Bei einer Explosion auf der Krim-Brücke kamen zwei Menschen ums Leben. Während Russland die Ukraine für den Angriff verantwortlich macht, herrscht bislang Ungewissheit darüber, wie es überhaupt zu dem Unglück kam. Drei mögliche Szenarien.
Nach der Explosion an der Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat der Kreml die Ukraine für den Angriff verantwortlich gemacht. Angeblich soll der ukrainische Militärgeheimdienst hinter dem Angriff stecken. Die "Bild" erklärt mögliche Szenarien, wie der Angriff erfolgt sein könnte.
Anschlag auf Krim-Brücke - Russland macht Ukraine für Angriff verantwortlich
Bei dem Anschlag kamen zwei Erwachsene ums Leben, eine Jugendliche wurde verletzt. Offiziell hat sich Kiew nicht zu dem Anschlag bekannt. Die Ukraine hat allerdings wiederholt angekündigt, alle von Russland besetzten Gebiete - inklusive der Krim - befreien zu wollen.
Die Brücke, die die 2014 von Moskau annektierte Krim und das russische Festland verbindet, wurde bereits im vergangenen Herbst angegriffen und beschädigt. Damals drohte Putin mit massiven Raketenangriffen auf die Ukraine als Reaktion. Anschließend attackierte Russland monatelang verstärkt Städte und Infrastrukturobjekte im Nachbarland. Das russische Militär nahm im Herbst und Winter speziell ukrainische Energieobjekte ins Visier.
Wie könnte die Ukraine die Krim-Brücke angegriffen haben? Mögliche Szenarien im Überblick
Medienberichten zufolge war die Krim-Brücke am Morgen von einer Überwasserdrohne angegriffen und beschädigt worden. Beweise für diese Theorien gibt es jedoch nicht. Die ukrainische Marine hat in der Vergangenheit bereits Angriffe mit unbemannten Wasserfahrzeugen (USV) ausgeführt. Diese Boote sind in der Lage, größere Mengen Sprengstoff zu transportieren. Im Mai 2023 soll eine solche Drohne das russische Schiff "Ivan Khurs" angriffen haben, jedoch explodierte sie nicht.
Einige Aufnahmen der beschädigten Krim-Brücke lassen eine Explosion unterhalb des Bauwerks vermuten. Um jedoch die Brückenkonstruktion derart schwer beschädigen zu können, wäre nicht nur jede Menge Sprengstoff notwendig gewesen sondern möglicherweise auch mehrere Überwasserdrohnen.
Ein weiteres mögliches Szenario wäre der Angriff mit einem Marschflugkörper. Mit knapp 450 Kilo Sprengstoff kann der Sprengkopf maximalen Schaden anrichten. Für einen derartigen Angriff hätte jedoch ein ukrainisches SU-24-Kampfflugzeug über russisch kontrolliertes Gebiet fliegen müssen. Das Risiko für einen solchen Angriff ist sehr hoch.
Denkbar wäre auch die Explosion einer Autobombe. Jedoch sind auf dem bislang veröffentlichten Aufnahmen die Leitplanken intakt. Laut "Bild" scheine es dadurch so, als habe es eine Explosion an einem der Pfeiler gegeben.
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bua/sba/news.de/dpa