Ein russischer Kommandant sprach nun über die Verluste seiner Truppe in Uroschajne. Dabei erklärte er, dass Russland in naher Zukunft militärisch nicht siegen kann. Gleichzeitig forderte er Putin zu einem Schritt auf, der ihm Vorteile bringen könnte.
Die Ukraine kämpft weiter unerbittlich gegen den russischen Aggressor. Ukrainische Soldaten wollen Frieden und den erreichen sie nur an der Front. Zuletzt ist ihnen mit ihrer Gegenoffensive ein kleiner Erfolg gegen Russland gelungen: Sie konnte im Südendas tagelang umkämpfte Dorf Uroschajne vollständig unter Kontrolle bringen. In diesem Zusammenhang kommt erneut die Frage auf, wie der Ukraine-Krieg enden kann. Ein russischer Kommandeur spricht nun davon, dass Russland verliert. Genau das würde Putin aber auch einen Vorteil verschaffen.
Russen-Kommandant rechnet nicht mit Putins-Sieg im Ukraine-Krieg
Alexander Chodakowski, Kommandeur des von Russland unterstützten Wostok-Bataillons, sprach am 17. August auf seinem Telegramkanal davon, dass seine Truppen bei Kämpfen inUroschajne Verluste erlitten haben. Gleichzeitig sieht er für Russland derzeit keine Siegeschancen."Können wir die Ukraine militärisch gewinnen? Jetzt und in naher Zukunft, nein", sagt Chodakowski. Seiner Aussage nach sei es unwahrscheinlich, dass russische Truppen einfach weitere ukrainische Städte besetzen können. Er fügte hinzu: "Wenn ich über unseren Sieg in diesem Krieg nachdenke, dann meine ich nicht, dass wir – wie sie es taten – vorwärts kriechen und alles auf unserem Weg in Bachmuts verwandeln werden. Damit spielt der 50-Jährige auf die in der Oblast Donezk gelegenen Stadt Bachmut, die stark zerstört wurde. Russland sieht sie als strategischen Punkt an.
Russland spricht er "eine sehr hohe Überlebensfähigkeit" zu, solange "wir nicht zulassen, dass die innere Situation in Russland ins Wanken gerät". Dagegen sei die Ukraine wirtschaftlich und politisch "ein Konstrukt, das allein nicht überlebensfähig ist". Weiter benutzt er wieder ein russsiches Narrativ und spricht davon, dass der Westen die Ukraine steuert. bedient Chodakowski das russische Narrativ, wonach die Ukraine aus dem Westen gesteuert. Dies sei ein "Projekt der 'Unterwerfung'". Der Westen würde der Ukraine Dinge liefern, die "Zerstörung" bringen. "Deshalb werden wir am Ende der kommenden Phase höchstwahrscheinlich eine globale Neuaufteilung der Ukraine erleben."
Prigoschin-Propaganda kopiert: Russland soll Krieg einfrieren
Russland und die Ukraine würden wahrscheinlich in eine Phase eintreten, "in der weder Frieden noch Krieg herrscht", und einen "Waffenstillstand" schließen. Diese Phase wäre günstig für Russland, um "die derzeitigen Gebiete (die es kontrolliert)" zu akzeptieren, "anstatt die Sonderoperation fortzusetzen." Die russische Regierung benutzt den Begriff "spezielle Militäroperation" und verklärt damit den Krieg.
Chodakowskis würde mit seinen Äußerungen an die Worte von Jewgeni Prigoschin erinnern, schreibt das Institute for the Study of War (ISW), ein Think Tank in den USA. In einem Essay von April 2023 riet Prigoschin, "dass Russland den Krieg in der Ukraine einfrieren solle, um die Voraussetzungen für einen künftigen Sieg ohne Verhandlungen zu schaffen". Genau dieses Narrativ nutzt auch der Kreml immer wieder. Denn durch einen Waffenstillstand könnten sich russische Streitkräfte neu formieren und Russland wäre in der Lage, die Unterstützung des Westens für die Ukraine" zu zermürben, so ISW. Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich nicht zu Chodakowskis Aussagen. Die Ukraine will sich nicht an den Verhandlungstisch setzen.
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"Wir haben zu viele Männer verloren": Ukraine-Soldat will keine Verhandlungen
Laut Unterstützern und einigen Experten wäre das auch der falsche Weg. Vielmehr müsse Russland den Krieg beenden. Das wäre die Lösung. Für die Soldaten ist auch klar, dass es keine Verhandlungne gibt. "Wir haben zu viele Männer verloren. Wir können mit ihnen nicht verhandeln. Das geht nicht", sagte Soldat Anatoly gegenüber "Bild"-Reporter Paul Ronzheimer.
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