Würde Russland auch Nato-Schiffe im Schwarzen Meer angreifen? Die Sorge vor solch einem Szenario ist seit dem seitens Moskaus aufgekündigten Getreide-Deals mit der Ukraine groß. Aber hätte Putins Kriegsflotte gegen das westliche Militärbündnis überhaupt eine Chance?
Nach der Aufkündigung des Getreideabkommens und der Drohung Wladimir Putins, aus der ukrainischen Häfen auslaufende Schiffe - auch zivlie - anzugreifen, stellt sich die Frage: Wie gefährlich ist Russlands auf der annektierten Halbinsel Krim stationierte Schwarzmeerflotte wirklich? Und kommt es bald zur Konfrontation mit der Nato, von der zuletzt die Entscheidung von Kriegsschiffen gefordert wurde? Das analysierte jetzt ein Miltärexperte für die "Bild".
Ukraine-Krieg aktuell: Wie stark ist Putins Schwarzmeerflotte wirklich?
Zunächst vermittelte Thomas C. Threiner, dass nach den Drohungen wohl zunächst keine Frachtschiffe mehr in Richtung der südukrainischen Hafenstadt Odessa fahren würden. Außerdem beschwichtigte er mit Blick auf Putins Kriegsflotte gegenüber dem Boulevardblatt: "Die Schwarzmeerflotte ist hauptsächlich sowjetischer Schrott. Die besten Schiffe sind zwei Fregatten der Admiral Grigorowitsch-Klasse und vier U-Boote der Improved Kilo-Klasse." Putins Drohung basiere auf der Annahme, dass der Westen nicht militärisch auf die "illegale Seeblockade" reagieren werde. Bei dem Szenario des Angriffs eines russischen Angriffs auf ein Nato-Schiff würden hunderte Kampfflugzeuge des westlichen Militärbündnisses die Schwarzmeerflotte in nur wenigen Stunden zerstören.
Militärexperte sicher: Russland riskiert keine weitere Eskalation mit Nato
Sollte Putin doch eine weitere Eskalation wagen, hätte dies laut Thomas C. Threiner für Russland fatale Folgen. "Alle russischen Schiffe würden versenkt, alle Basen der Schwarzmeerflotte dem Erdboden gleich gemacht und auf der Krim die russischen Einheiten ausradiert. Putin weiß das. Er blufft ... und gewinnt, falls der Westen wieder mal kneift", so der Militärexperte gegenüber "Bild". Historiker und Russland-Fachmann Jan Claas Behrends von der Europa Universität Viadrina fügte im Interview mit dem Boulevardblatt hinzu, dass Putins Schwarzmeerflotte bereits durch die Versenkung des Flaggschiffes Moskwa zu Beginn des Ukraine-Kriegs geschwächt sei.
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gom/bos/news.de