Der Migrationsdruck auf die Kommunen steigt. Ein Bericht des Bundesamtes für Migration offenbart eine dramatische Entwicklung. Die Zahl der Asylanträge steigt und damit auch die Herausforderungen für Deutschland.
Die Zahl der Asylanträge in Deutschland explodiert. Für Länder und Kommunen eine enorme Herausforderung. Laut einem Bericht des Bundesamtes für Migration (BAMF) wurden im ersten Halbjahr 2023 rund 78 Prozent mehr Erstanträge gestellt als im Vorjahreszeitraum. Laut Heiko Teggatz, Chef der Deutschen Bundespolizeigewerkschaft, seien diese Zahlen "hochdramatisch".
Anstieg um knapp 78 Prozent! Migrationszahlen explodieren in Deutschland
Von Januar bis Juni 2023 wurden insgesamt 162.271 Asylanträge gestellt. Davon waren 150.166 Erstanträge. Im Vorjahreszeitraum waren es laut BAMF-Bericht lediglich 84.583 Erstanträge. Demnach wurden im ersten Halbjahr 2023 satte 77,5 Prozent mehr Erstanträge als im Vorjahr gestellt. Besonders viele Geflüchtete kommen aus Afghanistan (27.310 Erstanträge, Anstieg von 80 Prozent), Syrien (24.492 Erstanträge, Anstieg von 77 Prozent) sowie der Türkei (19.208 Erstanträge, Anstieg um 209 Prozent).
Nachdem 2022 insgesamt 217.774 Erstanträge für Asyl in Deutschland gezählt wurden, könnte es in diesem Jahr deutlich mehr geben. Zum Vergleich: Während der Flüchtlingskrise 2015 gab es 476.649 Asylanträge in Deutschland. Die meisten Asylanträge wurden 2023 bislang in Nordrhein-Westfalen (31.271), Bayern (23.417) sowie Baden-Württemberg (17.021) gestellt.
Auch die illegale Migration ist laut dem BAMF-Bericht gestiegen. In diesem Jahr wurden bereits 45.338 illegale Migranten von der Bundespolizei aufgegriffen, im Vorjahreszeitraum waren es 29.174.
Polizei warnt vor großen Problemen - Flüchtlingsgipfel "kläglich gescheitert"
Die Kommunen kommen angesichts der steigenden Migration an ihre Grenzen. "Bei einem Anstieg der Asylzahlen von 77,5 Prozent ist zweifelsfrei belegt, dass die auf den Flüchtlingsgipfeln vereinbarten Maßnahmen kläglich gescheitert sind", sagte Teggatz gegenüber der "Bild". "Die Länder und Kommunen werden bald keine Menschen mehr anständig unterbringen können." Die Politik muss handeln. "Der unkontrollierte Flüchtlingsstrom stellt unser Land vor große Probleme. Das ist das Resultat einer verfehlten Einwanderungspolitik. Das stellt nicht nur die ganze Gesellschaft, sondern auch die Polizei vor große Probleme. Grenzkontrollen sind in der gegenwärtigen Situation zwingend erforderlich. Eine verfehlte Integrationspolitik muss umgehend auf den Prüfstand. Asyl ja, aber nicht unkontrolliert", sagte Bernd Merbitz, Polizeipräsident von Sachsen.
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bua/gom/news.de