Die AfD sahnt in aktuellen Umfragen kräftig ab. Sie kann teilweise so viele Wähler wie noch nie für sich gewinnen. Doch warum ist die rechtspopulistische Partei so beliebt? Es spielen wohl mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle.
Die deutschland/1/">Alternative für Deutschland befindet sich aktuell im Höhenflug. In neuen Umfragen (Deutschlandtrend, Insa-Sonntagstrend für "Bild") kommt die rechtspopulistische Partei auf Werte von 18 oder 19 Prozent. Damit liegt die AfD mittlerweile gleichauf mit der SPD und deutlich vor den weiteren Ampel-Parteien Grüne und FDP. Was sind die Ursachen für den scheinbaren Rechtsruck in Deutschland?
AfD im Umfragehoch - Ist die Ampel-Regierung schuld?
Sicher ist: Es gibt nicht die eine konkrete Ursache, warum immer mehr Menschen die AfD wählen würden. Mehrere Experten sehen jedoch eine Mitschuld der Ampel-Regierung. So sagt zum Beispiel Politik-Professor Jürgen Falter (79) von der Universität Mainz gegenüber "Bild": "Bei Wokeness, Identitätspolitik und Asyl zwingen Teile von SPD und Grünen einer andersdenkenden Mehrheit ihren Willen auf, die FDP trägt vieles mit. Dadurch verliert die Koalition zwangsläufig an Zustimmung." Und Politikwissenschaftler Nils Diederich (89) von der Freien Universität Berlin ergänzt: "Wachsende Teile der Gesellschaft fühlen sich nicht mehr wahrgenommen." Zudem hätten die Debatte um das neue Heizgesetz von Wirtschaftsminister Robert Habeck und die Graichen-Affäre "Unbehagen" bei der Bevölkerung geschaffen. Yasmin Fahimi (55), Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbunds sieht noch einen weiteren Grund für das Erstarken der AfD in der Uneinigkeit der Ampel-Parteien. "Wenn sich die Regierungsparteien bei jeder Entscheidung in die Haare kriegen, entsteht das Gefühl politischer Instabilität - und davon profitiert die AfD", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
CDU verliert viele Stimmen an die AfD - erreicht die Union mit ihren Themen nicht mehr die Wähler?
Auch Friedrich Merz (67), Chef der Oppositionspartei CDU, beschuldigte die Ampel-Koalition zuletzt auf Twitter, für das Umfragehoch der AfD verantwortlich zu sein. Er machte dafür auch das Gendern in Nachrichtensendungen verantwortlich. Doch dafür bekam er heftige Kritik. Gleichzeitig schloss Merz im "Heute Journal" eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage wandern zudem besonders viele Wähler von der CDU/CSU zur AfD ab (Anteil von 24 Prozent unter den neuen Stimmen). CDU-Generalsekretär Mario Czaja (47) sagte deshalb gegenüber "Bild", der Union müsse es "besser gelingen, unsere Alternativen zur derzeitigen Politik, unsere Konzepte und unsere Ideen zu vermitteln". Politikwissenschaftler Michael Koß (Leuphana Universität Lüneburg) zweifelt an der Strategie der Union, ebenfalls auf eher rechtsgerichtete Rhetorik zu setzen. Das berge "natürlich immer die Gefahr, dass man Wählerinnen und Wählern damit das Original schmackhaft macht", sagte er gegenüber dem WDR. Das Original sei dabei "immer die AfD".
Von welchen Menschen wird die AfD gewählt?
Politologe Thorsten Faas (Otto-Suhr-Institut) sagte gegenüber dem WDR außerdem, dass einige Menschen die AfD auch aus inhaltlichen Gründen sowie aus Protest gegen "die da oben" wählten. Außerdem analysierte Manfred Güllner, Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, für "Bild", dass die AfD vor allem bei einer "radikalisierten Mittelschicht" mit "Abstiegsängsten" punkten kann. Zudem hätten diese Menschen eine "pessimistischere Wirtschaftserwartungen".
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gom/rad/news.de/dpa
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