Die Ukraine hat bei der Anfang Juni gestarteten Gegenoffensive bislang nur wenige Gebietsgewinne erzielt. Doch offenbar steckt dahinter ein Plan. Außerdem können die Streitkräfte auch schon einige Erfolge vorweisen.
Entgegen mancher Erwartungen aus dem Westen kommt die Ukrainer mit ihrer seit rund einem Monat laufenden Gegenoffensive nur langsam voran. Doch die Streitkräfte aus Kiew haben offenbar einen ganz genauen Plan, wie sie die von Russland eroberten Gebiete befreien wollen.
Ukraine-Krieg aktuell: Russische Truppen sollen bei Gegenoffensive "allmählich zermürbt" werden
Laut einer aktuellen Analyse der US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW), sind die ukrainischen Truppen dazu übergegangen, "auf Kosten langsamerer Gebietsgewinne" die russischen Kräfte und Ausrüstung "allmählich zu zermürben". Dies sei jedoch "kein Hinweis auf eine Pattsituation oder darauf, dass die Ukraine keine großen Gebiete zurückerobern kann." Am Donnerstag, 6. Juli, habe die Ukraine, die Bemühungen die russischen Personal- und Logistikressourcen schrittweise zu schwächen an mindestens drei Frontabschnitten fortgesetzt. Laut ukrainischen Militärs würden aktuelle Gegenoffensiven in den Regionen Bachmut, westlich von Donezk und westlich von Saporischschja durchgeführt.
Das sind die bisherigen Erfolge der Ukraine bei der Gegenoffensive
Derweil kann die Ukraine bereits auch einige Erfolge verzeichnen. So belegen laut ISW geolokalisierte Aufnahmen, dass Präsident Selenskyjs Männer etwa fünf Kilometer südwestlich von Bachmut auf den westlichen Stadtrand von Klischtschiwka vorgerückt seien. Laut der stellvertretenden Verteidigungsministerin Hanna Malyar haben ukrainische Streitkräfte in den vergangenen Tagen sechs russische Munitionsdepots in der Region Tawrija ausgelöscht. Zudem seien bei Kämpfen in der vergangenen Woche 14,4 Quadratmeilen Territorium zurückerobert worden. Und wie die "New York Post" berichtet, erklärte der General Oleksii Hromov, dass die Ukraine seit dem 4. Juni neun Siedlungen und mehr als 60 Quadratmeilen befreien konnte.
Wolodymyr Selenskyj wollte Gegenoffensive im Ukraine-Krieg früher starten
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einem am Mittwoch bei "CNN" ausgestrahlten Interview zu den aktuellen Entwicklungen: "Ich wollte, dass unsere Gegenoffensive viel früher beginnt, weil jeder verstanden hat, dass ein größerer Teil unseres Territoriums vermint sein wird, wenn die Gegenoffensive später beginnt." Er wünschte sich vom Westen schnellere Waffenlieferungen und gab zugleich zu, dass eine Verlangsamung der Gegenoffensive auch aufgrund von Schwierigkeiten auf dem Schlachtfeld erfolgt sei.
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gom/rad/news.de