Beim Evangelischen Kirchentag sorgte Bundeskanzler Olaf Scholz mit einem fragwürdigen Asyl-Witz für Empörung. Der SPD-Politiker sagte, dass Deutschland offenbar einen großen Strand am Mittelmeer habe.
Bundeskanzler Olaf Scholz witzelte auf dem Evangelischen Kirchentag in Nürnberg über Asylsuchende und das Mittelmeer. Mit seiner Aussage sorgte er jedoch für mächtig Kritik und Empörung. Im Netz entbrannte ein Sturm der Entrüstung.
"Deutschland muss einen großen Strand am Mittelmeer haben!" Olaf Scholz schockt mit Asyl-Witz beim Kirchentag
Zunächst erklärte der SPD-Politiker, dass Deutschland zwar ein Land ohne EU-Außengrenze sei, aber trotzdem die meisten Asylantragsteller habe. Der größte Teil davon sei zuvor nicht in anderen EU-Ländern registriert worden. "Ich habe schon den Witz gemacht beim Europäischen Rat: Deutschland muss einen großen Strand am Mittelmeer haben. Denn tatsächlich kommen mehr Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa kommen, in Deutschland an als in den Mittelmeer-Anrainer-Ländern im Einzelnen", sagteScholz am Samstag lächelnd.
"Wer darüber lachen kann, sollte keinen Staat regieren!" Twitter wettert gegen Bundeskanzler
Über diesen mutmaßlichen Witz können jedoch nur wenige lachen. Unter anderem die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch kritisierte Scholz' Aussage. Mehr als 1.150 Tote habe es allein 2023 bislang gegeben - und das Einzige, was dem Kanzler einfalle, sei ein "schlechter Witz", hieß es auf Twitter. "Wer darüber lachen kann, sollte keinen Staat regieren."
Über 1150 Tote im Mittelmeer alleine 2023 und was @Bundeskanzler Scholz dazu einfällt, ist ein schlechter Witz. Wer darüber lachen kann, sollte keinen Staat regieren. pic.twitter.com/Cusk7I0Kn8
— Sea-Watch (@seawatchcrew) June 10, 2023
"Über das Leid von Menschen sollte sich erst recht ein Bundeskanzler nicht lustig machen", schrieb der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer in einem Tweet. "So sollte ein sozialdemokratischer Bundeskanzler niemals über Menschen sprechen", twitterte Lilly Blaudszun, Mitglied des Kirchentags-Präsidiums und der SPD.
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bua/rad/news.de/dpa