Es sind völlig verrückte Gedankenspiele: Im russischen Staatsfernsehen diskutieren Putin-Hetzer darüber, wie ein Angriff der Wagner-Söldner von Jewgeni Prigoschin auf Polen zu rechtfertigen sei. Die Begründung fällt erschreckend simpel aus.
Es klang nach einer ernsten Drohung, die zuletzt vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko bei einem Treffen mit Kreml-Boss Wladimir Putin in St. Petersburg geäußert wurde: "Die Wagner-Leute haben angefangen, uns anzustrengen", sagte er. Die Söldner hätten einen "Ausflug nach Warschau und nach Rzeszów machen" wollen, fügte er hinzu.
Ukraine-Krieg aktuell: Angst vor Wagner-Angriff auf Polen
Was er meinte: Die Wagner-Söldner von Gründer Jewgeni Prigoschin, die nach der gescheiterten Rebellion gegen die Kreml-Führung im vergangenen Juni in Belarus stationiert sind, könnten einen Angriff auf das EU- und Nato-Mitglied Polen planen. Immerhin teilen sich Belarus und Polen eine insgesamt 418 Kilometer lange Grenze.Polens Vize-Außenminister Pawel Jablonski äußerte dazu zuletzt: "Belarus hat bereits mit Hilfe von Gruppen illegaler Migranten Angriffe auf unsere Grenze verübt." Für ihn sind weitere Attacken denkbar, "möglicherweise auch unter Einsatz verschiedener militärischer oder paramilitärischer Formationen".
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Damit waren natürlich die Wagner-Söldner gemeint. Es ist eine Überlegung, die sofort im russischen Staatsfernsehen von besonders treuen Propagandisten von Wladimir Putin aufgegriffen wurde. Vor einem Millionenpublikum wird beim Sender Russland 1 darüber fabuliert, wie ein Wagner-Angriff auf Polen aussehen könnte - und mit welcher irren Begründung ein Angriff auf Polen zu rechtfertigen sei.
Putin-Hetzer mit völlig irrer Begründung für möglichen Wagner-Angriff auf Polen
In einem Clip bei Kurznachrichtendienst Twitter (siehe Tweet weiter unten) kann man die irren Dialoge verfolgen. Einfach unfassbar: Wie die Putin-Hetzer erklären, sei Rzeszów eine "alte russische Stadt, die immer Ryashov genannt" worden sei. Zudem wird behauptet, dass polnische Partisanen längst russisches Territorium angegriffen hätten - und der Kreml Polen trotzdem nicht den Krieg erklärt habe. Beweise dazu werden nicht vorgelegt. Ebenso seien die Wagner-Söldner eine Privat-Armee, für deren Aktionen Russland nicht verantwortlich gemacht werden könne, lautet ein weiteres Argument. Man könnte meinen, der Angriffsplan sei bereits beschlossene Sache.
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— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) July 26, 2023
In their mind, Rzeszów is "an old Russian city" and they discuss the possibility of Wagner PMC attacking it. pic.twitter.com/WXRiWbyncp
rut/sba/news.de/dpa
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