Im hart umkämpften Bachmut rücken russische Truppen zwar immer weiter voran. Doch rund um die Stadt konnten die Ukrainer bereits eine kleine erfolgreiche Gegenoffensive starten. Die Verluste könnten zu einem echten Dilemma für Wladimir Putin werden.
Die ukrainischen Soldaten verteidigen weiterhin unerbittlich jeden Millimeter ihres Landes gegen die russischen Invasoren. Besonders deutlich wird dies in der Stadt Bachmut (Oblast Donezk). Truppen der russischen Söldner-Gruppe Wagner versuchen, die Stadt seit Monaten komplett unter ihre Kontrolle zu bringen. Trotz großen Gebietsgewinnen gelang ihnen das jedoch immer noch nicht vollständig. Rund um Bachmut werden die russischen Truppen jetzt sogar wieder zurückgedrängt. Doch sie feiern auch weitere Erfolge.
Ukraine-Krieg aktuell: Gebietsverluste der Russen rund um Bachmut
Wie Militär-Experte Julian Röpcke jetzt für die "Bild" analysierte, habe die Ukrainebei einer kleinen Gegenoffensive mehr als 25 Quadratkilometer Land an den nördlichen und südlichen Flanken Bachmuts von den Russen zurückerobert. "Gleichzeitig haben wir aber die sehr seltsame Situation, dass in der Stadt selber die Russen weiter vorrücken." Nur etwa 3 Prozent der Stadt seien noch unter ukrainischer Kontrolle. Es sei wohl nur noch eine Frage von Tagen oder Wochen, bis die Russen Bachmut komplett erobern.
Wagner-Söldner finden in zerstörter Stadt ausreichend Deckung
Ein Grund für die Erfolge der Ukrainer an den Flanken sei laut Röpcke das flache Land rund um Bachmut. Dort würden die Russen in ihren Gräben immer wieder von der ukrainischen Artillerie getroffen, hätten "keine Überlebenschance". In der zerstörten Stadt könnten sich die Wagner-Sölder hingegen in extrem guter Deckung bewegen. Häuser-Ruinen würden ihnen guten Schutz bieten, aus Gräben können Soldaten jedoch bei einem Drohnenangriff nicht so schnell fliehen. Außerhalb der Stadt würden somit auf einen getöteten ukrainischen Soldaten zehn getötete russische Soldaten kommen. In der Stadt sei dieses Verhältnis hingegen relativ ausgeglichen.
Sitzen russische Soldaten in Bachmut in der Falle?
Gleichzeitig weist der Militär-Experte daraufhin, dass Russland in eine "von der Ukraine geschaffene Todeszone" liefe, sollte Russland nach der Einnahme von Bachmut weiter gen Westen vordringen wollen. Somit rücke das vom Kreml erklärte Ziel, die annektierten Gebiete der Volksrepublik Donzek zu "befreien", in weite Ferne. Bachmut werde für die russische Armee zur Falle, "aus der es in Richtung Westen kein Entkommen gibt".
Julian Röpcke sieht einen weiteren Grund für die erfolgreiche Gegenoffensive an den Flanken in den russischen Soldaten, die rund um Bachmut stationiert sind. Dies seien kaum trainierte Reservisten und Kämpfer der Gazprom-Armee "Fackel".
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gom/bos/news.de
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