Wie steht es um die Gegenoffensive der Ukrainer im Kampf gegen die Truppen von Wladimir Putin? Während ein Front-Soldat über massive Verluste klagt, kündigt der Kiewer Generalstab den Einsatz einer "Feuerfaust" an.
Wie steht es tatsächlich um die Bemühungen der Ukraine, im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen von Wladimir Putin eine erfolgreiche Gegenoffensive durchzusetzen? Zuletzt spottete der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko bei einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin: "Es gibt keine Gegenoffensive." Putin erwiderte: "Es gibt sie. Aber sie ist gescheitert." Die Ukraine hat ihre Gegenoffensive zur Befreiung besetzter Gebiete vor einigen Wochen begonnen. Dabei kommt sie weniger schnell voran als erhofft.
Ukraine-Krieg aktuell: "Für hundert Meter, die wir einnehmen, verlieren wir vier bis fünf Soldaten"
Es ist eine Situation, die auch die ukrainischen Soldaten zu frustrieren scheint. Gegenüber der "Kiew Post erklärte ein Infanterist jetzt, dass zwar die Eroberung von Schützengräben geübt worden sei, allerdings nicht die Verteidigung. Man werde von der gegnerischen Artillerie "von vorne bis hinten" beschossen, erklärt er. "Für hundert Meter, die wir einnehmen, verlieren wir vier bis fünf Soldaten. Das ist der durchschnittliche Verlust", analysiert der Soldat die offenbar zum Teil dramatische Lage. Zudem würden auf die ukrainischen Soldaten russische Sprengfallen, drohnengesteuerte Artillerie, hinter Hügeln stationierte Panzer sowie gelenkte und ungelenkte Bomben warten.
Wladimir Putin zittert: Selenskyj kündigt neue Angriffswelle an
Doch vielleicht muss Putin seine Einschätzung zumindest intern bald noch einmal ändern. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat jetzt eine zweite Angriffswelle angekündigt. Zunächst erklärte der 45-Jährige den langsameren Verlauf der Gegenoffensive mit verspäteten Waffenlieferungen aus dem Westen. Dadurch hätte Russland die Chance gehabt, das vormals besetzte Land zu verminen und seine Verteidigungsanlagen auszubauen. Sobald die Minenräumung an den Frontabschnitten gelungen ist, könnte demnach eine neue Angriffswelle der Ukrainer beginnen. Laut den Experten des "Institute for the Study of War" ist das durchaus denkbar.
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Ukraine-Gegenangriffe mit "Feuerfaust" gegen Putin-Stellungen
Ein probates Mittel scheinen dabei ukrainische Raketenangriffe gegen russische Depots und Artilleriesysteme zu sein. Bei einem Drohnenangriff auf die seit 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist nach offiziellen Angaben zum Beispiel erneut ein Munitionslager getroffen worden. Über der Krim seien elf Drohnen abgeschossen oder per Störfunk zum Absturz gebracht worden, teilte der von Moskau eingesetzte Statthalter Sergej Aksjonow auf seinem Telegram-Kanal mit.
Bereits vergangene Woche wurden auf der Krim zwei Munitionslager bei Angriffen getroffen. Zunächst erwischte es ein Depot im Zentrum, dann ein Arsenal im Süden. Dort explodierte Munition noch tagelang. In beiden Fällen bestätigte das ukrainische Militär, hinter den Attacken zu stehen. Wie der ukrainische Generalstab laut "Bild" erklärte, habe man "mit westlichen Präzisionsraketen und Artilleriesystemen eine "Feuerfaust" mit großer Reichweite erschaffen". Gegen diese würde Russland kein Mittel finden, heißt es. So sollen "russische Truppen und Ausrüstung "allmählich zermürbt werden".
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rut/news.de/dpa
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