Im russischen Staats-TV wird immer wieder mit Angriffen auf westliche Nato-Staaten gedroht. In einer Talkshow nahm ein Kreml-Propagandist jetzt erneut Großbritanniens Hauptstadt London ins Visier. Doch wie ernst muss man solche Aussagen nehmen?
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 vergeht fast kein Tag ohne neue Drohungen aus Russland. Eine beliebte Plattform für Hasstiraden gegen den Westen ist das staatlich gesteuerte Fernsehen. Debattiert wurde dort auch schon häufiger über einen möglichen Einsatz von Atombomben oder Angriffe auf Nato-Staaten. Jetzt schockte ein Putin-Propagandist schon wieder mit unfassbaren Äußerungen.
Drohung im Russen-TV: Putin-Propagandist will City of London zerstören
Anton Geraschchenko, Berater des ukrainischen Innenministeriums, teilte auf Twitter einen kurzen Clip aus einer russischen Talkshow. Ein kremltreuer Propagandist spricht darin eine unverhohlene Drohung in Richtung Großbritannien aus. Er sagt: "Solange die City (of London) nicht zerstört wird, solange sie als ein, wenn auch nur sekundäres, Finanzzentrum der Welt existiert, das auf einer mehrstufigen Managerkultur basiert, bis dahin ist dieses Leichengift eine Gefahr... Wir werden es begraben." Großbritannien unterstützt die Ukraine im Krieg gegen Russland immens, hat Kiew unter anderem Langstreckenwaffen geliefert.
Attention, London!
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) June 21, 2023
Russian propagandists threaten to "bury" the business part of London - the City. pic.twitter.com/cWqbSIvl66
Twitter-Nutzer weisen auf mögliche Reaktion des Westens bei russischem Atombomben-Angriff hin
Viele andere Twitter-Nutzer nehmen solche Drohungen gar nicht mehr ernst. Einer macht auf die möglichen Konsequenzen eines russischen Attacke auf London aufmerksam: "Das Vereinigte Königreich verfügt schätzungsweise über 225 Atomwaffen. Alle eingesetzten Sprengköpfe werden von der Royal Navy kontrolliert, die mit 4 atomgetriebenen U-Booten ständig auf See präsent ist. Dies gewährleistet eine sichere Zweitschlagskapazität im Falle eines nuklearen Angriffs." Ein weiterer User schreibt: "Es ist immer noch erstaunlich, dass sie sich frei fühlen, so zu reden, und irgendwie denken, dass es eine kluge Sache ist - sogar die Sowjets waren vorsichtiger mit ihrer Glaubwürdigkeit". In einem weiteren Tweet heißt es: "das ist echt lustig... sie können nicht mal ein kleines Dorf in der Ukraine einnehmen :D :D Ich liebe es, dass sie immer so reden, als ob ihnen die Welt gehört und sie eine überlegene Macht sind :D :D".
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gom/bos/news.de