Er bezog sich auf das fünfte Gebot der Bibel und wurde kaltgestellt. Weil ein russischer Priester sich gegen den Ukraine-Krieg aussprach, musste er weichen. Es dürfte eine Handlung im Sinne Wladimir Putins gewesen sein.
Auch wenn Wladimir Putin als besonders fromm gilt und sich einer Expertin zufolge zuletzt mit der Rückgabe einer mittelalterlichen Ikone sogar als "Hüter des Glaubens" inszenierte, scheint es in Russland eine klare Grenze für Geistliche zu geben. Denn wenn es um den Ukraine-Krieg geht, ist es mit der christlichen Nächstenliebe beim Kreml-Tyrannen offensichtlich nicht besonders weit her. Ein russischer Priester wurde nach geltenden Putin-Gesetzen für seine Anti-Kriegs-Äußerungen sogar bestraft. Darüber berichtet aktuell der britische "Daily Star".
Wladimir Putin außer sich: Anti-Kreml-Priester predigt gegen den Ukraine-Krieg
Demnach wurde der Priester Ioann Burdin wegen einer Predigt gegen den Krieg in der Ukraine des Amtes enthoben. Dabei hatte er sich, wie es heißt, schlicht auf eine der wichtigsten christlichen Formeln bezogen, die in der Bibel postuliert werden: "Du sollst nicht töten!" Doch das fünfte Gebot scheint im Ukraine-Krieg von Wladimir Putin nicht zu gelten. Burdin ist einer von mehreren russischen Priestern, die sich Putins Unmut zugezogen haben, indem sie sich gegen den Krieg in der Ukraine aussprachen, schreibt der "Daily Star".
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"Wir Christen können nicht tatenlos zusehen, wenn ein Bruder einen anderen tötet", sagte Burdin Ende vergangenen Jahres in seiner Predigt. "Das Blut der Ukrainer klebt nicht nur an den Händen der Führer der Russischen Föderation und der Soldaten, die ihre Befehle ausführen. Ihr Blut klebt an den Händen eines jeden von uns, der diesen Krieg gebilligt oder geschwiegen hat", fügte er laut "Daily Star" hinzu. Seine Predigt, in der er das Gebot "Du sollst nicht töten" betonte, wurde daraufhin den Spitzen der orthodoxen Kirche mitgeteilt.
Im Sinne von Wladimir Putin: Russisch-orthodoxe Kirche stellt Priester kalt
Und die handelten, ganz im Sinne von Wladimir Putin und der vom Kreml ausgegebenen Propaganda-Linie. Das Resultat: Der Anti-Putin-Priester wurde zur Zahlung einer Geldstrafe von fast 400 Euro verurteilt und gezwungen, von seinem Amt als Gemeindepfarrer zurückzutreten. Nun soll in einer Anhörung vor dem Kirchengericht ein weiterer Blick auf Burdins Predigt geworfen werden.Es könnte also noch schlimmer kommen.
In der Klage werden Burdins Worte als "Untergrabung des Vertrauens der Gläubigen in den Patriarchen und die Bischöfe" und als Schädigung der Kirche und ihrer Einheit beschrieben. Patriarch Kirill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, gehört zu den lautstärksten Befürwortern des Putin-Krieges. Er behauptete unter anderem, dass die Ukrainer die russische Zivilbevölkerung im Donbass "ausrotten" wollen.
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rut/news.de