Nutzer von Gas- oder Ölheizungen müssen in den kommenden Jahren mit Extrakosten rechnen. Schuld daran ist ein Extrazuschlag auf den Schadstoff-Ausstoß (CO2). So teuer wird Heizen zwischen 2023 und 2026.
Wer mit Gas und Öl heizt, wird sich in den kommenden Jahren auf weitere Preissteigerungen einstellen müssen. Und das nicht etwa wegen des neuen Gebäudeenergiegesetzes, das von der Ampel-Koalition auf den Weg gebracht wurde. Oder wegen steigender Marktpreise. Sondern wegen des Extrazuschlags auf den Schadstoff-Ausstoß (CO2), wie aktuell bei der "Bild"-Zeitung zu lesen ist.
Hohe Energiepreise: So teuer sollen Heizöl und Gas werden
Dieser Zuschlag, der noch von der alten Bundesregierung eingeführt wurde, steigt jedes Jahr an. Derzeit beträgt er laut "RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung" 30 Euro pro Tonne CO2. Das entspricht einem Aufschlag um neun Cent je Liter auf den Heizölpreis. Bis 2026 soll der Klimazuschlag schrittweise steigen, heißt es. Im Jahr 2024 soll er auf 35 Euro, 2025 auf 45 Euro je Tonne steigen. Ab dem Jahr 2026 gilt ein Preiskorridor von mindestens 55 und höchstens 65 Euro. Bedeutet: Der Liter Heizöl wird noch mal um gut neun Cent teurer.
Klimazuschlag treibt Gas- und Öl-Preise weiter in die Höhe
Etwas günstiger kommen hingegen Nutzer von Gasheizungen weg, wie bei der "Bild"-Zeitung zu lesen ist. Dort beträgt der Aufschlag etwa ein Cent je Kilowattstunde Gas (kWh). Nach Angaben des RWI steigt der Aufschlag bis 2026 auf rund zwei Cent/kWh. Das Vergleichsportal Verivox berechnet, dass ein Single, der im Schnitt rund 5000 Kilowattstunden Gas fürs Heizen im Jahr verbraucht, bis 2026 zwischen 66 und 78 Euro zusätzlich zahlt. Eine vierköpfige Familie mit Ölheizung muss laut Verivox bis zu 412 Euro/Jahr mehr bezahlen.
Wie teuer wird Heizen? Ab 2027 ist der EU-Emissionshandel geplant
Damit nicht genug. Ab 2027 soll das Abgabesystem in einen europaweiten Emissionshandel überführt werden. Experten gehen laut Verivox dabei von signifikant höheren CO2-Preisen aus, die Benzin, Heizöl und Erdgas ab 2030 nochmals massiv verteuern werden. Die Folge: Nach Berechnungen des Energieexperten Prof. André Thess könnte der Aufschlag je Liter Heizöl dann bis zu 30 Cent betragen. Bei Gas wird hingegen eine Erhöhung von fünf Cent pro Kilowattstunde erwartet.
Wärmepumpen sollen Gas- und Ölheizungen künftig ersetzen
Die Grünen warnen bereits seit Wochen, dass Heizöl und Gas in Zukunft viel teurer werden. Darum und für den Klimaschutz läutet die Bundesregierung daher den Abschied von Gas- und Ölheizungen ein. Nach langen Diskussionen hat sich die Bundesregierung darauf geeinigt, dass der Einbau von neuen Gas- und Ölheizungen ab 2024 verboten wird. Künftig soll dabei auch die Wärmepumpe für warme Wohnungen und Häuser sorgen. "Noch können sich viele Menschen nicht vorstellen, wie teuer Öl und Gas sein werden", hatte unter anderem Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) im Gespräch mit "Bild" erklärt. Anders hingegen scheint es RWI-Energieexperte Prof. Manuel Frondel zu sehen. Er hält die Extrakosten offenbar für verkraftbar. "Alles nicht so teuer, dass man gleich seine Heizung aufgeben muss", sagte er zu "Bild".
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sba/news.de/dpa
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