Der Wohnungs- und Häusermangel beschäftigt die Politik immer stärker. Ob dieser Vorschlag jedoch wirklich die Lösung bringt? Mit dieser Idee will die Ampel-Regierung Rentner aus ihren Häusern locken.
Wie gibt man jungen Familien mehr Wohnraum? Indem man älteren Menschen welchen nimmt. Das zumindest scheint die Idee hinter einem neuen Vorschlag der Grünen zu sein. So wollen sie das Wohnraum-Problem in den Griff bekommen.
Steuervorteile bei Umzug: Ampel will Rentner aus ihren Häusern locken
Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet, meldete sich Grünen-Politikerin Christina-Johanne Schröder jetzt mit einem Vorschlag, der einigen Bürgern sauer aufstoßen dürfte, während er anderen Hoffnung macht: Sie möchte Rentnern schmackhaft machten, aus ihren Häusern in kleinere Wohnungen zu ziehen und soFamilien Platz zu machen. Das soll geschehen, indem ihnen erlaubt wird, Mietzahlungen von den Steuern abzusetzen. Gegenüber "Bild" erklärt die Politikerin dazu: "Deutschland hat viel Wohnraum, aber nicht genug Wohnungen. Das bedeutet, dass manche Menschen mehr Wohnraum haben, als sie brauchen und umgekehrt." Senioren sollten ihr Eigenheim zu einem fairen Mietzins an eine Familie vermieten.
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Wohnungsnot in Deutschland: Rentner sollten laut Grünen aus ihren Eigenheimen ausziehen
Aus Schröders Partei folgt Zustimmung. Familienministerin Lisa Paus hielt in einem Gespräch mit "Bild" alle Ideen für hilfreich, "die sich damit auseinandersetzen, dass Wohnraum insbesondere in Ballungsräumen knapp ist". Dass manches in der Theorie einfach und umsetzbar klingt, es in der Praxis aber nicht immer ist, zeigt sich auch an Schröders Vorschlag zur Bekämpfung der Wohungsnot. SPD-Wohn-Experte Bernhard Daldrup erinnert ebenfalls in einem Gespräch mit der Zeitung nämlich daran, dass viele Rentner, wenn überhaupt, lediglich innerhalb der Nachbarschaft umziehen würden, in der sie bereits seit Jahren leben. Dort müssten somit ausreichend Wohnungen verfügbar sein, um den Vorschlag überhaupt umsetzen zu können.
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Viele 50- bis 64-Jährige wollen im Alter nicht mehr umziehen
Eine Ipsos-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift "Apotheken Umschau" zeigt jedoch auch, dass viele 50- bis 64-Jährige im Alter nicht umziehen möchten. Etwa 70 Prozent der Befragten hätten angegeben, in der jetzigen Wohnung bleiben zu wollen. Das sei auch dann ihr Wunsch, wenn sie alleine leben müssten oder pflegebedürftig wären. 27 Prozent hätten sogar schon für ein barrierefreies Wohnen im Alter in ihren eigenen vier Wänden vorgesorgt und bereits Sanitäranlagen dementsprechend umbauen lassen.
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