Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldner-Gruppe "Wagner", soll angeblich mächtig an toten Söldnern im Ukraine-Krieg verdienen. Eine Menschenrechtlerin packt über ein bizarres Geschäftsmodell aus.
Laut ukrainischen Angaben sollen mehr als 209.000 russische Soldaten in der Ukraine ihr Leben verloren haben. Für Söldner-Boss Jewgeni Prigoschin ein lukratives Geschäft. Er verdient laut Medienberichten kräftig an den Kriegstoten.
Bizarres Geschäftsmodell im Ukraine-Krieg! Jewgeni Prigoschin kassiert Geld für tote Russen-Söldner
"Allen Söldnern verspricht der russische Staat einen Sold von 200.000 Rubel (2.300 Euro) pro Monat", sagt Olga Romanowa, russische Menschenrechtlerin und Gründerin der Organisation "Russland hinter Gittern", gegenüber der "Bild". Prigoschin, Chef der Wagner-Gruppe, soll daraus ein schmutziges Geschäftsmodell machen. Der 62-Jährige rekrutiert nämlich auch Schwerbrecher und holt sie aus dem Knast. Nach sechs Monaten an der Front sollen ihnen die Haftstrafen erlassen werden. "Die Männer sollen ihren Lohn erst nach sechs Monaten an der Front ausgezahlt bekommen. Doch solange überleben nur die wenigsten. Man schätzt, dass die Einheiten der Gruppe bislang bis zu 80 Prozent Verluste erlitten haben. Die Gehälter der Toten werden dann von der 'Wagner'-Gruppe einbehalten", sagt Romanowa gegenüber der "Bild".
Reich durch tote Soldaten! So viel kassiert der Söldner-Boss
Doch damit nicht genug: Die russischen Behörden versprechen den Angehörigen von Gefallenen zudem ein "Sarg-Geld" von fünf Millionen Rubel (57.603 Euro). Doch auch diese Summe soll Prigoschin in vielen Fällen selbst kassieren. "Die meisten Kriminellen verbrachten ihr Leben in den vergangenen Jahren in den Straflagern und hatten kaum oder gar keinen Kontakt zu ihren Familien. Wenn sie an der Front fallen, gibt es niemanden mehr, dem das Geld ausgezahlt werden kann. Auch dieses Geld behält Prigoschin für sich", führt die Expertin aus.
Das ist jedoch nicht der einzige Deal, von dem der Wagner-Boss angeblich profitiert. "Gefangene, die jemanden haben, der für sie an Prigoschin eine hohe Geldsumme zahlen kann, können sich freikaufen", berichtet Romanow im Gespräch mit der "Bild". "Sie werden dann in die Berge von Tschetschenien gebracht, wo sie sechs Monate absitzen. Dann wird angegeben, dass sie diese Zeit in der Ukraine verbracht haben und sie kommen frei." Zahlreiche Mörder sollen auf diese Weise verschwunden sein.
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bua/news.de
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