Nach dem gestoppten Putschversuch in Russland ist Jewgeni Prigoschin seit Tagen verschwunden. Doch jetzt gibt es ein neues Lebenszeichen des Wagner-Chefs. In einer Botschaft an die russische Bevölkerung, redet er von seinem "Marsch der Gerechtigkeit".
Wo sich Jewgeni Prigoschin nach seinem gestoppten Putschversuch in Russland aktuell genau aufhält, ist unbekannt. Der Wagner-Chef hat sich seitdem nicht mehr öffentlich gezeigt. Vor wenigen Tagen sagte Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus, dass er in sein Land eingereist sei. Der Putin-Vertraute hatte zuvor für einen Deal zwischen den Wagner-Söldnern und dem Kreml gesorgt. Jetzt gibt es auch ein neues Lebenszeichen von Prigoschin.
Jewgeni Prigoschin meldet sich zurück und spricht über "Marsch der Gerechtigkeit"
Der Wagner-Chef hat sich via Sprachnachricht auf dem russischsprachigen Telegram-Kanal "Grey Zone" zu Wort gemeldet. Dort bittet er erneut um Unterstützung für seine Söldnertruppe und geht noch einmal auf den Aufstand in Russland vor über einer Woche ein. "Ich möchte, dass Sie verstehen, dass unser 'Marsch der Gerechtigkeit' darauf abzielte, Verräter zu bekämpfen und unsere Gesellschaft zu mobilisieren. Und ich denke, das ist uns in weiten Teilen gelungen", so Prigoschin. Weiter sagt er: "Ich bin sicher, dass ihr in naher Zukunft unsere nächsten Siege an der Front sehen werdet. Danke, Leute!". Dass es sich wirklich um eine Botschaft des Wagner-Chefs handelt, ist laut dem britischen Boulevardblatt "Daily Star" von mehreren russischen Medien bestätigt worden.
Wie geht es für den Wagner-Chef und seine Söldner weiter?
Viele Experten sind sich einig, dass Prigoschin seinen ehemaligen Verbündeten Wladimir Putin mit dem Putschversuch enorm geschwächt hat. Gleichzeitig ist unklar, ob der Kreml-Despot den Wagner-Chef wirklich ungestraft davonkommen lässt. In Russland wurde jetzt Prigoschins Medienkonzern "Patriot Media" geschlossen. Währenddessen sollen sich zahlreiche Wagner-Söldner in Belarus niedergelassen haben, dort neue Stützpunkte aufbauen. Laut der US-Denkfabrik verlagern die Söldner zudem "einige ihrer Ausbildungskapazitäten" nach Belarus.
Lesen Sie auch: Putin in Gefahr? Belarus-Diktator will mit Wagner-Söldner kämpfenThe #WagnerGroup is reportedly suspending regional recruitment on a temporary basis.#Wagner may have paused domestic recruitment as it attempts to grapple with formalization processes under the Russian MoD & move some of its training capacity to #Belarus. https://t.co/PfQyAsILT5 https://t.co/ocBlKpA4l1
— ISW (@TheStudyofWar) July 4, 2023
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gom/rad/news.de