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Heide Simonis ist tot: Nach Parkinson-Erkrankung und Brustkrebs! Ex-Ministerpräsidentin gestorben

Die frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin Heide Simonis ist gestorben. Die ehemalige SPD-Politikerin hatte bereits in den vergangenen Jahren gesundheitliche Probleme. Auch der aktuelle CDU-Landeschef Daniel Günther würdigt sie.

Heide Simonis, Ex-Ministerpräsidentin von Schleswig Holstein, ist mit 80 Jahren gestorben. (Foto) Suche
Heide Simonis, Ex-Ministerpräsidentin von Schleswig Holstein, ist mit 80 Jahren gestorben. Bild: picture alliance / Carsten Rehder/dpa | Carsten Rehder

Traurige Nachrichten aus Schleswig-Holstein: Heide Simonis, ehemalige Ministerpräsidentin des nördlichsten deutschen Bundeslandes ist gestorben. Sie wurde 80 Jahre alt. In den vergangenen Jahren kämpfte die Ex-Politikerin gegen eine Parkinson-Erkrankung.

Heide Simonis ist tot: Ex-Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein gestorben

Die Todesnachricht wurde von der SPD-Landesvorsitzende in Kiel, Serpil Midyatli, bestätigt. "Ich trauere um eine große Politikerin und um eine leidenschaftliche Schleswig-Holsteinerin", so der aktuelle Ministerpräsident des Landes Daniel Günther (CDU) in einem Statement. "Als Politikerin hat sie nie ein Blatt vor den Mund genommen, war aufrecht, offen und immer geradeaus. Dafür wurde sie von so vielen Menschen gemocht".

Auch andere Politiker würdigten Heide Simonis. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: "Als erste Ministerpräsidentin hat Heide Simonis Geschichte geschrieben, als Repräsentantin meines Bundeslandes war sie eine Ikone." Sein Beileid und Mitgefühl gelte ihren Angehörigen und Freundinnen und Freunden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb auf Twitter: "Mit ihrer durchsetzungsstarken Art überzeugte sie schon als junge Bundestagsabgeordnete - auch mich. Als erste Ministerpräsidentin eines Bundeslandes hat sie Schleswig-Holstein stark geprägt. Wir trauern um sie!"

Die SPD-Parteispitze hat die gestorbene Politikerin Heide Simonis als bedeutende Fürsprecherin für soziale Gerechtigkeit in Deutschland gewürdigt. "Mit Heide Simonis verliert die Sozialdemokratie eine bedeutende Persönlichkeit, die Geschichte geschrieben hat", erklärten die Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil am Mittwoch. Die frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin sei für viele in der SPD und in ihrem Bundesland Vorbild und Mutmacherin gewesen. Sie habe tiefe Spuren nicht nur in Schleswig-Holstein hinterlassen.

Simonis war am 19. Mai 1993 erste Ministerpräsidentin eines deutschen Bundeslandes geworden. Sie löste Björn Engholm (SPD) ab, der an den Spätfolgen des Barschel-Skandals von 1987 gescheitert war. Zunächst führte Simonis eine SPD-Alleinregierung, von 1996 bis 2005 dann eine rot-grüne Koalition.

Heide Simonis litt an Parkinson und 2002 an Brustkrebs

Ihre politische Karriere endete spektakulär: Bei der Ministerpräsidentenwahl am 17. März 2005 verweigerte ihr ein Abweichler in vier Durchgängen die Stimme; daran scheiterte ihre Wiederwahl im Landtag. Simonis wollte damals nach einer knapp ausgegangenen Landtagswahl mit einer rot-grünen Minderheitsregierung weiterregieren - unterstützt vom Südschleswigschen Wählerverband (SSW), der Partei der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein.

Nachdem dies scheiterte, übernahm der damalige CDU-Landesvorsitzende Peter Harry Carstensen an der Spitze einer großen Koalition mit der SPD das Ruder in Kiel. 2014 verlieh der damalige Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) Simonis die Ehrenbürgerwürde des Landes.

In den vergangenen Jahren litt Heide Simonis an Parkinson, lebte zurückgezogen in Kiel. Über ihre Krankheit sprach sie öffentlich. 2002 wurde bei ihr außerdem Brustkrebs diagnostiziert, den sie besiegte. Eine genaue Todesursache wurde bislang nicht mitgeteilt.

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/news.de/dpa

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