Russische Soldaten sollen in der Ukraine Zivilisten und Kriegsgefangene schwer foltern. UN-Experten zeigen sich äußerst besorgt nach entsprechenden Zeugenberichten und appellieren an den Kreml. Doch weiß Wladimir Putin über diese grauenhaften Methoden schon längst Bescheid?
Wie brutal geht Russland im Ukraine-Krieg wirklich vor? Zwar beteuerte der Kreml immer wieder, keine Zivilisten anzugreifen. Doch bereits im vergangenen Frühjahr gingen Bilder von höchstwahrscheinlich durch russische Soldaten getöteten Bürgern des Kiewer Vororts Butscha um die Welt. Zudem tauchten während des Konflikts mehrere Berichte über in der Ukraine gefundene Folterkammern auf. Gibt Wladimir Putin sogar grünes Licht für die schreckliche Misshandlung von Kriegsgefangenen und Zivilisten? Die Vereinten Nationen (UN) sind äußerst besorgt.
Wladimir Putin gnadenlos? UN-Experten besorgt nach Berichten über Folter durch russische Soldaten
In einer Mitteilung spricht die UN-Sonderberichterstatterin über Folter, Alice Jill Edwards, von "Zeugenaussagen, die darauf hinzudeuten scheinen, dass die russischen Streitkräfte in der Ukraine ukrainischen Zivilisten und Kriegsgefangenen konsequent und absichtlich schwere körperliche und psychische Schmerzen und Leiden zufügen." Dadurch wollen die Kreml-Truppen zum Beispiel an Informationen kommen, Geständnisse erzwingen oder ehemalige Unterstützer der ukrainischen Streitkräfte bestrafen. Die Russen würden dabei unter anderem Elektroschocks und Scheinhinrichtungen einsetzen. Die Methoden seien weitverbreitet. Die Opfer hätten zum Beispiel psychische Traumata, Schäden an inneren Organen, Knochenbrüche oder Schlaganfälle erlitten. Chronische Krankheiten hätten sich verschlimmert.
Zivilisten und Kriegsgefangene sollen im Ukraine-Krieg mit Elektroschocks und Scheinhinrichtungen misshandelt worden sein
In einem Schreiben an die russische Regierung geht Edwards gemeinsam mit anderen UN-Experten davon aus, dass bei den mutmaßlichen Folterungen "ein gewisses Maß an Koordination, Planung und Organisation sowie die direkte Genehmigung, bewusste Politik oder offizielle Duldung durch vorgesetzte Behörden" vorliege. Es wird die strafrechtliche Verfolgung durch unabhängige Behörden dieser "Kriegsverbrechen" gefordert. Laut der Mitteilung will Alice Jill Edwards noch in diesem Jahr für eine eigene Untersuchung in die Ukraine reisen. Russland selbst hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert und in den vergangenen Monaten auch immer wieder Folter der eigenen Männer durch ukrainische Truppen beklagt. Laut "Daily Mail" hat die russische Regierung nach aktuellen UN-Statuten insgesamt 60 Tage Zeit, um eine formelle Antwort auf den Folterbericht zu geben.
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gom/bos/news.de