Grünen-Politiker Robert Habeck hat sich eigentlich dem Klimaschutz verschrieben. Doch sind seine Verbote, die den CO₂-Ausstoß verringern sollen, in Wahrheit völlig kontraproduktiv?
Robert Habeck will mit drastischen Maßnahmen gegen den Klimawandel vorgehen. Ein großes Thema dabei ist unter anderem die Wärmewende in Deutschland, die durch einfaktisches Verbot neuer Gas- und Ölheizungen vorangetrieben werden soll. Doch die Verbote des Vizekanzlers sollen die Klimakrise in Wahrheit nicht beenden, sondern sogar verschlimmern.
Ökonom sicher: Robert Habecks Verbote beschleunigen den Klimawandel
Das behauptet jetzt Ökonomie-Professor und emeritierter Präsidenten des Ifo-Instituts Hans-Werner Sinn in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung. Er glaubt nicht daran, dass Habecks Klimaschutz-Maßnahmen zielführend für den Klimaschutz sind. Nur wenige Länder hätten sich beim Pariser Abkommen zu konkreten Beschränkungen verpflichtet. "Der CO₂-Ausstoß kann aber bei Öl, Kohle etc. nur reduziert werden, wenn alle oder fast alle mitmachen, denn was wir nicht verbrauchen, verbrauchen sonst andere", so der Experte.
Am Beispiel von Öl erklärt er, dass der Weltmarktpreis sinke, sobald Deutschland keines mehr kaufe, und im Umkehrschluss andere Länder umso mehr Öl kaufen würden. "Die OPEC reagiert nämlich nicht auf Preissenkungen mit Mengeneinschränkungen, wenn nur einige Länder ihren Verbrauch verringern. Das haben die letzten 40 Jahre eindeutig gezeigt. Erst in der Corona-Pandemie, als alle weniger kauften, wurde die Ölproduktion gedrosselt", erklärt Sinn. Darum seien Habecks Maßnahmen wie etwa das geplante Heiz-Gesetz "unnütz". Viele Verbote ruinierten nur die deutsche Automobilindustrie, senkten den Lebensstandard und subventionierten stattdessen China.
Sind Robert Habecks Heiz-Gesetzt und Co. kontraproduktiv für den Klimaschutz?
Der Ökonomie-Professor sieht auf lange Sicht eine "Kombination aus Kernkraft und grüner Technik" als möglichen Lösungsweg in der Energiewende. Dazu müssten sich jedoch USA, China und Indien sich mit der EU zu einem Klimaklub verbinden und China und die USA ihr Wetteifern beenden. Grüne Energie alleine sei zu unzuverlässig. Aus diesem Grund hält Sinn nichts von E-Auto als Lösung für mehr Umweltschutz: "Da der grüne Flatterstrom es vorläufig nicht schafft und die Atomkraftwerke abgestellt sind, bedeuten mehr E-Autos mehr Braunkohleförderung und befördern Kohlenstoff in die Luft, der eigentlich versiegelt werden sollte." Durch das Verbrennerverbot würden zudem Tanker in andere Länder umgeleitet. "Per saldo beschleunigt sich also der Klimawandel wegen des Verbrennerverbots", sagt der Experte. Deutschlands Energiepolitik sei wenig durchdacht und schlecht für die grüne Bewegung, da sie anderen Ländern zeige, wie falsch man Klimapolitik gestalten kann.
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