Rebellen haben die russischen Grenzregion Belgorod überfallen. In den sozialen Medien rufen sie zum Widerstand gegen das Kreml-Regime auf. Ihr Ziel: Der Sturz von Wladimir Putin.
Panik im Kreml! Einheiten der Legion "Svoboda Rossii" (Freedom of Russia Legion) sowie des Russischen Freiwilligenkorps (RDK) haben am Montag die russische Grenzregion Belgorod überfallen. Mitglieder der Anti-Putin-Miliz behaupteten, dass sie eine entmilitarisierte Zone an der Grenze sichern wollen, um russischen Beschuss und Raketenangriffe auf ukrainisches Gebiet zu verhindern. Nun äußert sich ein Mitglied der Rebellen in einem Interview und hat eine klare Botschaft an Wladimir Putin.
Panik im Kreml nach Angriffen in Belgorod! Russische Rebellen drohen Wladimir Putin
Die Angriffe in der Region Belgorod zeigen, dass die russische Widerstandsbewegung real ist und Wladimir Putin die Sicherheitslage im eigenen Land nicht mehr unter Kontrolle habe, sagte Ilja Ponomarjow, ehemaliger russischer Abgeordneter und politischer Vertreter der Legion, gegenüber dem britischen "Express". Die Übergriffe sollen eine "verheerende" psychologische Wirkung sowohl auf die Kreml-Eliten als auch auf die gewöhnlichen Russen haben.Das Gefühl der "Verwundbarkeit" verstärke sich. Außerdem könnte sie die Unterstützung für den russischen Präsidenten untergraben. Laut Ponomarjow hätten die Angriffe in Belgorod sowohl in der zivilen als auch in der militärischen Verwaltung Russlands Panik ausgelöst.
"Die Botschaft richtet sich nicht an Putin, sondern an die russischen Eliten und das einfache Volk", sagte er. "Sie [russische Regierung] lügen euch an, sie haben die Situation nicht unter Kontrolle und - was auch sehr wichtig ist - sie zeigen, dass der russische Widerstand existiert, denn sie versuchen tatsächlich, dies herunterzuspielen.Die offizielle russische Propaganda befindet sich in einem Schockzustand."
"Die Russen gehen nach Hause, um ihr Land von Putins Tyrannei zu befreien"
Ponomarjow sagte zudem, dass die Angriffe an der Grenze weitergehen und an Umfang zunehmen werden. "Zum ersten Mal weht die weiß-blau-weiße Flagge tatsächlich über russischem Territorium. Das ist sehr wichtig. Es sind nicht die Ukrainer, die Russland befreien, sondern die Russen. Die Russen gehen nach Hause, um ihr Land von Putins Tyrannei zu befreien. Das Endziel ist Moskau, der Kreml." Die besagte Flagge wurde von der KPD (Kongresses der Volksdeputierten) und der Legion als nationales Symbol für ein neues und demokratisches Russland angenommen, sobald das Putin-Regime gestürzt ist.
Russische Rebellen rufen Russen zum Widerstand gegen Kreml-Diktatur auf
In den sozialen Medien forderte die Legion die russischen Bürger am Montag auf, sich dem Kampf gegen das Putin-Regime anzuschließen. "Bürger von Russland! Wir sind Russen wie ihr. Der einzige Unterschied zwischen uns ist, dass wir die Handlungen der Verbrecher an der Macht nicht länger rechtfertigen wollten und zu den Waffen griffen, um unsere und Ihre Freiheit zu verteidigen", ist auf dem Telegram-Kanal der Legion zu lesen. "Doch heute ist es an der Zeit, dass wir alle die Verantwortung für unsere eigene Zukunft übernehmen. Es ist an der Zeit, dass die Diktatur des Kremls beendet wird."
Und weiter: "Bewohner der Grenzregionen! Bleiben Sie zu Hause, leisten Sie keinen Widerstand und haben Sie keine Angst: Wir sind nicht Ihre Feinde. Im Gegensatz zu Putins Zombies rühren wir die Zivilbevölkerung nicht an und benutzen sie nicht für unsere eigenen Zwecke. Die Freiheit ist nah!"
Moskau meldet 70 "vernichtete Terroristen" nach Kämpfen in Belgorod - Rebellen bezichtigen den Kreml der Lüge
Mittlerweile teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass die angreifenden Truppen "blockiert und zerschlagen" wurden. "Mehr als 70 ukrainische Terroristen, vier gepanzerte Fahrzeuge und fünf Geländewagen wurden vernichtet", sagte Militärsprecher Igor Konaschenkow. Neben dem Grenzschutz seien auch Luftwaffe und Artillerieeinheiten zur Bekämpfung der Eindringlinge eingesetzt worden. In einem Video zeigte das Ministerium mutmaßliche Schläge aus der Luft gegen die Angreifer.
Die Legion äußert sich jedoch völlig anders in ihrem Telegram-Kanal. "Wir haben die Ergebnisse des Tages mit der RDK noch nicht zusammengefasst, aber wir können sagen, dass die Legionäre heute in der Putin-Horde für Aufsehen gesorgt haben: Wir haben eine motorisierte Kompanie der RF-Streitkräfte 'entmilitarisiert' und mehrere Einheiten ihrer gepanzerten Fahrzeuge zerstört", ist dort zu lesen. "Wir reden kein Geschwätz wie die Kreml-Propagandisten, die uns erfundene Verluste zuschreiben, also werden Sie bald eine Videobestätigung unserer Aktionen sehen." Unabhängig lassen sich die Angaben sowohl vom russischen Verteidigungsministerium als auch der Freiheitslegion jedoch nicht überprüfen.
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bua/rad/news.de