Es sind drastische Äußerungen, die ein russischer Exil-Journalist über Wladimir Putin fällt. Angeblich sei der russische Präsident "nicht mehr funktionstüchtig". Er würde sich immer weiter zurückziehen, seine Mitarbeiter sollten alles regeln.
Wie geht es wirklich zu im Kreml unter Präsident Wladimir Putin? Angeblich recht still. Das behauptet zumindest der russische Exil-Journalist Lev Kaldik, der mit Kreml-Insidern gesprochen haben will, die ihm einen mutmaßlichen Eindruck vom Arbeiten unter Putin vermitteln sollen. Demnach soll der Kreml-Tyrann schon bereits seit Beginn des Jahres keinerlei große oder kleine Entscheidungen mehr getroffen.
Wladimir Putin am Ende? Kreml-Tyrann zieht sich immer mehr zurück
Gemäß Kaldik soll Wladimir Putin bereits in den vergangenen Jahren damit begonnen haben, Entscheidungen zu delegieren. Anstelle konkreter Anweisungen erhalten Regierungsmitglieder demzufolge keine schriftlichen Befehle mehr. Putin beschränke sich dagegen darauf, andere Regierungsmitglieder anzuweisen, die Entscheidungen zu treffen.
Laut dem russischen Journalisten lautet die Anweisung an Ministerpräsident Michal Mischustin beispielsweise wie folgt: "An Mischustin. Organisieren Sie die Angelegenheit und geben Sie einen Bericht ab." Zusätzlich soll der Kreml-Chef alle Dokumente, die auf seinem Schreibtisch landen, lediglich mit den Worten "Aussortieren und berichten" behandeln.
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Wladimir Putin: Wünsche des Kreml-Diktators werden von seinen Mitarbeitern nicht verstanden
Problemtisch sei das besonders in folgender Hinsicht. In Russland herrscht die Vorstellung, dass Anweisungen immer von oben kommen und staatliche Mitarbeiter entsprechend ausgerichtet sind. Das passive Verhalten von Wladimir Putin stelle daher ein erhebliches Problem dar. Laut Kaldik verstehen die Beamten die Wünsche des Kreml-Chefs oft nicht. Darüber hinaus zögern sie, die Anweisungen auf eigene Faust zu interpretieren, da sie wissen, dass Putin vor ihnen in den Ruhestand treten wird. Dies könnte für sie bedeuten, dass sie möglicherweise ihre Entscheidungen erneut erklären müssten.
Was daraus resultiert? Anstatt eigenständige Entscheidungen zu treffen, schieben die Behörden im russischen Staatsapparat die Verantwortung hin und her. Dieser Umstand führe zu einer Verlangsamung der Abläufe. Als Beispiel werden unter anderem die Anti-Putin-Rebellen in Belgorod genannt, die mehrmals die Grenze überqueren konnten.
Putin-Mitarbeiter planen angeblich für die Zeit nach seinem Ende
Darüber hinaus soll sich die mittlere Führungsebene des öffentlichen Dienstes des Kremls und der Regierung schon jetzt auf eine Zeit nach dem Kreml-Tyrannen vorbereiten. Das Urteil, das sie treffen, klingt vernichtend: Wladimir Putin sei "nicht mehr funktionstüchtig, und jeder versteht das. Der Staatsapparat rotiert in Trägheit. Niemand, auch nicht die Militärs, will handeln".
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rut/news.de
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