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Letzte Generation: "Wie können Sie es wagen?" Klimakleber attackieren Kanzler Scholz

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Protestformen der "Letzten Generation" vor Schülern als "völlig bekloppt" bezeichnet. Die sogenannten Klimakleber reagierten darauf wiederum mit heftiger Kritik. Offenbar planen sie schon weitere Aktionen.

Olaf Scholz sprach mit Schülern im brandenburgischen Kleinmachnow über die Klimaaktivisten der "Letzten Generation". (Foto) Suche
Olaf Scholz sprach mit Schülern im brandenburgischen Kleinmachnow über die Klimaaktivisten der "Letzten Generation". Bild: picture alliance/dpa | Soeren Stache

Die "Letzte Generation" nervt mit ihrem Protest für einen besseren Klimaschutz weiter große Teile der deutschen Bevölkerung. Die Aktivisten wollen unter anderem durch das Festkleben an Straßen die Bundesregierung zum schnelleren Handeln bewegen. Doch diese hat für die sogenannten Klimakleber wenig Verständnis. Jetzt hat sich auch Kanzler Olaf Scholz kritisch gegenüber der "Letzten Generation" geäußert. Dafür bekommt er sofort heftigen Gegenwind.

"Letzte Generation" reagiert geschockt auf Kritik von Olaf Scholz

Die Klimaschutz-Aktivisten der Letzten Generation haben sich "fassungslos" über die Kritik von Bundeskanzler Olaf Scholz an ihren Anklebe-Aktionen geäußert, die der SPD-Politiker im Gespräch mit Schülern als "völlig bekloppt" abgekanzelt hatte. "Herr Scholz, wie können Sie es wagen, sich vor die Kinder zu stellen, deren Zukunft Sie gerade vernichten und davon zu sprechen, dass Sie Protest gegen Ihre zerstörerische Politik 'völlig bekloppt' finden?", erklärten die Umweltschützer. Es sei schließlich die Schuld des Kanzlers, dass Menschen auf Deutschlands Straßen friedlich versuchen müssten, ihre Grundrechte zu erstreiten. "Die Ursache unseres Protests liegt in der verantwortungslosen Befeuerung des gesellschaftlichen Zusammenbruchs durch die Regierung Scholz."

Die Gruppe Letzte Generationen macht regelmäßig mit Sitzblockaden und Aktionen in Museen auf die fatalen Folgen der Erderhitzung aufmerksam. Die Mitglieder kleben sich dabei häufig fest - an Straßen oder auch an Kunstwerken.

Olaf Scholz bezeichnete Aktionen der Klimaschutz-Gruppe als "völlig bekloppt"

Scholz hatte am Montag in einer Schule im brandenburgischen Kleinmachnow gesagt: "Ich finde das völlig bekloppt, sich irgendwie an ein Bild festzukleben oder auf der Straße." Er habe den Eindruck, dass es auch nicht dazu beitrage, dass irgendjemand seine Meinung ändere, sondern es ärgerten sich vor allem alle. "Das ist eine Aktion, von der ich glaube, dass sie nicht weiterhilft", sagte Scholz. Zum EU-Projekttag besuchte der Kanzler die Eigenherd-Schule und stellte sich Fragen von Schülerinnen und Schülern.

Dazu erklärte die Gruppe Letzte Generation, Scholz präsentiere sich als "der liebe Onkel", obwohl er wisse, dass er diese Kinder gerade in einen globalen Schulbus schiebe, der mit 98 Prozent Wahrscheinlichkeit tödlich verunglücke. Damit zitierten die Aktivisten eine Aussage des früheren Leiters des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber. Er hatte 2019 mit Blick auf die unzureichende Klimaschutzpolitik gesagt: "Ich sage Ihnen, dass wir unsere Kinder in einen globalen Schulbus hineinschieben, der mit 98 Prozent Wahrscheinlichkeit tödlich verunglückt."

Letzte Generation plant offenbar Kampagne gegen "Superreiche" in Bayern

Derweil sollen die Proteste der Klimaschutz-Gruppe weitergehen. Laut Informationen der "Welt" planen die Aktivisten eine Kampagne gegen "Superreiche" in Bayern. Start dafür sei der 5. Juni. Dies gehe aus einem internen Papier hervor. Im August und September seien weitere Aktionen in Berlin und Bayern geplant. Was die "Letzte Generation" allerdings dabei genau vorhat, sei noch unklar. Für die Aktivisten könnte es bald allerdings auch weiteren rechtlichen Ärger geben. So wird zum Beispiel aktuell in Brandenburg geprüft, ob es sich bei der "Letzten Generation" um eine kriminelle Vereinigung handelt. Wie der "Focus" berichtet, wollen auch Berlins Regierung und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) härter gegen die Klimakleber vorgehen. So brachte GdP-Sprecher zum Beispiel gegenüber der Deutschen Presse-Agentur einen Führerscheinentzug als Mittel gegen die Aktivisten ins Spiel. Dies träfe selbst "diejenigen, die scheinheilig vorgeben, für den Klimaschutz zu kämpfen."

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/loc/news.de/dpa

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