Sind Russlands jüngste militärische Erfolge etwa frei erfunden? Das zumindest behauptet aktuell Jewgeni Prigoschin. Im Netz macht der Wagner-Chef die angeblichen Kreml-Lügen öffentlich und attackiert dabei auch Wladimir Putin.
Der Chef der paramilitärischen Gruppe Wagner hat die Behauptungen des russischen Verteidigungsministeriums, man habe innerhalb von zwei Tagen 1.500 ukrainische Soldaten getötet, als "absurde Science-Fiction" abgetan.
Jewgeni Prigoschin stellt Wladimir Putin bloß
Jewgeni Prigoschin, dessen Söldnertruppen monatelang im Auftrag des Kremls in Bachmut gekämpft haben, hat die russische Führung abermals verhöhnt, nachdem sie behauptet hatte, eine zweite Großoffensive in Donezk vereitelt zu haben. Während Prigoschin die Lügen des Kremls beim Kurznachrichtendienst Telegram aufdeckt, rollt die ukrainische Gegenoffensive immer weiter an, wie bei der britischen "Daily Mail" zu lesen ist.
Lokalen Berichten zufolge sind die ukrainischen Streitkräfte in Nowodonezke um bis zu fünf oder sechs Kilometer vorgerückt, während nach offiziellen Angaben "heftige Kämpfe" um die Kontrolle der Siedlung stattfinden. Westliche Quellen behaupten zudem, dass Putins Verteidigungsanlagen trotz zahlreicher Soldaten anfälliger denn je seien.
Russland will 1.500 ukrainische Soldaten getötet haben
Das russische Verteidigungsministerium will von all dem jedoch nichts wissen, präsentiert sich stattdessen gewohnt siegessicher. So hieß es am Montagabend aus Putins Lager, dass man zwei ukrainische Angriffe erfolgreich vereitelt habe. Dabei haben man 1.500 Soldaten getötet sowie acht Leopard-Kampfpanzer und 109 gepanzerte Fahrzeuge vernichtet.
Militärische Erfolge nur erfunden! Wagner-Chef Prigoschin deckt Kreml-Lügen auf
Alles Quatsch, behauptet nun jedoch Wagner-Chef Prigoschin, der wiederholt hohe Beamte des Kremls, die russische Armee und Wladimir Putin selbst für vermeintliche Fehltritte bei den Kriegsanstrengungen gerügt hat. In einer auf dem Telegram-Kanal seines Pressedienstes veröffentlichten Stellungnahme sagte der 61-Jährige, dass man täglich 150 Kilometer zurücklegen müsse, um so viele ukrainische Soldaten zu töten. "Ich glaube daher, dass es sich hierbei einfach um eine wilde und absurde Science-Fiction handelt", so Prigoschin. "Wenn man die Zahlen des Ministeriums zusammenzählt, würde das bedeuten, dass "wir den gesamten Planeten bereits fünfmal zerstört haben", fügte er sarkastisch hinzu.
Experten sicher: Russische Verteidigungslinien aktuell brüchiger denn je
Ähnlich scheinen es auch europäische und amerikanische Militärs, die Kiew beraten, zu sehen. Sie sind sich sicher, dass die Verteidigungslinien des Kremls brüchiger denn je sein könnten, behauptet ein Insider gegenüber "The Economist". Semyon Pegov, ein dem Kreml nahestehender "Milblogger", bestätigte, dass die Ukraine bei einem Angriff in Novoselivka-Ugledar "einige Erfolge" erzielt habe. Gleichzeitig behauptet er, dass die Nachrichten aus der von Russland kontrollierten Region "stündlich alarmierender" werden. Pegov, der auch unter seinem Pseudonym Wargonzo bekannt ist, ist sich sicher, dass der jüngste Angriff der ukrainischen Truppen "viel heftiger war" als von Russland behauptet. Russland selbst hält weiter an seiner Version fest.
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