Nach dem Aufstand kam die Aussprache: Seitens des Kreml ist bestätigt worden, dass sich Wladimir Putin mit dem Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, nach dessen Revolte gegen die Militärführung getroffen hat.
Wie geht es weiter mit der Gruppe Wagner und deren Kopf Jewgeni Prigoschin? Darüber wird seit Wochen rege spekuliert, seitdem der Chef derSöldnertruppe, die für den Kreml etwa auch in Afrika und im Nahen Osten wichtig ist,im Juni den Aufstand gegen die russische Militärführung geprobt hatte. Nun hat sich der Kreml erstmals zu dem Thema geäußert und Berichte bestätigt, denen zufolge sich der russische Präsident Wladimir Putin nach dem Wagner-Putschversuch getroffen habe.
Kreml bestätigt: Wladimir Putin traf Jewgeni Prigoschin nach Putschversuch
"In der Tat hatte der Präsident ein solches Treffen, er hat dazu 35 Leute eingeladen - alle Kommandeure von Einheiten und die Führung des Unternehmens, darunter Prigoschin selbst", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am 10. Juni 2023 der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Putin hatte die Wagner-Aufständischen zuvor als "Verräter" bezeichnet.
Putin bittet Prigoschin zu Gespräch: Darüber wurde nach dem Aufstand gesprochen
Dmitri Peskows Angaben nach dauerte die Aussprache drei Stunden und fand am 29. Juni statt - also mehrere Tage nach der gescheiterten Revolte Prigoschins gegen die Militärführung. Während des Gesprächs habe Putin seine Einschätzung sowohl bezüglich der Aktivitäten von Wagner auf dem Schlachtfeld in der Ukraine gegeben als auch während des Aufstands am 24. Juni. Der Kremlchef habe sich aber auch die Version der Wagner-Offiziere zu dem Aufstand angehört.
Wagner-Kolonne brach Aufstand kurz vor Moskau ab - Prigoschin nach Belarus ausgereist
Am 24. Juni ließ Wagner-Chef Prigoschin, nachdem er Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu einen Angriff auf Militärlager seiner Privatarmee vorgeworfen hatte, die südrussische Stadt Rostow am Don von seinen Einheiten besetzen und setzte zugleich eine Militärkolonne Richtung Moskau in Marsch. Bei ihrem Vormarsch auf die russische Hauptstadt schossen die Wagner-Truppen mehrere Hubschrauber und ein Flugzeug ab; mehrere Besatzungsmitglieder starben. Am Abend gab Prigoschin nach Verhandlungen mit dem Kreml, in denen in Belarus Machthaber Alexander Lukaschenko als Vermittler fungierte, den Rückzugsbefehl.
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Obwohl Putin während des Aufstands von Verrat gesprochen hatte, bestätigte der Kreml später einen Kompromiss, der allerdings die Ausreise Prigoschins nach Belarus zur Bedingung hatte. Die Wagner-Söldner sollten dann entscheiden, ob sie ebenfalls ausreisten oder nach der Unterzeichnung neuer Verträge mit dem Verteidigungsministerium weiter an der Seite Russlands in der Ukraine kämpfen. Putin sicherte der Wagner-Truppe auch Straffreiheit zu.
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loc/news.de/dpa