Recep Tayyip Erdoğan kehrte Putin den Rücken zu. Die Beziehung zwischen der Türkei und Russland ist angespannt. Nun schocken Kreml-treue Propagandisten mit Angriffsfantasien. Sie sprechen von einem türkischen Angriff.
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Wochenlang hatten Türkei und UN über über eine Verlängerung das Getreideabkommen mit Russland zur Verschiffung ukrainischen Getreides übers Schwarze Meer verhandelt. Es gab Berichte, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verkündet hätte, dass Putin das Getreideabkommen verlängert hätte. Doch der Kreml entschied sich dagegen. Am Montag um 23 Uhr MESZ ist die Vereinbarung abgelaufen, aber Russland hat sie nicht verlängert. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte gesagt, erst wenn Forderungen für den Export russischen Getreides erfüllt würden, könnte sein Land zur Erfüllung der Vereinbarung zurückkehren. Ist das ein herber Rückschlag für die Türkei? Das sollen russische Propagandisten so sehen und sie schwören gleich noch einen Konflikt herauf.
Spannungen zwischen Türkei und Russland nehmen zu?
Die Türkei war lange an der Seite Russlands. Doch zuletzt wendete sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan von Putin ab. Seine Regierung befürwortete den Beitritt Schwedens in die Nato. Außerdem entließ die Türkei ukrainische Gefangene undErdoğan plant türkische Panzerhaubitzen an das von Russland angegriffene Land zu schicken. Das verstärkt die alten Spannungen.
Russland und die Türkei pflegten jahrelang wirtschaftliche Beziehungen. "Das Zerwürfnis zwischen Moskau und Ankara beeinflusst auch die Außenpolitik der Staaten von der Schwarzmeerregion bis Zentralasien. So haben sich im ersten Quartal 2016 die Beziehungen zwischen Ankara und Kiew in Gegnerschaft zu Russland intensiviert", schreibt die "Stiftung Wissenschaft und Politik". Es gab weitere Streitereien um Länder wie Aserbaidschan. Doch wie es ausgeht in dem möglichen Konflikt sei offen.
Putins-Propagandameister beschwören Konflikt mit Türkei: Droht ein türkischer Angriff
Putins-Propagandameister Wladimir Solowjow betonte in dem Zusammenhang wieder Russlands Macht. Gleichzeitig schürte er in seiner Hetzrede einen Konflikt herauf. "Die Türkei ist ein imperialer Staat mit einer imperialen Geschichte. Das Osmanische Reich hatte eine sehr komplizierte Geschichte mit dem Russischen Reich. Wir haben mit niemandem so oft und so blutig Krieg geführt wie mit der Türkei. Und das sollten wir nicht vergessen", zitiert ihn die "Bild"-Zeitung. Wäre das noch nicht genug fantasierte der Duma-AbgeordneteSemjon Bagdasarow von einem türkischen Angriff. "Sie wollen die entstandene Situation nutzen, um Gebiete zurückzuholen, von denen sie glauben, dass sie ihnen gehörten. Das ist nicht nur der Süd-Kaukasus, sondern auch unser Nord-Kaukasus, die Schwarzmeer-Küste und die Krim. All das wird dort ernsthaft diskutiert", sagtBagdasarow. Dann spricht er davon, dass Russland handeln müsse. "Wir müssen damit arbeiten." Moskau dürfe "es nicht so weit kommen lassen", dass gewöhnliche Soldaten "die Fehler derer korrigieren, die sie hätten vermeiden müssen".
Russland setzt Propaganda gezielt als Mittel ein, um Ängste zu schüren und die demokratischen sowie diplomatischen Strukturen zu brechen. Gelungen ist ihm das nicht.
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bos/bua/news.de/dpa
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