Luftgefechten teilgenommen, unter anderem bei der Verteidigung von Kiew. In Interviews mit westlichen Medien hatte er mehrfach um die Lieferung westlicher Kampfjets vom Typ F-16 gebeten.

+++Zweites Schiff verlässt Hafen von Odessa - trotz russischer Blockade +++

Trotz des von Russland verkündeten Aus für das Getreideabkommen mit der Ukraine ist ein Schüttgutfrachter aus dem Hafen von Odessa ausgelaufen. Das Schiff hat nach Angaben des Schiffsdatenerfassers Marinetraffic am Samstagmorgen Odessa verlassen und ist auf dem Weg nach Warna in Bulgarien. Die "Primus" ist bereits der zweite Frachter, der trotz der von Russland wieder verhängten Seeblockade über ukrainische Häfen aus Odessa ablegt.

Die "Primus" läuft unter liberianischer Flagge. Das Schiff lag seit Ende Februar im Hafen. Damals kam es noch unter dem Namen "Polarstar" dort an. In der Zeit wechselte es seinen Besitzer und gehört nun einer Reederei aus Singapur. Welche Ladung die "Primus" an Bord hat, ist unklar. Moskau hatte Mitte Juli seine Sicherheitsgarantien für einen Getreidekorridor zur Türkei zurückgezogen. Stattdessen würden alle Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, als Träger militärischer Fracht angesehen, hieß es.

Doch die Seeblockade wurde bereits umgangen. Den Präzedenzfall bildete der deutsche Containerfrachter "Joseph Schulte". Das Schiff war Mitte August aus dem ukrainischen Hafen Odessa ausgelaufen und hatte als erster einen von der Ukraine ausgewiesenen Seekorridor für Handelsschiffe genutzt. Nach ukrainischen Angaben befahren zivile Schiffe den eingerichteten Korridor auf eigenes Risiko. Die Überfahrt verlief damals ohne Zwischenfälle.

+++ Ukrainische Medien: Drohnenangriffe auf Krim +++

Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim griffen der ukrainische Geheimdienst SBU und Kiews Streitkräfte laut ukrainischen Medien mit Drohnen militärische Stellungen an. Es gebe Dutzende Tote und Verletzte, berichtete die "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf informierte Kreise beim SBU. Veröffentlicht wurde auch ein Foto von Rauchwolken. Demnach soll die 126. Brigade der russischen Schwarzmeerflotte im Dorf Perewalnoje unweit der Krim-Hauptstadt Simferopol angegriffen worden sein. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Informationen dazu von russischer Seite gab es zunächst nicht.

Die Drohnen schlugen den Berichten zufolge unter Umgehung der russischen Flugabwehr auch in ein Munitionslager ein. Auch Militärtechnik sei schwer beschädigt worden, hieß es. Die russischen Besatzer seien auf die Spezialoperation des SBU und der ukrainischen Streitkräfte nicht vorbereitet gewesen. In der Vergangenheit hatten das russische Verteidigungsministerium und die Behörden auf der Krim immer wieder den Abschuss von ukrainischen Drohnen gemeldet. Seit Wochen nimmt die Ukraine verstärkt Ziele auf der bereits 2014 von Russland annektierten Halbinsel ins Visier. Mit ihrer Gegenoffensive will sie nach mehr als anderthalb Jahren Krieg sowohl die Krim als auch alle anderen besetzten Gebiete zurückerobern. Dabei ist das angegriffene Land auf militärische Unterstützung des Westens gegen die zahlenmäßig weit überlegene Streitmacht Russlands angewiesen.

+++ Selenskyj setzt auf Zusammenarbeit mit Türkei +++

Selenskyj informierte in seiner Videobotschaft über ein Treffen mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan, der in Kiew seinen ersten Amtsbesuch absolvierte. "Zusammen mit der Türkei können wir die Sicherheit Schritt für Schritt wieder herstellen", sagte Selenskyj auch mit Blick auf das von Russland aufgekündigte Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer Richtung Türkei. Die Ukraine strebt eine Wiederaufnahme des Exports an, ohne dass Russland zu Verhandlungen hinzugezogen wird.

Russland hatte das für die Welternährung wichtige und unter Vermittlung der Türkei und der UN geschlossene Abkommen Ende Juli aufgekündigt. Seither fehlt ein sicherer Seekorridor für die Ausfuhren. Das Nato-Mitglied Türkei pflegt sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland enge Beziehungen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich immer wieder als Vermittler in dem Konflikt zwischen Kiew und Moskau angeboten, verfolgt aber auch eigene Interessen.

Themen: